Für Gerald Asamoah (l.) und Margim Mavraj beginnt am Samstag das Fürther Bundesligaabenteuer
Für Gerald Asamoah (l.) und Margim Mavraj beginnt am Samstag das Fürther Bundesligaabenteuer

Ein Debüt, eine Rückkehr - und viele Sorgenkinder

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München - Wenn am Samstag um 15:30 Uhr der Anpfiff in der Trolli Arena ertönt, hat die Bundesliga ihr 52. Mitglied der Geschichte: Die SpVgg Greuther Fürth trifft in ihrer ersten Partie im deutschen Oberhaus gleich auf den Rekordmeister FC Bayern München. Fortuna Düsseldorf feiert gleichzeitig die Rückkehr in die Bundesliga mit dem Duell beim FC Augsburg. Für andere Teams (HSV, Nürnberg, Hoffenheim) geht es vor allem darum, die Pokalpleite vom vergangenen Wochenende vergessen zu machen (ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Am Samstag um 15:30 Uhr darf sich die SpVgg Greuther Fürth auch offiziell als Bundesligateam bezeichnen. Und das erste Bundesligaspiel in der Geschichte der Franken hat es wahrlich in sich - denn es geht gegen den ruhmreichen FC Bayern. Kapitän Mergim Mavraj glaubt an eine Überraschung: "Das Pokal-Aus darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir eine Mannschaft mit Charakter sind. Am Samstag werden Überlebensinstinkte geweckt, da wehrst du dich mit allem, was du hast, Angst ist kein guter Ratgeber."

Bei den Münchnern fällt Franck Ribery definitiv aus. Der französische Nationalspieler, für den Xherdan Shaqiri zum Einsatz kommt, ist nach seiner fiebrigen Erkältung noch nicht wieder vollständig hergestellt. Emre Can steht dagegen trotz einer Blessur am rechten Oberschenkel zur Verfügung. Im Duell mit dem Liga-Neuling "werden wir sehen, wo wir stehen", sagte Bayern-Kapitän Philipp Lahm. "Für Fürth ist es ein Highlight, die Fans und die Spieler sind heiß. Aber wir sind auch heiß. Ein Punkt wäre nicht genug." Torwart Manuel Neuer ist optimistisch, dass die Mannschaft einen möglichen Ausfall von Ribery kompensieren kann. "Wir haben uns gut verstärkt. Die Liga fängt an, es gibt jetzt keine Ausreden mehr."




Schiedsrichteransetzungen

Die Borussia erlitt am Dienstag im Hinspiel gegen Kiev (1:3) einen herben Dämpfer im Kampf um ein Champions-League-Ticket - und nun wartet auch noch der Angstgegner. In der Vorsaison war Hoffenheim das einzige Team, das die Borussia zwei Mal besiegen konnte. Es liegt nun an Trainer Lucien Favre, schnell die Fehler zu beheben, die sein Team vor allem in der Rückwärtsbewegung beging. "An einigen Details müssen wir noch arbeiten", weiß der Coach. In der Offensive ist Favre noch auf der Suche nach der richtigen Mischung. "Es ist eine Frage der Balance. Wir haben gute Spieler für den Angriff, aber die Mischung muss passen." Der spanische Defensiv-Neuzugang Alvaro Dominguez fällt aus (Magen-Darm-Grippe).

Bei Hoffenheim war die Stimmung nach dem blamablen 0:4 beim Berliner AK nicht besser. Allerdings sei "der Schock von Berlin mittlerweile überwunden", so Cheftrainer Markus Babbel."Wir haben das Spiel mit der Mannschaft aufgearbeitet, abgehakt und richten den Blick nun nach vorne", Dabei kann Babbel wieder auf Marvin Compper, Daniel Williams, Fabian Johnson und Isaac Vorsah zurückgreifen. Ausfälle hat der Coach bis auf den Rekonvaleszenten Sandro Wieser (Reha nach Meniskus-Operation) keine zu beklagen. "Es wird nicht einfach für uns, dennoch werden wir nach Gladbach fahren, um zu gewinnen. Dies gelingt uns aber nur mit der nötigen Einsatzbereitschaft und Aggressivität", sagte Babbel. Diese Tugenden habe man in Berlin vermissen lassen.




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Beim HSV herrscht schon vor dem 1. Spieltag Alarmstimmung. Zu sehr knabbern die Norddeutschen noch an dem unerwarteten Pokal-Aus gegen den KSC. Trainer Thorsten Fink ist vor dem Auftakt seiner Mannschaft gegen den 1. FC Nürnberg allerdings von einem guten Auftritt überzeugt. "Wir haben die Fehler aufgearbeitet und wollen uns die Vorfreude nicht versauen lassen", sagt Fink. "Ich bin fest davon überzeugt, dass die Mannschaft, die auf dem Platz stehen wird, den 1. FC Nürnberg schlagen kann." Die geringe Erwartungshaltung an sein Team sieht der Chefcoach als möglichen Vorteil an. "Wenn alle erwarten würden, dass wir in die Europa League einziehen, wäre es schwierig. Wenn niemand etwas erwartet, wird es vielleicht mal etwas leichter." Allerdings muss Fink die Ausfälle von Paul Scharner (Innenbandriss) und Tolgay Arslan (Muskelfaserriss) kompensieren.

