Ein Jahr Julian Nagelsmann: Das neue Hoffenheim

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Köln – Am 11. Februar 2016 übernahm der jüngste Bundesliga-Trainer aller Zeiten die TSG 1899 Hoffenheim. Welche Auswirkungen die Verpflichtung von Julian Nagelsmann auf den Club haben sollte, war zu diesem Zeitpunkt nicht im Ansatz vorauszusehen.

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Der damals 28-Jährige sollte eigentlich erst zur Saison 2016/17 auf dem Trainerstuhl sitzen, übernahm die Kraichgauer dann aber doch schon früher, weil Huub Stevens aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten musste.

Hoffenheim stand zu diesem Zeitpunkt mit sieben Punkten Abstand zum rettenden Ufer auf Platz 17. Eigentlich aussichtslos - und so hätte der Coach auch durchaus die Zeit bekommen, die Mannschaft in Ruhe in der 2. Bundesliga aufzubauen und wieder nach oben zu führen.

Nagelsmann holte in den verbleibenden 14 Spielen aber noch sieben Siege und führte sein Team sensationell auf den rettenden 15. Platz. Ganz nebenbei legte er noch seine Prüfung als Fußballehrer ab.

- © gettyimages / Alex Grimm

Ähnlich wie sein Vorbild Pep Guardiola erweist sich Nagelsmann, der seine aktive Spielerkarriere bereits in jungen Jahren beenden musste, als taktisch überaus flexibel, wechselt oft zwischen Dreier-, Vierer- und Fünferkette. 1899 hat sich gerade in der Defensive unter Nagelsmann stabilisiert, bleibt mit den überfallartigen Kontern nach vorne aber stets gefährlich. "Ich teste ständig Sachen aus, lasse manches weg, anderes probiere ich neu aus", sagte er gegenüber dem Kicker.

"Auf einer Skala von Null bis zehn ist meine Mannschaft auf Level sechs", so Nagelsmann auf die Frage, wie nahe die Hoffenheimer Elf bereits seiner Idealvorstellung kommt. Die Erfolgsgeschichte scheint also noch lange nicht zuende erzählt.

Karol Herrmann