Valerien Ismael soll den "Club" sofort wieder nach oben führen (© Imago)
Valerien Ismael soll den "Club" sofort wieder nach oben führen (© Imago)

"Ein Sieg zum Auftakt ist nötig"

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Nürnberg - Am Sonntag hat Valerien Ismael die Arbeit beim 1. FC Nürnberg aufgenommen. Für seine Premiere als Profi-Trainer und erster französischer Coach beim "Club" hat er viel vor.

Im Gespräch mit bundesliga.de spricht der ehemalige Profi von Werder Bremen, Bayern München und Hannover 96 über seine Ankunft beim FCN, den Auftaktgegner und sein Saisonziel.

bundesliga.de: Monsieur Ismael, der 1. FC Nürnberg startet mit einem Heimspiel gegen Erzgebirge Aue in die neue Zweitliga-Saison. Ein machbarer Auftaktgegner?

Valerien Ismael: Das wird nur das Ergebnis zeigen. Auf jeden Fall ist das Wichtigste, dass wir am ersten August-Wochenende bereit sind. Es ist nötig, mit einem Sieg zu starten, um Selbstvertrauen zu tanken. Danach können wir in entspannter Atmosphäre weiterarbeiten. Aber es ist klar, dass wir Aue mit großem Respekt empfangen werden. Es wird keine leichte Partie werden.

bundesliga.de: Wie ist Ihr Empfang beim FCN verlaufen?

Ismael: Ich bin mit offenen Armen empfangen worden. Ich war beeindruckt, vor allem bei der ersten Trainingseinheit, als nicht weniger als 3.000 Fans dabei waren. Die neuen Spieler konnten sehen, was es bedeutet, Spieler des 1. FC Nürnberg zu sein. Dieser Verein ist wahnsinnig wichtig für die Menschen hier.

bundesliga.de: Aus welchen Gründen haben Sie sich für den 1. FC Nürnberg entschieden?

Ismael: Als mich die Verantwortlichen kontaktiert haben, habe ich mich sofort an die Duelle als Bayern-Spieler gegen Nürnberg erinnert. Die Atmosphäre im Nürnberger Stadion war besonders heiß. Dort war es jedes Mal schwer zu gewinnen. Die Fans stehen hinter ihrer Mannschaft, es herrscht eine fantastische Stimmung. Außerdem genießt der Club deutschlandweit ein sympathisches Image. Der FCN hat viel Tradition, die Infrastruktur ist top, die Trainingsbedingungen modern. Hier hat man alles, um gut zu arbeiten.

bundesliga.de: Haben Sie lange überlegen müssen, bevor Sie unterschrieben haben?

Ismael: Im Gegenteil. Meine Entscheidung fiel sehr schnell. Der Zeitpunkt ist auch optimal. Lieber am Anfang einer Saison einen neuen Verein übernehmen, als mittendrin einzusteigen. Damit habe ich genug Zeit, die Spieler und das Umfeld kennenzulernen. Für mich ist es eine große Chance und ich will sie nutzen. Es ist eine tolle Herausforderung, auch wenn der Druck groß wird. Aber es ist die Zeit gekommen, ein gewisses Risiko einzugehen. Ich bin bereit.

bundesliga.de: Wie lautet das Ziel für die neue Saison?

Ismael: Die Rückkehr in der Bundesliga, ohne Wenn und Aber. Dafür werden wir jeden Tag sehr hart arbeiten. Zwar ist unser Kader noch nicht komplett, aber das Gerüst steht schon zu 90 Prozent.

bundesliga.de: Sie leben und arbeiten seit mittlerweile 2003 in Deutschland. Für Ihre erste Trainer-Station kam eigentlich nur dieses Land infrage, oder?

Ismael: Ich bin in Deutschland sehr glücklich. Ich fühle mich völlig integriert. Ich habe ja seit einiger Zeit die doppelte Staatsbürgerschaft. Meine Frau ist Deutsche. Meine schönste Zeit als Spieler hatte ich in der Bundesliga. Also ist mein Schritt, in Deutschland als Trainer zu arbeiten, nachzuvollziehen.

Das Gespräch führte Alexis Menuge