Nach fünf Niederlagen in Serie hat der VfB Stuttgart mit dem 1:0 bei 1899 Hoffenheim den Befreiungsschlag geschafft
Nach fünf Niederlagen in Serie hat der VfB Stuttgart mit dem 1:0 bei 1899 Hoffenheim den Befreiungsschlag geschafft

Ein Sieg zur rechten Zeit

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Sinsheim - Es ging hoch her am Sonntagabend in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena. Nach dem schwachen Auftritt von 1899 Hoffenheim schlugen die Wellen hoch. Bei all den Diskussionen um das Schicksal der Nordbadener ging dabei ein wenig unter, dass der VfB Stuttgart mit einem gerade einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht hatte.

VfB stark über die Flügel

Zwölf Punkte liegen nun zwischen den Schwaben und dem Relegationsrang. Und auch wenn Keeper Sven Ulreich ("wir sind noch nicht über den Berg") mit seiner Forderung nach Realismus natürlich Recht hatte - die Sorgenfalten sind dann doch merklich geringer geworden.



"Für uns war der Sieg natürlich unglaublich wichtig", sagte Trainer Bruno Labbadia, "Hoffenheim stand mehr unter Druck als wir. Für uns war es deshalb wichtig, mit Cleverness zu agieren und gut zu stehen." Das gelang Stuttgart auch von Beginn an. Zumal die frühe Führung durch ein tolles Kopfballtor von Martin Harnik für Sicherheit sorgte und sich die Gegenwehr der Gastgeber im ersten Durchgang in engem Rahmen hielt.

So konnte der VfB Tugenden zeigen, die ihn nicht zum ersten Mal in dieser Saison stark machten. Das Flügelspiel über Ibrahima Traore und Harnik lief prächtig, auch die beiden Außenverteidiger Gotoku Sakai und Arthur Boka hatten ihre Seite im Griff. Und obwohl Hoffenheim (52 Prozent) mehr Ballbesitz hatte - wenn eine Mannschaft zielstrebig und konsequent nach vorne spielte, waren es die Schwaben.

Umstellungen zahlen sich aus



Dazu noch ein starker Ulreich, der in der Schlussphase zwei Mal den Sieg festhielt (Joselu, 88./90.) - zusammengenommen genügte das zum achten Sieg in dieser Spielzeit, dem ersten im Kalenderjahr 2013. Die taktischen Umstellungen im Stuttgarter Mittelfeld machten sich dabei ebenfalls positiv bemerkbar. Erstmals in dieser Saison agierte man mit nur einem Sechser (William Kvist), davor kurbelten Christian Gentner und der ebenfalls starke Raphael Holzhäuser das Umschaltspiel an.

"Für uns sind die Punkte unglaublich wichtig", sagte Gentner. "Nach den vergangenen enttäuschenden Spielen haben wir uns dadurch ein bisschen aus der Schusslinie gebracht." Doch der selbstkritische Mittelfeldmotor blieb sich treu und sprach auch die Defizite im VfB-Spiel an. "Das ein oder andere mal sind wir beim Weg zum gegnerischen Tor manchmal zu wenig zielstrebig gewesen. Das können wir vielleicht noch besser machen."

"Sieg wird uns Selbstvertrauen geben"



In der Tat hätte Stuttgart mit ein bisschen mehr Konsequenz wohl einen deutlich höheren Auswärtssieg landen können. Im Hoffenheimer Lager tat jedenfalls niemand so, als sei die Partie auch nur halbwegs auf Augenhöhe gewesen. So hatte es auch der herausragende Ulreich gesehen: "Wir haben auch in der zweiten Halbzeit nicht viel zugelassen. Der Sieg kam zum richtigen Zeitpunkt."

In der Tat können sie beim VfB nun etwas gelassener ins Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg am kommenden Samstag gehen. "Der Sieg wird uns Selbstvertrauen geben", meinte dann auch Stürmer Vedad Ibisevic. "Wir haben uns, wie in den Spielen zuvor, vorgenommen unser Spiel durchzuziehen. Nun wurde das endlich auch mit Erfolg gekrönt."

Aus Sinsheim berichtet Christoph Ruf