Nürnberger Jubel: Der "Club" feierte den sechsten Auswärtssieg in dieser Saison - so viele wie zuletzt vor sieben Jahren
Nürnberger Jubel: Der "Club" feierte den sechsten Auswärtssieg in dieser Saison - so viele wie zuletzt vor sieben Jahren

Ein hervorragender Charakter

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Sinsheim - Dieter Hecking war stolz. Den Trainer des 1. FC Nürnberg freuten natürlich die drei Punkte nach dem . Aber noch mehr freute er sich über die tolle Leistung seiner Truppe bei ihrem ersten Sieg im siebten Bundesligaspiel bei den Badenern.

"Mal sehen, ob der Fußballgott noch einen raushaut"

"Mein Team hat zum wiederholten Mal einen herausragenden Charakter gezeigt. Ich bin mächtig stolz auf diesen absolut verdienten Sieg", lobte Hecking seine Mannschaft, die von 5.000 mitgereisten Fans frenetisch gefeiert wurde. Jetzt haben die Franken sogar noch die klitzekleine Chance, mit einem Erfolg am letzten Spieltag zuhause gegen Bayer Leverkusen auf Platz 7 zu springen, der zu Qualifikationsspielen für die Europa League berechtigt.



Vor dem Saisonfinale liegen die Nürnberger mit 42 Punkten und mit drei Zählern und dem schlechteren Torverhältnis Rückstand auf den Tabellensiebten Hannover auf dem 10. Rang. Hannover empfängt den Absteiger 1. FC Kaiserslautern am Wochenende, die Chancen auf Europapokalspiele in der nächsten Runde in Franken sind also wirklich ziemlich gering. Aber Dieter Hecking will noch nichts aufgeben, er sagt: "Man wird sehen, ob der Fußballgott noch einen raushaut. Nürnberg ist vor ein paar Jahren am letzten Spieltag noch von Rang zwölf auf Rang 17 gefallen."

Die Nürnberger wollen ihrem Publikum zum Saisonfinale jedenfalls noch einmal ein tolles Spiel bieten - so wie in Hoffenheim. Zweifacher Torschütze war der Tscheche Tomas Pekhart, der in der neunten Minute zum 1:0 und in der 71. Minute zum 3:1 abstaubte. Neun Treffer in 30 Spielen stehen für den 22 Jahre alten Angreifer in seiner ersten Bundesligasaison auf dem Konto. Vor der Runde kam Pekhart von FK Jablonec.

"Tomas kam aus einer kleinen Liga, seine neun Treffer in der ersten Saison bestätigen, dass das ein guter Wechsel war", lobt Trainer Dieter Hecking den Tschechen. Nicht immer lief es rund, aber nach einer Videositzung, in der der Trainer dem Stürmer vor zwei Monaten seine Fehler und Stärken visuell vor Augen führte, ging es wieder bergauf. "Diese Sitzung hat mir gut getan", sagt Pekhart. Neun Tore hat auch Daniel Didavi erzielt, der Offensivspieler traf in Hoffenheim zum 2:1 für den FCN in der 45. Minute und ist in den letzten Spielen einer der besten Spieler der Franken.

Hecking lobt Balitsch und Nilsson



Stärkster Akteur der Nürnberger in Hoffenheim war aber Hanno Balitsch. Im Winter kam der Routinier von Bayer Leverkusen und stabilisiert nun nach anfänglichen Verletzungsproblemen das Spiel des FCN nachhaltig. "Hanno trägt im Verlauf der Rückrunde dazu bei, dass die Mannschaft noch professioneller spielt", lobt Trainer Hecking. Balitsch halte das, was sich er und der Club von der Verpflichtung des Mittelfeldspielers versprochen hätten, so Hecking. In Hoffenheim dominierte Balitsch mit seiner Zweikampfstärke und seiner Übersicht das zentrale Mittefeld. Mit Abstrichen überzeugt hat an alter Wirkungsstätte Per Nilsson.

Der Verteidiger aus Schweden agierte neben Thomas Wollscheid in der Innenverteidigung der Nürnberger, Dominic Maroh saß dafür auf der Bank. Nilsson werde auch gegen Leverkusen spielen, verkündete Trainer Hecking. Er habe mit Maroh vor dem Spiel gesprochen, er wisse, was dieser könne. "Ich will nun auch im letzten Spiel sehen, was Nilsson kann. In Hoffenheim hatte er einige Wackler drin, aber insgesamt hat er seine Sache gut gemacht", analysierte Hecking.

Von Tobias Schächter