Trainer Robin Dutt ist mit Bayer 04 wieder zurück in der Erfolgsspur: sieben Punkte aus den letzten drei Spielen
Trainer Robin Dutt ist mit Bayer 04 wieder zurück in der Erfolgsspur: sieben Punkte aus den letzten drei Spielen

Dutt bringt Leverkusen auf Kurs

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München - Am Samstagnachmittag ist Bayer Leverkusen in Berlin zu Gast. Während Hertha sich als bester Aufsteiger im Mittelfeld etablieren konnte, scheint Leverkusen endlich in Form zu kommen. Mit einem Sieg im Berliner Olympiastadion will die "Werkself" den Abstand zur Spitzengruppe verkürzen. Der 1. FC Nürnberg wartet weiterhin seit dem 5. Spieltag auf einen Sieg. In der Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern starten die Franken einen erneuten Versuch. Die Pfälzer konnten sich nach einem durchwachsenen Start zuletzt aus der Abstiegszone lösen. Die weiteren Begegnungen lauten: 1899 Hoffenheim - SC Freiburg und FC Augsburg - VfL Wolfsburg (alle Partien ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Hertha BSC - Bayer 04 Leverkusen


Während die Berliner in der vergangenen Woche bei ihrem Lieblingsgegner Freiburg spielten, trifft man nun selbst mit Leverkusen auf einen sogenannten Angstgegner. Gegen die "Werkself" gelang den Herthanern in den letzten fünf Heimspielen nur ein Sieg. Obwohl die Berliner Aufsteiger sind und Bayer Leverkusen der amtierende Vize-Meister ist, trennen die beiden Teams nur drei Tabellenplätze.

Auch wenn die Clubs momentan auf Augenhöhe zu sein scheinen, bleibt Hertha-Trainer Babbel realistisch: "Bayer Leverkusen zählt für mich neben Bayern München und Borussia Dortmund zu den individuell stärksten Teams der Bundesliga." Besonders imponiert ihn derzeit Michael Ballack: "Ballack war in den letzten Spielen Leverkusens bester Spieler und ist wieder zu einem echten Leader geworden." Babbel bangt noch um den Einsatz seines Leistungsträgers Ramos, der an einem entzündeten Insektenstich laboriert. Sonst kann der 39-Jährige auf alle Spieler zurückgreifen.

Bayer 04 befindet sich gerade im Aufwärtstrend. Nachdem sich die "Werkself" am Mittwoch endgültig für das Champions-League-Achtelfinale qualifizierte, wollen die Rheinländer den Schwung in die Bundesliga mitnehmen. Dort holten sie aus den abgelaufenen drei Spielen sieben Punkte."Wir haben in den letzten Wochen eine sehr gute Mentalität gezeigt", sagte B04-Trainer Robin Dutt.

Die Aufgabe in der Hauptstadt sei aber alles andere als einfach: "Berlin ist kein typischer Aufsteiger. Gerade in der Offensive hat die Hertha eine Top-Qualität, speziell Adrian Ramos und Raffael sind sehr gut", sagte Dutt. Außerdem sei das Team mit Lell, Ottl und Kraft mittlerweile ein "kleiner Bayern-Ableger" geworden. Die Marschroute steht fest: "Wir wollen nachlegen, um den Anschluss an die Champions-League-Plätze zu schaffen", gab der Bayer-Cheftrainer als Parole aus. Auf der personellen Seite gibt es nicht viel Neues zu vermelden: Weiterhin fehlen Renato Augusto, Rene Adler und Tranquillo Barnetta nach ihren Knie-Operationen. Die zuletzt angeschlagenen Karim Bellarabi und Hanno Balitsch befinden sich wieder im Aufbautraining.




1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern


"Es ist kein Muss-Spiel, es ist kein Endspiel", betonte FCN-Trainer Dieter Hecking energisch: "Aber es ist ein wichtiges Spiel. Mit einem Sieg können wir uns Luft verschaffen, uns an die hinteren Plätze des Mittelfelds heran spielen und können eine andere Mannschaft vor Probleme stellen. Das muss das Ziel sein." Hecking weiß genau wie psychologisch wichtig ein Sieg in der jetzigen Situation wäre.

Die Niederlage gegen Schalke sei nur deshalb so hoch ausgefallen, weil die Nürnberger katastrophale Fehler begangen hätten, die von Schalke gnadenlos bestraft wurden. Auch im Angriff fehle die Durchschlagskraft. Gegen Kaiserslautern wird Tomas Pekhardt den Sturm der Franken wieder verstärken. Fehlen werden dagegen Markus Mendler mit Oberschenkel-Problemen und voraussichtlich Mike Frantz, der sich am Sprungelenk verletzt hat. Nach wie vor fallen Javier Pinola (Schambeinentzündung), Per Nilsson (Achillessehnen-Probleme) und Albert Bunjaku (Trainingsrückstand) aus.

