Thorsten Fink hielt bereits sein erstes Training in Hamburg ab. Er ist Frank Arnesens Nachfolger
Thorsten Fink hielt bereits sein erstes Training in Hamburg ab. Er ist Frank Arnesens Nachfolger

Ein Sieg für den Neuen

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Freiburg - Selbstverständlich hat der neue HSV-Trainer Thorsten Fink das Spiel gegen den SC Freiburg live verfolgt - zusammen mit seinen Co-Trainern und einem ehemaligen Baseler Scout, wie er der "Hamburger Morgenpost" berichtete. "Ein kleiner Sieg kann der Anfang von einer großen Sache sein", sagte Fink.

Nun, eine große Sache war der Sieg gegen feldüberlegene Freiburger nicht unbedingt, aber immerhin ein Neuanfang, wie er besser kaum hätte laufen können. Zumal Interimscoach Frank Arnesen sich gleich über zwei "Neuentdeckungen" freuen konnte.

Ilicevic kam, sah und traf

Zum einen über Ivo Ilicevic, der nach seiner Einwechslung gleich den 2:1-Siegtreffer erzielte. Und zum anderen über Keeper Jaroslav Drobny, der nach wackligem Saisonstart in Freiburg zum "Man of the Match" (Arnesen) avancierte. Ilicevic, im Spätsommer aus Kaiserslautern gekommen, gab die Komplimente artig an den Torhüter weiter: "Das war sicher nicht unser bestes Spiel heute, aber alle haben wie verrückt gefightet. Und wir hatten einen besonders guten Torhüter, der einfach alles gehalten hat."

Arnesen hat sich am Sonntagnachmittag als HSV-Trainer eine Bilanz erarbeitet, die so schnell nicht zu überbieten sein dürfte. Drei Punkte pro Spiel, jeder seiner Nachfolger, der mehr als nur ein Spiel als HSV-Coach absolviert, dürfte künftig an diesem Erbe scheitern. Doch der neue Coach, Thorsten Fink, bekommt vom HSV-Manager nicht nur jede Menge Vorschlusslorbeeren, sondern auch einen gehörigen Vertrauensvorschuss mit, wie Arnesen unmittelbar nach dem 2:1-Erfolg beim SC Freiburg betonte.

"Ein glücklicher Sieg"

Fink, so Arnesen, sei jedenfalls kein Mann "für nächsten oder übernächsten Samstag." Man habe ihn "geholt, weil er für uns die Zukunft gestalten soll." Und da sei so ein Sieg doch eine ganz gute Mitgift. "Er wird hier sicher auch lieber mit sieben als mit vier Punkten anfangen, ein Sieg gibt immer Selbstvertrauen."

Und obwohl sich nach dem Spiel alle Beteiligten einig waren, dass der Sieg gegen eifrige, aber abschlussschwache Freiburger eher glücklich zustande gekommen war, könnte der Sieg ein Meilenstein für den HSV sein. Schließlich liegen Freiburg und der HSV nunmehr punkt- und torgleich am Tabellenende. Ein Achtungserfolg für die Hanseaten, den Abwehrmann Heiko Westermann richtig gewertet werden wollte. "Natürlich war das ein glücklicher Sieg, aber das ist mir jetzt ehrlich gesagt egal."

Son zahlt Vertrauen zurück

Sein interimsmäßig coachender Manager Arnesen, der schon in der Woche zuvor gespürt haben wollte, "dass die Jungs an die Sieg geglaubt haben", hatte für den zuletzt enttäuschenden Paolo Guerrero Heung Min Son neben Mladen Petric in die Starformation berufen. Das erwies sich als kluge Entscheidung, schließlich war der Youngster an den meisten Hamburger Offensivaktionen beteiligt.

Der HSV hatte zudem erkennbar die Vorgabe erhalten, aggressiver als zuletzt in die Zweikämpfe zu gehen - was den Gastgeber das ein oder andere Mal überforderte. Die neu entdeckte Wettkampfhärte sowie die ein oder andere Personalentscheidung Arnesens dürfte Fink durchaus übernehmen.

Setzt sich der Aufwärtstrend fort?

Am kommenden Samstag, wenn der VfL Wolfsburg nach Hamburg kommt, würden sich die Fans über einen Fortgang des Aufwärtstrends freuen, schließlich herrscht Nachholbedarf.

Am Samstag hatten die mitgereisten HSV-Fans schon eine Viertsltunde vor Abpfiff begonnen, den "Auswärtssieg" herbeizusingen, ehe sie sich auf die achtstündige Heimreise gen Norden machten.