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Der 1. FC Nürnberg um Tomas Pekhart (l.) hat sich mit dem 2:1 über den 1. FSV Mainz 05 in den Kampf um Europa eingeschaltet
Der 1. FC Nürnberg um Tomas Pekhart (l.) hat sich mit dem 2:1 über den 1. FSV Mainz 05 in den Kampf um Europa eingeschaltet

Effizienz macht den Unterschied

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Nürnberg - Nicolai Müller brachte die Stimmungslage nach der wohl am besten auf den Punkt: "Hier hat nur eine Mannschaft Fußball gespielt. Und das waren wir." Dass beide Tore für die Franken nach Eckbällen fielen, ärgerte den Flügelflitzer dabei besonders. "Wir wussten, dass die Nürnberger bei Standards gefährlich sind, die haben in dieser Saison ja auch erst fünf aus dem Spiel heraus geschossen."

Standards entscheiden das Spiel

Tatsächlich waren die Rheinhessen, die am Ende 63 Prozent Ballbesitz hatten, das dominante Team gewesen. Dass die Enttäuschung der Gäste groß war, konnte also jeder der 35.080 Zuschauer verstehen. Und doch sah man im Nürnberger Lager aus gutem Grund keinen Anlass, sich für den Sieg zu entschuldigen. "Standards gehören nun mal zum Fußball dazu", betonte FCN-Coach Michael Wiesinger. "Und die sind nun einmal unsere Stärke."



Umso schneller ist die Dramaturgie des Spiels erklärt. Nach einem ausgesprochen schwachen ersten Durchgang, in dem FSV-Keeper Christian Wetklo nicht ein einziges Mal Arbeit bekam, dauerte es bis zur 54. Minute, ehe der "Club" zu seiner ersten Torgelegenheit kam.

Umso bedauerlicher für die Mainzer, dass sie gleich die Führung brachte: Nach einem Eckball von Hiroshi Kiyotake köpfte Per Nilsson ein. Auch der zweite Nürnberger Treffer fiel nach einer Ecke des Japaners. Wieder köpfte der Schwede ein (69.). Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Müller (60.) war binnen kurzem zur Makulatur geworden. "Zwei Tore gelingen einem Innenverteidiger auch nicht jeden Tag", freute sich "Pelle" Nilsson nach dem Spiel. Kuriosum am Rande. Mit fünf Treffern führt der Schwede nun sogar die interne Torjägerliste beim "Club" an.

Mainz hadert, Nürnberg selbstkritisch



"So ein Spiel kannst du nur im Fußball gewinnen", klagte FSV-Trainer Thomas Tuchel nach der Partie und wusste sich darin im Wesentlichen mit seinem Kollegen Wiesinger einig, der Mainz ebenfalls "von der Spielanlage her und auch balltechnisch besser" gesehen hatte. Auch Nürnbergs Mittelfeldmotor Markus Feulner zeigte sich selbstkritisch: "Wir hatten in der ersten Halbzeit keinen Zugriff aufs Spiel, aber die Effizienz ist zur Zeit eine unserer Stärken."

Wenn die Rheinhessen nach dem Spiel nicht nur mit den eigenen Unkonzentriertheiten, sondern auch mit dem Schicksal haderten, hatte das allerdings vor allem mit den Ereignissen des ersten Durchgangs zu tun. Müller (20.) und Adam Szalai (25.) hatten da bereits FCN-Keeper Raphael Schäfer geprüft, ehe Szalai in der 28. Minute einen Elfmeter verschoss. Zu Recht hatte Schiedsrichter Tobias Stieler nach einem Rempler von Javier Pinola an Müller auf Strafstoß entschieden, doch der Schuss des Ungarn verfehlte das Tor.

FSV will "Gunst der Stunde nutzen" - FCN setzt auf Understatement



"Das", vermutete der Mainzer Julian Baumgartlinger, "war ein Warnschuss." Allerdings einer, den die Mannschaft nicht hörte, weshalb der Abstand auf die Startplätze zur Europa League wieder drei Punkte beträgt: "Mit 39 Punkten", relativierte Tuchel, "spielt man doch normalerweise um Platz 8 oder 9. Aber bei der Tabellenkonstellation trauen wir uns zu, die Gunst der Stunde zu nutzen."

Wesentlich defensiver äußert sich der aktuelle Tabellenzehnte aus dem Frankenland, der nur noch einen Zähler hinter den "05ern" liegt. Nach wie vor sei der Klassenerhalt das Ziel, bekannte Kapitän Raphael Schäfer, der natürlich auch um die bestechende Bilanz seiner Elf weiß. Auch im elften Heimspiel hintereinander blieb der FCN ungeschlagen und ist seit nunmehr neun Spieltagen am Stück unbesiegt.

Aus Nürnberg berichtet Christoph Ruf