Gross wurde neun Mal Schweizer Trainer des Jahres
Gross wurde neun Mal Schweizer Trainer des Jahres

"Ehrenvolle, aber sehr schwierige Aufgabe"

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Der neue Trainer des VfB Stuttgart steht fest: Christian Gross tritt die Nachfolge von Markus Babbel an.

Noch am Sonntagabend erschienen VfB-Präsident Erwin Staudt und die Vorstandsmitglieder Ulrich Ruf und Horst Heldt, um den neuen Trainer des VfB vorzustellen.

""Wir haben etwas versucht, was nicht normal ist"

Als Erstes ergriff Erwin Staudt das Wort: "Wir haben im Jahr 2009 ein Wechselbad der Gefühle durchlebt. Bis zum Sommer hatten wir allen Grund, uns über das Erreichen der Champions League zu freuen. Dafür bin ich Markus Babbel und seinem Trainerteam sehr dankbar."

"Aber in der neuen Saison haben wir trotz aller Bemühungen keinen Erfolg gehabt. Jedoch haben wir etwas versucht, was bei anderen Bundesliga-Vereinen nicht normal ist. Wir wollten Kontinuität bewahren, aber alles hat nun mal seine Grenzen, wenn die Ziele gefährdet sind. Diesen Punkt hatten wir erreicht, das haben wir gestern gemerkt", so Staudt weiter.

Keller als Co-Trainer

Als Konsequenz wurde Babbel entlassen und mit Christian Gross ein erfahrener Trainer verpflichtet. "Er steht für Erfolg und Erfahrung, und er hat gezeigt, dass er mit jungen Spielern arbeiten kann. Er will sich nun in der Bundesliga beweisen und ich bin mir sicher, dass er alles geben wird, um den VfB Stuttgart aus dieser schwierigen Lage herauszuführen."

Damit übergab Staudt an Christian Gross, der einen Vertrag bis zum Sommer 2011 unterschrieb. Als Co-Trainer fungiert bis zum Jahresende Jens Keller, der U-19-Trainer des VfB.

Gross leitet erstes Training

"Ich freue mich sehr, hier zu sein. Das ist eine ehrenvolle, aber auch sehr schwierige Aufgabe. Es geht jetzt darum, das zu retten, was zu retten ist. Am Mittwoch möchte ich zuallererst gewinnen. Ich will alles rausholen aus den Spielern, damit sie und auch die Fans wieder zufrieden sind. Ich verlange von den Spielern immer volle Leidenschaft, das habe ich in den 20 Jahren, in denen ich nun Trainer bin, immer getan. Ich bin ein positiv strukturierter Mensch, der wenige negative Gefühle hat. Man kann ein Spiel verlieren, wenn der Gegner besser ist, aber wenn der Gegner schlechter war, dann explodiere ich", sagte Gross, der am Samstag vom VfB mit der Anfrage des Traineramtes kontaktiert wurde.

Noch am Sonntagabend stellte er sich der Mannschaft vor und leitete das Training. "Ich will sofort einen Eindruck gewinnen. Natürlich kenne ich die Spieler schon, ich will sie aber schnellstmöglich besser kennenlernen. Ich will mutige Spieler, und Spieler, die den Fans etwas zurückzahlen. Ich arbeite immer leistungsorientiert, und ich will den Spielern klarmachen, dass sich ihr Job lohnt. Ich verlange positive Aggressivität und dass die Spieler um jeden Ball kämpfen", sagte Christian Gross, bevor er sich in Richtung Trainingsgelände aufmachte.