Zu Befehl: Patrick Helmes erzielte in der Rückrunde zehn Treffer - einen davon in Stuttgart
Zu Befehl: Patrick Helmes erzielte in der Rückrunde zehn Treffer - einen davon in Stuttgart

"Ein schönes Spiel zum Abschluss"

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Stuttgart - Der VfL Wolfsburg verliert sein elftes Auswärtsspiel auf fremdem Platz. Dennoch konnte Trainer Felix Magath mit der Leistung seiner Elf lange Zeit zufrieden sein. In der kommenden Saison wollen die Niedersachsen nun neu angreifen - und wieder international spielen.

"Spiegelbild der gesamten Spielzeit"

Felix Magath musste ein paar Minuten die Tabelle sondieren, die da in ausgedruckter Form vor ihm auf dem Podium lag. Sein Stuttgarter Kollege Bruno Labbadia wurde bei den Feierlichkeiten im Stadiontrakt noch etwas länger aufgehalten, so dass die Pressekonferenz etwas später anfing. Doch wenigstens durfte der Wolfsburger Trainer und Manager, dessen Team einen respektablen siebten Platz in der Abschlusstabelle belegt, dann gleich zur Analyse schreiten. Es ist schließlich Brauch, dass jeweils der Gästetrainer das erste Wort hat.



"Für die Zuschauer war es ein schönes Spiel zum Abschluss der Saison", bilanzierte Magath. "Bis zu dem Zeitpunkt, an dem wir noch glaubten, einen Euro-League-Platz erreichen zu können, haben wir auch gut gespielt." Im Grunde genommen, so der Wolfsburger Coach, sei die Partie, die da gerade zu Ende gegangen war, "ein Spiegelbild der gesamten Spielzeit" gewesen. "Jedes Mal, wenn wir an den europäischen Plätzen dran waren, haben wir den Sprung nicht geschafft." Und diesmal waren sie besonders nah dran am Auswärtserfolg.

Patrick Helmes (28.) und Marco Russ (60.) hatten den Gast aus Wolfsburg in Führung gebracht. Es war der elfte Treffer im elften Spiel in Folge für den Stürmer, der sich ebenso wie Stuttgarts ebenfalls erfolgreicher Cacau Hoffnungen macht, am kommenden Montag doch noch für den EM-Kader nominiert zu werden. Eine Personalie, die für seinen Trainer gar keine ist: "Ich weiß gar nicht, was es da noch zu überlegen gibt." Helmes selbst behauptete, er beschäftige sich "null" mit der Entscheidung, die am Montag im badischen Rastatt bekannt gegen wird. Die Hauptsache sei, dass er "gesund" und wieder in Form sei.

Und obwohl der Gastgeber von Beginn an das aktivere Team war und sich ein Plus an Torchancen erarbeitete - die Wolfsburger Führung war zumindest in der ersten halben Stunde nicht unverdient. Vor allem der starke Mario Mandzukic und Patrick Helmes hatten einige gute Szenen im gegnerischen Strafraum und verlagerten das Spiel immer wieder fort aus der eigenen Hälfte. Doch dann kam der Knackpunkt - von der Anzeigentafel. Als um kurz vor 17 Uhr der Hannoveraner Siegtreffer aufleuchtete, schien die Körperspannung aus den Wolfsburger Spielern zu entweichen.

Nächste Saison soll mit Europa wieder klappen



Von nun an schien jedes weitere Anrennen schließlich genau so zwecklos wie das Endergebnis der Partie. Die Qualifikation für die Europa League war perdu. Kurz darauf fielen die Stuttgarter Treffer. Nach Toren von Cacau (73.), Maza (77.) und dem eingewechselten Ibrahima Traoré (80.) stand es innerhalb von nur sieben Minuten plötzlich 3:2 für Stuttgart statt 0:2 für die "Wölfe." Dass das Hannoveraner Spiel die Partie am Neckar beeinflusste - das hatte auch Felix Magath so empfunden. "Nachdem das Ergebnis aus Hannover bekannt wurde, war die Moral ein bisschen weg."

In dieser "Saison des Umbruchs" sei man zwar in Rückrunde gut in die Spur gekommen, es sei jedoch nicht befriedigend, die europäischen Ränge knapp verfehlt zu haben. "Schade, dass wir das Ziel nicht erreicht haben. Nächste Saison wollen wir wieder international spielen." Vor allem die Bilanz auf gegnerischen Plätzen wurde den Niedersachsen in dieser Spielzeit zum Verhängnis. Nur 12 Punkte holte der VfL in der Fremde, die Niederlage in Stuttgart war die elfte in dieser Saison.

Christoph Ruf