"Ein etwas anderes Spiel für mich"

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München - Für Mario Gomez stehen zwei emotionale Spiele an, der Star-Angreifer tritt mit seinem FC Bayern binnen vier Tagen gleich zwei Mal bei seinem ehemaligen Club, dem VfB Stuttgart, an. Erst gastieren die Münchner am letzten Vorrundenspieltag am Neckar (So., ab 17 Uhr im Live-Ticker), am kommenden Mittwoch steigt dann das Pokal-Achtelfinale in der Mercedes-Benz Arena.

Es geht zum Verein, mit dem der 25-Jährige nach wie vor viel verbindet, für den er in der Jugend spielte und bei dem er später den Sprung in die Nationalmannschaft schaffte. 121 Bundesligaspiele bestritt Gomez im Trikot mit dem roten Brustring, erzielte dabei 63 Tore. 2007 feierte er mit dem VfB seine erste Meisterschaft.

Illusionen gibt sich der gebürtige Riedlinger trotzdem nicht hin, dass ihm ein all zu herzlicher Empfang an seiner langjährigen Wirkungsstätte bereitet wird - zumindest von Seiten der Fans. Kein Problem sei das für ihn, er kenne ja das Geschäft, sagt Gomez. "Wir haben in der letzten Saison schon in Stuttgart gespielt und ich habe es überlebt", sagt der Stürmer, der aufgrund eines grippalen Infekts am vergangenen Wochenende gegen St. Pauli pausieren musste. Am Freitag wird der Nationalstürmer wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

"Klar ist das ein anderes Spiel für mich"

Gomez ist zuversichtlich, dass er spielen kann, brennt auf seinen Einsatz - gerade, weil es gegen seinen ehemaligen Verein geht. "Natürlich habe ich viele Freunde in Stuttgart, in der Mannschaft gibt es einige Spieler, mit denen ich viele Jahre zusammengespielt habe", sagt der Stürmer: "Klar ist das ein etwas anderes Spiel für mich."

Zumal ausgerechnet er es sein könnte, der seine ehemalige Mannschaft in eine noch misslichere Lage schießt. Drei Punkte Rückstand weist der VfB auf den Relegationsplatz auf, fünf sind es zu Platz 15. Mit zwei Pleiten gegen den Rekordmeister könnte der Effekt durch den Trainerwechsel zu Bruno Labbadia wirkungslos verpuffen.

Umgekehrt braucht auch der FC Bayern angesichts 17 Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze jeden Zähler dringend. "Wir haben schon genügend Punkte verschenkt", so Gomez. Das Schicksal der Stuttgarter lässt ihn dennoch nicht kalt. "Unabhängig davon, wie das Spiel am Wochenende ausgeht, glaube ich nicht, dass der VfB absteigt", betont Gomez: "Dafür haben sie einfach zu viel Qualität in der Mannschaft."

Robben absolviert Teile des Mannschaftstrainings

Hinsichtlich der Qualität im Kader stehen auch die Aussichten für den FC Bayern gut: Arjen Robben absolvierte am Donnerstag erstmals wieder Teile des Mannschaftstrainings. Aufgrund eines Muskelrisses im Oberschenkel hatte der niederländische Vizeweltmeister die gesamte Hinrunde verpasst. Voll einsteigen soll der Flügelflitzer allerdings erst wieder, wenn es zur Rückrundenvorbereitung nach Katar geht - und in der Rückrunde dann das Kreativspiel wieder mit seiner Extraklasse beleben.

Ein Fakt, der die Bayern auch im Hinblick auf die Champions-League-Achtelfinals Mitte Februar zuversichtlich stimmen dürfte. Am Freitag werden in Nyon die Paarungen ausgelost (ab 11:45 Uhr im Live-Ticker).

"Revanche gegen Inter kann noch ein wenig warten"

Als Gruppensieger sind für den FC Bayern der AC Mailand, Inter Mailand, Arsenal London, der FC Valencia, Lyon, Olympique Marseille und der FC Kopenhagen in der Verlosung.

Bayern-Keeper Jörg Butt sieht dem gelassen entgegen. "Wir nehmen es, wie es kommt", sagt der 36-Jährige, schränkt aber immerhin ein: "Die Revanche gegen Inter kann noch ein wenig warten. Milan und Arsenal müssen es im Achtelfinale auch nicht unbedingt sein."

Mario Gomez ist es einerlei, wie der Gegner schließlich heißt. "Ich habe da keinen Wunsch", sagt der Top-Torjäger: "Wenn wir die Champions League gewinnen wollen, müssen wir alle besiegen." Zuvor gilt es für den Stürmer allerdings, in zwei sehr emotionalen Partien zu bestehen.

Vom FC Bayern berichtet Andreas Messmer