Peer Kluge wechselte 2007 von Borussia Mönchengladbach zum FCN
Peer Kluge wechselte 2007 von Borussia Mönchengladbach zum FCN

Ein Leader für Magaths junge Wilde

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Felix Magath hat klare Vorstellungen von seinem Kader und hohe Ansprüche an seine Profis. Der Wolfsburger Meistermacher der vergangenen Saison nimmt in dieser Spielzeit mit dem FC Schalke 04 Anlauf zum Sprung nach oben. Nach der Hinrunde sind die "Königsblauen" schon Zweiter. Und die Gelsenkirchener rüsten weiter auf.

Mit Peer Kluge soll ein Bundesliga-Routinier Magath und seinen "Knappen" in der Rückrunde helfen die internationalen Plätze zu sichern und irgendwann ganz nach vorne zu kommen.

Über Belek und Chiclana ins Ruhrgebiet

Der Schalker Coach verkündete bereits bei seinem Dienstbeginn im Sommer: "Ich will Meister werden." Und nun hat er mit Kluge seinen Wunschspieler aus Nürnberg verpflichtet.

Nachdem sich die beiden Vereine Anfang Januar auf die Transfermodalitäten einigten, reiste der Mittelfeldakteur direkt vom Trainingslager der Franken im türkischen Belek zu seinen neuen Teamkollegen nach Chiclana de la Frontera in Andalusien.

In der Hinrunde 17 Mal in der Startelf

Der erfahrene Kluge, der in seiner Karriere bislang auf 180 Bundesliga- und 70 Zweitligapartien zurückblicken kann, soll dem jungen Schalker Team sofort helfen. Magath wünschte sich einen Akteur, der sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt und der die Anstrengungen eines umkämpften Bundesliga-Alltags kennt.

Der 29-Jährige absolvierte in der Hinrunde beim Aufsteiger aus Nürnberg alle Partien und markierte zudem noch zwei Treffer für den "Club".

Magath erwartet Impulse nach vorne

Dem gebürtigen Sachsen fallen im Ruhrgebiet nun mehr und mehr Führungsaufgaben zu, denn im Mittelfeld der "Knappen" tummelten sich in der Hinrunde vor allem unerfahrene Talente, wie Joel Matip (18 Jahre), Lewis Holtby (19), Christoph Moritz (20) oder Lukas Schmitz (21).

Zwar erfüllten diese ihre Aufgaben mit Bravour, aber Magath, der einen genauen Plan seiner Mannschaft vor Augen hat, scheut das Risiko ohne Leader in die Rückrunde zu gehen. Zumal die genaue Rückkehr von Jermaine Jones nach seiner Schienbeinverletzung immer noch ungewiss ist und sich mehr und mehr in die Länge zieht.

Kluge soll auf der Sechser-Position für Stabilität im Mittelfeld, aber auch für Impulse nach vorne sorgen, so wie dies der Brasilianer Josue in Wolfsburg unter Magath getan hatte.

Magath überzeugt Kluge

Schon im Oktober gab es in München das erste Treffen zwischen Magath und Kluge - nach Abschluss des Gesprächs stand für den Mittelfeldakteur fest, dass er in der Winterpause nach Schalke wechseln möchte.

"Er hat mir ganz klar seine Vorstellungen gesagt", berichtete der "Neu-Knappe" von dem Treffen mit Schalkes Sportchef, "und für mich war von vornherein klar, dass ich das machen möchte. Mit 29 Jahren bekommt man nicht mehr so oft ein solches Angebot."

"Reisende soll man nicht aufhalten"

Schließlich gab dann auch der neue Coach der Nürnberger, Dieter Hecking, sein Einverständnis zum Transfer: "Reisende soll man nicht aufhalten. Ich kann hier nur mit Spielern arbeiten, die sich hundertprozentig mit der schweren Aufgabe identifizieren."

Auf ein Wiedersehen muss Kluge allerdings nicht lange warten - bereits am Wochenende trifft er auf seine ehemaligen Mannschaftskollegen, wenn Nürnberg am Sonntagnachmittag um 15:30 Uhr auf Schalke antritt. Neu für den 29-Jährigen ist es also vorerst nur, dass er nicht für, sondern gegen den "Club" die Schuhe schnürt.

Sebastian Bisch