Edin Dzeko (l. gegen Holger Badstuber) hat bislang elf Tore für Bosnien-Herzegovina erzielt
Edin Dzeko (l. gegen Holger Badstuber) hat bislang elf Tore für Bosnien-Herzegovina erzielt

Dzeko: Serbien technisch besser als DFB-Elf

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Die Weltmeisterschaft in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) bietet neben dem Sport jede Menge Randgeschichten. bundesliga.de präsentiert diese täglich in den WM-Splittern:

++++ Edin Dzeko von Bundesligist VfL Wolfsburg hat der serbischen Nationalmannschaft vor dem WM-Duell gegen die DFB-Elf am Freitag in Port Elizabeth Mut gemacht. "Der größte Vorteil ist die körperliche Fitness, nicht nur gegen die Deutschen, sondern auch gegen alle anderen Mannschaften. Die Deutschen werden ihre Chancen bekommen, sie sind sehr laufstark und geben nie auf. Aber alle Mannschaften aus unserer Region sind gegenüber ihnen technisch im Vorteil", sagte der bosnische Nationalspieler der serbischen Tageszeitung "Blic".

Der Torschützenkönig der Bundesliga (22 Treffer) weiß, wie es gegen die Deutschen geht. Bei der WM-Generalprobe der DFB-Elf gegen Bosnien-Herzegovina hat er zum zwischenzeitlichen 1:0 getroffen. Bosnien verlor zwar noch 1:3, doch Dzeko glaubt, dass die Serben es besser machen werden. "Trainer Radomir Antic hat großartige Spieler zur Verfügung - besonders im Mittelfeld und im Angriff", sagte er. ++++

++++ Als hätten die Fußballer Paraguays beim 1:1 (1:0) gegen Weltmeister Italien nicht schon genug Kräfte gelassen, mussten sie nach dem WM-Vorrundenspiel in Kapstadt am Montag auch noch die Ärmel hochkrempeln und ihren offiziellen Mannschaftsbus anschieben. Der Motor wollte nicht anspringen. Doch alles Drücken half nichts, sodass die Südamerikaner schließlich in eilig herbeigerufenen Kleinbussen die Fahrt ins Hotel antraten. ++++

++++ Der kleine nordkoreanische Fanblock im Johannesburger Ellis Park war am Dienstagabend beim Duell der Asiaten mit Rekord-Weltmeister Brasilien die große Attraktion. Etwa 50 Personen im roten Einheitslook, allesamt Männer mittleren Alters, hatten sich auf der Haupttribüne versammelt und unterstützten die "Chollimas" nach strenger Vorgabe eines finster dreinblickenden Animateurs.

Mit Nordkorea-Fähnchen, Mützen und roten Shirts mit Aufschrift "1966 again" wurden die Fans immer wieder aufgefordert, jubelnd aufzuspringen, obwohl sich auf dem Feld noch überhaupt nichts tat. Alle hatten Holzplatten mit Griffen dabei, die beim Zusammenschlagen einen Riesenlärm verursachten. Wer den Anweisungen des Animateurs nicht folgte, wurde mit strengsten Blicken bedacht und aufgefordert, an der Choreographie teilzunehmen. ++++

++++ Deutschlands Fußball-Lichtgestalt Franz Beckenbauer hat die Spielweise der englischen Nationalmannschaft beim 1:1 in deren Auftaktspiel gegen die USA harsch kritisiert. "Was ich in dieser Begegnung gesehen habe, hatte nicht viel mit Fußball zu tun. Es war ein Rückfall in die alten, schlechten Zeiten des Kick and Rush. Ich weiß nicht, ob Trainer Fabio Capello soviel ändern kann. Die Engländer werden dafür bestraft, dass in der Premier League nur sehr wenige englische Spieler zum Einsatz kommen. Die ausländischen Spieler werden bevorzugt", schrieb der "Kaiser" in einer Kolumne in der südafrikanischen Zeitung "Times".

"Der Kaiser tritt uns in die Fresse", titelte das daraufhin das englische Massenblatt "The Sun". Die "Three Lions" hatten am vergangenen Samstag gegen die Amerikaner nicht überzeugt, allerdings den Sieg durch einen kapitalen Fehler des englischen Torhüters Robert Green leichtfertig verschenkt. Der englische Teammanager Fabio Capello hatte vor geraumer Zeit ebenfalls die geringe Anzahl englischer Spieler in der Premier League beklagt. ++++

++++ Der wilde Busfahrerstreik bei der WM in Johannesburg ist beendet. "Die Busse fahren wieder ganz normal. Wir haben in der Nacht eine Einigung erzielt", sagte Lisa Seftel, Chefin des Transportsystems von Johannesburg, am Dienstag.

Rund 1000 Fußball-Fans waren am Montag vom Busfahrerstreik betroffen. Nach der Begegnung der Niederlande gegen Dänemark im Soccer-City-Stadion (2:0) von Johannesburg kamen die Anhänger nicht mit den Linien des Busnetzes BRT ins Stadtzentrum zurück. Die Busfahrer hatten eine Überstundenbezahlung verlangt, weil sie aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens zusätzliche Schichten einlegen mussten. ++++

++++ Für 36 weibliche Fans der niederländischen Nationalmannschaft hat der 2:0-Auftaktsieg der Elftal am Montag gegen Dänemark einen schalen Beigeschmack. Da die Gruppe junger Frauen die Begegnung im Soccer-City-Stadion von Johannesburg in von einer niederländischen Brauerei gesponserten Kleidern besucht hatte, vermutete der Fußball-Weltverband FIFA eine konzertierte Werbeaktion und ließ die Fans aus dem Stadion führen. Medienberichten zufolge wurden die Frauen erst nach einer dreistündigen Befragung wieder entlassen.

"Wir schauen nun, welche rechtlichen Schritte wir nun gegen die Brauerei einleiten können", sagte FIFA-Mediendirektor Nicolas Maingot: "Wir wollen aber aber klarstellen, dass niemand festgenommen wurde." Nach FIFA-Angaben seien die Bier-Babes "von einer großen niederländischen Brauerei für eine versteckte Marketing-Kampagne instrumentalisiert" worden. ++++

++++ Die australische Presse überschüttet Nationaltrainer Pim Verbeek nach dem 0:4 zum WM-Auftakt gegen Deutschland mit Spott. "Shockeroos statt Socceroos - wie Pim es verbockt hat", schrieb die Tageszeitung "West Australian". "Pim hat uns im Stich gelassen. Ins Abseits mit ihm", kommentierte der "Daily Telegraph".

Insbesondere die Art und Weise der Niederlage wurde scharf kritisiert. "Deutschland ist gut. Das heißt aber nicht, dass es verboten ist, ihnen das Leben schwerer zu machen. Wir spielten wie im Park", schrieb der ehemalige Nationalmannschaftskapitän Charlie Yankos in einer Zeitungskolumne.

Der ehemalige Nationaltrainer Ladislav Scheinflug ging mit Verbeek am härtesten ins Gericht: "Die Niederlage hat mir das Herz gebrochen, und Verbeek ist an allem schuld. Er hat völlig falsch aufgestellt. Wir hatten keinen Offensivgeist, wir hatten keine Taktik, wir hatten gar nichts." ++++