Der 1. FC Nürnberg musste ebenfalls gegen einen unterklassigen Verein (Havelse) im Pokal die Segel streichen. "Das Spiel haben wir aufgearbeitet, jetzt müssen wir es abhaken. Ich denke nach wie vor, dass wir sehr gut auf die neue Saison vorbereitet sind und bin mir sicher, dass die Mannschaft am Samstag ein anderes Gesicht zeigen wird", sagte "Club"-Coach Dieter Hecking. Gegen den HSV setzt der Trainer auf taktische Disziplin und mannschaftliche Geschlossenheit: "Wir wollen aus einer guten Grundordnung heraus agieren", so Hecking. "Ob es dann reicht in Hamburg zu gewinnen, wird sich zeigen." Für diese Aufgabe stehen dem Coach bis auf die Langzeitverletzten Adam Hlousek (Reha nach Kreuzbandriss) und Markus Mendler (Reha nach Außenmeniskusriss) alle Spieler zur Verfügung.




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Mit großen Verletzungssorgen geht der SC Freiburg in die Bundesligasaison. Daniel Caligiuri (Bänderriss) und Jan Rosenthal (Sehnenanriss im Kniegelenk) fallen längere Zeit aus. Für Johannes Flum kommt nach seinem Muskelfaserriss ein Einsatz wohl noch zu früh. Bei Mensur Mujdza, der sich im DFB-Pokalspiel in Hamburg verletzte, besteht dagegen noch Hoffnung. "Das trifft uns natürlich hart", sagte Cheftrainer Christian Streich. "Andere Clubs können solche Ausfälle vielleicht kompensieren, wir können das nur versuchen." Er müsse das Hauptaugenmerk darauf legen, "viele Spieler auf dem Platz zu haben, die läuferisch und athletisch dagegenhalten können", sagte Streich.

Der 1. FSV Mainz 05 hat zwar kaum personelle Probleme, doch dass seine Elf erstmals unter Thomas Tuchel auswärts in eine Spielzeit startet, passt dem Trainer nicht so gut. "Ein Auswärtsspiel zum Saisonauftakt ist und bleibt eine schwere Aufgabe, der wir uns aber gerne stellen. Der SC ist in jedem Fall ein bissiger Gegner, der es den 05ern extrem schwer machen wird im stimmungsvollen Freiburger Stadion." Die Rheinhessen wollen sich allerdings auf die eigene Leistung konzentrieren. "Wir wissen wo wir stehen, das haben wir in vielen Trainingseinheiten gut dokumentiert. Jetzt kommt die Prüfung im Wettkampf unter Adrenalin und unter Anspannung. Der Ernstfall, der so nicht trainiert werden kann", sagte der 05-Trainer.




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Für Augsburgs Trainer Markus Weinzierl ist das Heimspiel gegen Düsseldorf gleichzeitig sein Bundesligadebüt. "Alle sind froh, dass es nun los geht", sagte der 37-Jährige, der sich für das Spiel einiges vorgenommen hat: "Für den Auftakt ist mir egal wie der Gegner heißt. Unser Ziel ist es, die drei Punkte zu holen." Dabei hat der Trainer personell fast die Qual der Wahl. Nur Jan-Ingwer Callsen-Bracker sowie die langzeitverletzten Sascha Mölders, Ronny Philp und Dawda Bah stehen nicht zur Verfügung.

15 Jahre ist es her, dass die Fortuna sich auf der Bühne Bundesliga präsentieren konnte. Am Samstag um 15:30 Uhr feiern die Düsseldorfer ihre Rückkehr in die Beletage des deutschen Fußballs. Und die Vorfreude ist merklich spürbar. Cheftrainer Norbert Meier sagte: "Es ist das erste von 34 Spielen. Und wir wollen jedes Spiel was ansteht gewinnen. Das uns das nicht immer gelingen kann ist klar. Aber wir wollen einen guten und erfolgreichen Fußball spielen, mit einer Mannschaft, die auf dem Platz alles raushaut, was geht." Auf ihr Bundesligadebüt mit der Fortuna müssen am ersten Spieltag drei Fortunen verzichten. Kapitän Andreas Lambertz ist gesperrt, Bruno Soares laboriert noch an seiner Verletzung am Hüftbeuger und Du-Ri-Cha verzichtet aus privaten Gründen auf die Reise nach Schwaben. Zudem leidet Stefan Reisinger an einer Mandelentzündung, sein Einsatz ist fraglich.




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