Edin Dzeko (r.) schoss schon im Vorjahr auf dem Weg zur ersten Deutschen Meisterschaft für die "Wölfe" stolze 26 Tore
Edin Dzeko (r.) schoss schon im Vorjahr auf dem Weg zur ersten Deutschen Meisterschaft für die "Wölfe" stolze 26 Tore

Dzeko führt starke "Wölfe" an

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Der VfL Wolfsburg bleibt nach dem Sieg über 1899 Hoffenheim die "Mannschaft der Stunde" in der Bundesliga. Von den letzten sieben Spielen wurden sechs gewonnen - so erfolgreich präsentierte sich kein anderer Club in diesem Zeitraum.

Am Ende notierten die Statistiker zwar 19:10 Torschüsse, 59 Prozent Ballbesitz und 57 Prozent gewonnener Zweikämpfe zu Gunsten der Gäste, aber die deutliche Ausbeute von 4:0 Toren für die "Wölfe".

Hoeneß glaubt an Europa League

Wie schon im Meisterjahr präsentieren sich die Niedersachsen in der Rückrunde deutlich stärker als in der ersten Saisonhälfte und gehen optimistisch in die letzten fünf Spiele der Saison.

"Die ganz Großen haben wir hinter uns. Wir spielen noch im eigenenen Stadion gegen die direkten Konkurrenten Frankfurt und Bremen und in Nürnberg, Dortmund und Freiburg. Platz 6 oder sogar 5 ist da ein realistisches Ziel", glaubt Manager Dieter Hoeneß fest an die Qualifikation für die Europa League.

"Zuhause wieder ein Macht"

Dafür, dass der amtierende Meister wieder vom internationalen Geschäft träumen darf, gibt es viele Gründe.

"Wir sind zuhause wieder eine Macht", so Lorenz-Günther Köstner über seine Mannschaft, die vor dem 29. Spieltag mit nur drei Niederlagen und 23 Punkten in der Fremde als Dritter der Auswärtstabelle zwar mehr als im Soll lag, aber im eigenen Stadion sieben Mal als Verlierer den Platz verlassen musste und mit 17 Zählern nur die zwölftbeste Heimbilanz aufwies.

"Aber diese Konzentration wie gegen Hoffenheim müssen wir in jeder Partie zeigen. So einen Ausrutscher wie die 1:5-Niederlage gegen Berlin dürfen wir uns nicht mehr erlauben, wenn wir weiter nach oben wollen", warnt der Trainer vor Nachlässigkeiten.

Dzeko trifft wie er will und ist heiß auf die Kanone

Ein weiterer Grund für den Wolfsburger Lauf ist Edin Dzeko. Gegen Hoffenheim zog der 24-Jährige mit seinem zweiten "Doppelpack" in Folge mit 18 Treffern mit dem Schalker Kevin Kuranyi und Stefan Kießling von Bayer Leverkusen an der Spitze der Torjägerliste gleich.

Für die neuerliche Gala des Bosniers gab es sogar Lob vom Gegner. "Wenn Edin Dzeko bei uns spielen würde, hätten wir sicher auch ein oder zwei Tore gemacht", sagte ein neidischer 1899-Trainer Ralf Rangnick.

"Natürlich will ich jetzt auch die Torjägerkanone", formulierte Dzeko sein persönliches Ziel. Die hatte ihm in der Meistersaison noch sein Mannschaftskamerad Grafite weggeschnappt. "Aber im Vordergrund steht natürlich der Erfolg der Mannschaft."

Defensive stark verbessert

Aber auch in Wolfsburg weiß man, dass eine starke Defensive großen Anteil an Erfolgen hat. "51 Gegentore sind einfach zu viel", so Köstner, "aber in den letzten sechs Spielen haben wir vier Mal zu Null gespielt. Da ist eine deutliche Steigerung zu erkennen."

In den 22 Spielen zuvor waren die "Wölfe" gerade mal zwei Spiele ohne Gegentreffer geblieben. Großen Anteil hat der wiedergenesene Keeper Diego Benaglio. "Diego hat uns vor einem Rückstand bewahrt", lobte Dzeko nach dem Sieg gegen 1899.

Auch Hoeneß bedankte sich bei Benaglio und der Abwehr: "Man hat der Mannschaft die Doppelbelastung aus Bundesliga und Europapokal angemerkt. Wenn wir in Rückstand geraten wären, hätten wir die Partie auch verloren." Und der Traum von Platz 5 oder 6 wäre wohl ausgeträumt gewesen.

Aus Wolfsburg berichtet Jürgen Blöhs