Nils Petersen (l.) erzielt beim 6:0 des FC Bayern gegen Ingolstadt zwei Tore
Nils Petersen (l.) erzielt beim 6:0 des FC Bayern gegen Ingolstadt zwei Tore

"Ein Fingerzeig von mir"

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München - Der FC Bayern München hat die 2. Runde im DFB-Pokal souverän überstanden. Auch dank Stürmer Nils Petersen gelang dem FCB ein 6:0-Erfolg über den FC Ingolstadt.

Im Interview spricht Doppeltorschütze Petersen über die Umstellungen in der Mannschaft für das Pokalspiel, seine Chancenverwertung und das nächste Derby.

Frage: Nils Petersen, zwei Tore im DFB-Pokal. Wem galt Ihr Torjubel Richtung Tribüne?

Nils Petersen: Da saßen so viele von meiner Familie da oben. Da darf sich jeder angesprochen fühlen.

Frage: Es gab ja einige Umstellungen in der Mannschaft. Wie war das für Sie als Stürmer, der von den Kollegen auch mit Bällen gefüttert wird?

Petersen: Man weiß ja, was für Qualität bei uns auf dem Platz steht. Da standen zehn qualitativ hochwertige Spieler neben mir auf dem Platz. Da weiß man schon, dass man auch die eine oder andere Chance bekommen wird. Da verzweifelt man auch nicht gleich, wenn man mal eine Chance vergibt.

Frage: Was hat der Trainer Ihnen mit auf den Weg gegeben vor dem Spiel?

Petersen: Man hat mich ja geholt, damit ich Tore mache. Mit den zwei Toren kann ich leben, aber wenn ich kritisch bin, hätten es auch mehr sein können.

Frage: Sie haben fünf Anläufe gebraucht, bis der Ball gegen Ingolstadt dann im Tor war. Haben Sie irgendwann gedacht "Jetzt muss er doch mal rein"?

Petersen: In meinen Augen waren das eigentlich keine hundertprozentigen Chancen. Okay, den einen Ball, der auf der Linie geklärt wurde, den kann ich vielleicht besser treffen, aber man kann den Ball aus der Position auch schnell auf die Tribüne schießen. Am Ende habe ich ja zwei Tore beitragen können.

Frage: Sie waren also eine gute Vertretung von Mario Gomez?

Petersen: Ich glaube, dass kann man in so einem Spiel gar nicht ausmachen. Natürlich freue ich mich über die Tore, das gibt vielleicht auch einen kleinen Schub für die nächsten Wochen. Aber man kennt auch den Stellenwert des Spiels und weiß, dass man gegen einen Zweitligisten gespielt hat. Trotzdem war es keine einfache Angelegenheit, denn der Druck ist immer da.

Frage: Auch die Kollegen, die nicht so häufig spielen, haben überzeugt. Zum Beispiel Takashi Usami kam rein und schoss gleich ein Tor...

Petersen: Alle haben ihren Teil zum Sieg beigetragen, und es war auch wichtig für alle, dass wir unsere Chance und das Vertrauen bekommen haben. Es ist ja trotzdem kein Selbstläufer, wir wissen ja, wie der Pokal auch mal läuft. Wir haben unsere Chance gut genutzt, und konnten dem Trainer zeigen, dass er Perspektiven hat. Vielleicht war das auch ein Fingerzeig von mir, dass ich immer für ein Tor gut bin.

Frage: Am Samstag kommt dann Nürnberg. Das ist natürlich ein anderer Gegner.

Petersen: So, wie wir das Spiel auch gegen Ingolstadt angegangen sind, mache ich mir da keine Sorgen. Auch nicht, wenn ich an Hannover am letzten Sonntag denke. Wir wussten, dass so ein Spiel mal vorkommen kann. Aber gegen Nürnberg ist es ein Derby, und wir wollen Wiedergutmachung betreiben.

Aufgezeichnet von Jessica Pulter