Torwart Tobias Sippel (r.) hielt dem 1. FC Kaiserslautern beim 0:0 beim VfB Stuttgart den Punkt fest
Torwart Tobias Sippel (r.) hielt dem 1. FC Kaiserslautern beim 0:0 beim VfB Stuttgart den Punkt fest

Ein Hoffnungsträger namens Sippel

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Stuttgart - Natürlich haben sie wieder kein Tor geschossen und wieder nicht gewonnen: Aber das 0:0 beim zuletzt so starken und treffsicheren VfB Stuttgart machte Spielern und Fans des 1. FC Kaiserslautern Mut im Abstiegskampf. Gegenüber dem torlosen Remis in der Vorwoche gegen den VfL Wolfsburg war die Leistung am Wochenende ein weiterer kleiner Schritt auf dem Weg zu mehr Kompaktheit und Geschlossenheit.

Warten auf den Befreiungsschlag

Schon vor der Partie hatten Mannschaft und Verantwortliche ein Zeichen gesetzt und 11.000 Tickets für die kommenden vier Heimspiele subventioniert, zehn Euro kosten die Karten, den Rest begleichen die Spieler aus der Mannschafts- und der Club aus der Vereinskasse. "6000 Tickets sind gleich am ersten Tag verkauft worden. Unsere Geschäftsstellenmitarbeiter sind kurzfristig noch mit nach Stuttgart gefahren. Das alles zeigt mir, dass alle zusammenstehen, und das macht mich optimistisch, dass es auch sportlich bald wieder besser läuft", sagte der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz.



Dennoch fehlt trotz aller Anstrengung weiterhin ein befreiender Sieg. Das Manko ist klar: Wer nur 16 Tore in 25 Spielen erzielt, gewinnt kaum Spiele. Nur drei Siege stehen in der Statistik für den FCK und nach den vergangenen 15 Begegnungen konnten die Pfälzer Anhänger nie drei Punkte bejubeln. Doch in der Defensive standen die Lauterer in den vergangenen beiden Spielen stabil, Trainer Marco Kurz scheint seine Formation in der Vierer-Abwehrkette gefunden zu haben - Florian Dick, Jan Simunek, Mathias Abel und Leon Jessen.

Und weil die Stürmer einfach nicht treffen und auch zu wenige Chancen herausgespielt werden, hätte in Stuttgart ausgerechnet Rechtsverteidiger Dick in allerletzter Sekunde fast das Siegtor gemacht - aber nach seiner Direktabnahme mit dem schwächeren linken Fuß zischte der Ball knapp am Kasten vorbei. Dem Tabellenletzten will in dieser Saison einfach der Befreiungsschlag in der Offensive nicht gelingen. Vielleicht hilft ja der israelische Internationale Itay Shechter weiter, der nach einer Muskelverletzung erstmals wieder zu einem Kurzeinsatz kam.

"Haben zwei klasse Torhüter"



Verlassen hingegen kann sich Kurz auf Torwart Tobias Sippel. Der 23-Jährige nutzte die Chance, die sich für ihn nach der Verletzung von Stammtorwart Kevin Trapp vor zwei Wochen ergeben hatte. Nach guten Leistungen gegen Wolfsburg und Stuttgart hofft Sippel nun auf weitere Einsätze.

Der Trainer will sich noch nicht festlegen, wer nach der Rückkehr von Trapp in dieser Trainingswoche für den FCK für den Rest der Saison das Tor hüten wird. Kurz sagt nur: "Wir haben zwei klasse Torhüter." Ein Jahr lang saß Sippel auf der Bank, nach einer Grippe hatte er den Stammplatz an Trapp verloren, nun scheint er stärker denn je zurück zu sein.

Sippel marschiert voran



Der gebürtige Bad Dürkheimer strotzt vor Selbstvertrauen und ist durch seine positive Körpersprache einer der Wenigen, die derzeit in der Lage scheinen, Mitspieler auf dem Platz zu motivieren. Sippel sei erwachsener geworden, sagt Torwarttrainer Gerry Ehrmann, seine Leistungen seien keine Überraschung.

Sippel könnte ein Hoffnungsträger im Abstiegskampf sein, er sagt: "Es bringt ja nichts, sich gegenseitig die Köpfe runter zu machen, wir können es nur gemeinsam schaffen." Nur, um die Liga zu halten, müssen die "Roten Teufel" eben auch Tore schießen - am besten schon am kommenden Sonntag gegen den FC Schalke 04.

Aus Stuttgart berichtet Tobias Schächter