In Augsburg (hier in Person von Marcel De Jong, r.) stellt man sich nach der Partie in Hoffenheim die Frage: Einen Punkt gewonnen oder zwei verloren?
In Augsburg (hier in Person von Marcel De Jong, r.) stellt man sich nach der Partie in Hoffenheim die Frage: Einen Punkt gewonnen oder zwei verloren?

Ein lachendes und ein weinendes Auge

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Sinsheim - Der FC Augsburg spielt 2:2 bei 1899 Hoffenheim und ärgert sich mehr über den verpassten Sieg als sich über den Auswärtspunkt zu freuen.

"Mit ein bisschen mehr Mut wäre mehr drin gewesen", haderte Trainer Jos Luhukay einerseits, andererseits aber war er nicht allzu enttäuscht, denn seine Mannschaft bleibe durch den Auswärtspunkt an der Konkurrenz im Abstiegskampf ja dran.

Rückschläge weggesteckt

So ähnlich sahen das alle im Augsburger Lager. Immerhin durften die Spieler viel Positives aus dem Spiel mitnehmen. Nach dem 2:1 für die Hoffenheimer durch einen verwandelten Foulelfmeter von Sejad Salihovic (51.) schienen die Augsburger auf der Verliererstraße. Doch sie verkrafteten auch diesen Nackenschlag und schafften durch ein Kopfballtor von Sebastian Langkamp in der 72. Minute noch den Ausgleich.

Schon das 1:1 kurz vor der Pause war ein "Tiefschlag", wie Verteidiger Langkamp erklärte, der bei seinem Rettungsversuch in der 38. Minute nach einem Heber von Peniel Mlapa den Ball nur noch ins eigene Tor befördern konnte. Bis dahin hatten die Augsburger die Partie im Griff und waren verdient in Führung gegangen.

Sascha Mölders, der im letzten Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern noch so viele Chancen vergeben hatte, traf nach Vorarbeit des guten Langkamp erstmals wieder nach 375 Minuten ohne Treffer (31.). Mölders hätte seine Torflaute endgültig vergessen machen können, aber sein Kopfball in der 77. Minute traf nur die Latte. Aber auch so war ein Aufwärtstrend bei Mölders festzustellen.

Luhukay lobt Mölders

Trainer Jos Luhukay lobte seinen Angreifer, der nun fünf Saisontore auf dem Konto stehen hat: "Das Tor freut mich für ihn, das war mental sehr wichtig für Sascha nach der letzten Woche. Ich bin froh, dass er den Druck positiv umgesetzt hat." Er habe nie darüber nachgedacht, den Spieler auf die Bank zu setzen. Die Leistung von Mölders in Hoffenheim habe ihn bestätigt: "Das war eine gute Antwort von Sascha auf die letzte Woche. Er hat die zwei Innenverteidiger des Gegners regelmäßig verunsichert."

Luhukay wertete das Remis in Hoffenheim als einen weiteren kleinen Schritt von vielen, die den langen Weg zum Klassenerhalt sichern sollen. Auch Sebastian Langkamp wollte sich nicht zu sehr über den verpassten Sieg grämen, auch wenn er sagte: "Da war mehr drin." Denn andererseits stellte er zu Recht fest: "Ein Punkt ist besser als keiner."

"Club" vor der Brust

Durch den Punkt haben sich die nach wie vor auf dem vorletzten Rang stehenden Augsburger aber immerhin näher an die Konkurrenz herangeschlichen. Kaiserslautern, Berlin und Nürnberg haben ihre Spiele an diesem Wochenende verloren. Am kommenden Sonntag kommt der 1. FC Nürnberg zum FCA, die Franken haben auf Rang 14 der Tabelle nur vier Punkte mehr auf dem Konto als der Aufsteiger.

Ein Sieg wäre gegen den "Club" der erhoffte Augsburger Befreiungsschlag, der der Konkurrenz zeigt: Hallo, da ist eine Mannschaft, die noch lange nicht abgestiegen ist. Denn trotz des Zählers in Hoffenheim: Nur mit Unentschieden macht man die entscheidenden Schritte aus dem Tabellenkeller eben dann doch nicht.

Aus Sinsheim berichtet Tobias Schächter