Brustannahme, Seitfallzieher aus der Drehung: Diego (l.) erzielte das 2:0
Brustannahme, Seitfallzieher aus der Drehung: Diego (l.) erzielte das 2:0

Ein Sieg. Mehr nicht?

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Werder Bremen hat sich am 11. Spieltag vor eigenem Publikum gegen die "Alte Dame" aus Berlin eindrucksvoll zurück gemeldet und schöpft Mut für Athen.

Nach vier sieglosen Bundesligaspielen in Folge fegten die Bremer Hertha BSC Berlin mit 5:1 aus dem Weser-Stadion.

Zurück zu alter Stärke?

Einsatzwille, Laufbereitschaft, ansehnlicher Kombinationsfußball und nicht zuletzt Tore en masse entzückten Kritiker und Fans gleichermaßen.

Werder scheint zur alten Stärke zurückgefunden zu haben, aber die Grün-Weißen treten vor der Champions-League-Partie gegen Panathinaikos Athen nordisch kühl auf die Euphorie-Bremse. "Wir haben drei Punkte geholt, mehr nicht", will Werders Cheftrainer Thomas Schaaf die endgültige Wende noch nicht ausgemacht haben.

"Ein Schritt in die richtige Richtung"

"Wir dürfen jetzt nicht denken, dass alles was unser Spiel ausmacht wieder da ist. Das war ein Schritt in die richtige Richtung. Wir haben sehr viele Dinge aufgezeigt, aber noch nicht alle", so Schaaf.

Dem Coach dürfte war vor allem das engagierte, unbekümmerte Auftreten seiner Elf gefallen haben. Von der Unsicherheit, die Werder zuletzt so häufig attestiert wurde, war gegen Hertha nichts zu sehen.

Teamgeist

"Man hat gespürt, dass die Mannschaft zusammen stand. Wir wollten unbedingt drei Punkte, wollten die Zweikämpfe gewinnen und die Treffer erzielen. Das macht am Ende den Erfolg aus", analysiert Sportdirektor Klaus Allofs, der nun auf den Aha-Effekt im Team setzt.

"Ich hoffe, dass sich das in den Köpfen der Spieler festsetzt, dass man nur über die Bereitschaft erfolgreich ist. Wenn das alle begreifen, dann können wir noch eine gute Saison spielen."

Diego und Pizarro machen den Unterschied

Mit Diego und Pizarro haben die Bremer gleich zwei Spieler in ihren Reihen, die diesen Hinweis offensichtlich schnell verinnerlicht haben. Der Spielmacher und der Stürmer mussten zuletzt verletzungsbedingt passen, standen gegen Berlin wieder in der Startelf und wirbelten Herthas Defensive kräftig durcheinander.

Zusammengenommen waren die beiden an vier der fünf Werder-Treffer direkt beteiligt. "In schwierigen Phasen konnten wir die Ausfälle nicht verkraften. So gesehen war es ein wichtiger Punkt, dass diese Spieler zurück gekommen sind", sagt Allofs, der aber sogleich das Kollektiv betont: "Claudio ist schon wegen seiner Erfahrung wichtig für uns, er hilft uns sehr weiter und auch Diego wird besser. Aber auch ein Diego kann es nicht alleine richten. Wenn es um ihn herum funktioniert, blüht er auf. Dann profitieren alle davon."

Werder schöpft neue Hoffnung

Sollte die Mannschaft auch weiterhin ertragreich spielen, dürfen sich die Bremer sogar wieder höhere Ziele stecken. "Wir können neue Hoffnung schöpfen. Mit viel Konzentration und Aufwand können wir den schlechten Start wieder gut machen. Mit Siegen kommt man schnell nach vorne. Die anderen lassen auch mal Punkte liegen. Wenn wir das so machen, wie wir es gegen Hertha gemacht haben, können wir wieder oben mit reinrutschen", weiß Allofs.

Panathinaikos Athen vor der Brust

Zunächst gilt es für Werder aber in der "Königsklasse" den ersten Dreier einzufahren. Schon am Dienstag gastiert Panathinaikos Athen im Rahmen des vierten Champions-League-Spieltages im Weser-Stadion.

Für Werder die Möglichkeit, auf den zweiten Tabellenplatz der Gruppe B zu klettern. In Anbetracht der Gala-Vorstellung gegen Berlin muss den Bremern für dieses Vorhaben nicht bange werden

Werders wahres Gesicht

"Gegen Hertha haben wir unser wahres Gesicht gezeigt. Der Sieg war sehr wichtig für unser Selbstvertrauen. So wollen wir auch in der Champions League spielen. Wenn wir am Dienstag genauso auftreten, werden wir wieder als Sieger vom Platz gehen", so Innenverteidiger Naldo, der mit Werder nicht nur in der Bundesliga die vorderen Tabellenplätze wieder angreifen will: "Wenn wir konzentriert weiter arbeiten, können wir in beiden Wettbewerben noch viel erreichen."

Aus Bremen berichtet Timo Strömer

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