Der Gast aus Kaiserslautern blieb die letzten drei Auswärtsspiele ungeschlagen und holte fünf Punkte. Obwohl die Nürnberger seit acht Begegnungen ohne Sieg sind, sieht FCK-Trainer Marco Kurz beide Mannschaften auf Augenhöhe. In der Tabelle trennt sie gerade mal ein Punkt. Kurz geht daher von einem engen Spiel aus, dem aufgrund der aktuellen Tabellensituation eine gewisse Brisanz beiwohnt. Mit einer Niederlage wären auch die Pfälzer ganz schnell wieder in der Abstiegsregion. Deshalb zählt für Kurz nur eines: "Wir brauchen Tore, um das Spiel positiv gestalten zu können." Eine frühe Führung würde die Nürnberger noch weiter verunsichern als sie es eh schon sind.

Aus personeller Sicht kann Kaiserslautern dabei nahezu aus dem Vollen schöpfen, lediglich der Langzeitverletzte Julian Derstroff sowie der gesperrte Florian Dick fallen definitiv aus. Pierre De Wit und Oliver Kirch, die von einer Grippe geplagt waren, sind in dieser Woche wieder in das Mannschaftstraining zurückgekehrt und werden im Kader stehen. Richard Sukuta-Pasu, der am Donnerstag wegen einer aufziehenden Erkältung pausierte, ist noch fraglich.




1899 Hoffenheim - SC Freiburg


Holger Stanislawski wirkt nach der Niederlage in Hamburg angefressen. "Wir haben uns zuletzt in der Fremde nicht mit Ruhm bekleckert", gibt der 42-Jährige zu, "jetzt gilt es zuhause unsere positive Bilanz auszubauen und die 20-Punkte-Marke zu knacken." Der 1899-Coach glaubt auch zu wissen, woran es liegt: "Wir haben in jeder Halbzeit 15 schlechte und 25 gute Minuten. Leider kassieren wir regelmäßig Gegentreffer in der Phase, in der es nicht so gut läuft und sind dann aber nicht in der Lage aus unserer Dominanz Tore zu machen."

Die Kraichgauer hatten vor der Saison Ambitionen nach oben, hängen nun aber im Mittelfeld der Tabelle fest. Für einen Erfolg in der Partie spricht, dass Hoffenheim keines der letzten vier Heimspiele verlor, während Freiburg das zweitschlechteste Auswärtsteam der Bundesliga ist. Allerdings hat der SC in Hoffenheim noch nie verloren. Die badischen Derbys endeten mit einem 1:0-Sieg der Freiburger und einem 1:1. Für die Partie gegen den Tabellenvorletzten muss Stanislawski auf seinen gelbgesperrten Kapitän Andreas Beck verzichten.

Andreas Ibertsberger macht Fortschritte, plagt sich aber weiterhin mit Rückenproblemen herum. Bei Edson Braafheid, der sich beim Hamburger SV eine schmerzhafte Muskelquetschung im rechten Oberschenkel zuzog, ist ein Einsatz nicht ausgeschlossen.

Nach drei Niederlagen in Folge konnten die Breisgauer zuletzt zwei Mal durch "Last-Minute"-Treffer punkten. Das beweist, dass die Moral in der Mannschaft stimmt. Einen ähnlichen Verlauf nahm auch das Aufeinandertreffen in der vergangenen Saison. Dort erzielte Papiss Cisse in der 91. Minute den Siegtreffer für die Freiburger. Hoffenheim sollte also gewarnt sein und bis zur letzten Sekunde hellwach bleiben, sonst könnten sie am Samstag ein Deja-vu-Erlebnis haben.

"Genau dieses Glück hat dem SC in dieser Saison oftmals gefehlt", beklagt Anton Putsila und deshalb stünden die Freiburger auch auf einem Abstiegsplatz. SC-Trainer Marcus Sorg will eine Serie starten. Nach vier Punkten aus den letzten beiden Partien gelte es, "hartnäckig zu bleiben, denn wir wollen auch in Hoffenheim punkten. Das geht nur über den Kampf und großen Einsatz", sagte Sorg und fügt hinzu: "Ich denke, unsere grundsätzliche Strategie und unser Plan stimmen. Es fehlen lediglich ein paar Punkte." Verzichten muss der Coach neben Mensur Mujdza (Mittelfußbruch) und Christian Bickel (Bänderriss) erneut auf Jan Rosenthal, der sich im letzten Spiel gegen Berlin eine Adduktorenverletzung zuzog. Fraglich ist außerdem, ob Innenverteidiger Oliver Barth wieder zur Verfügung steht. Dafür kommt Andreas Hinkel wieder zum Einsatz.




FC Augsburg - VfL Wolfsburg


Mit Augsburg trifft die schwächste Heimmannschaft auf den VfL Wolfsburg, der das schlechteste Auswärtsteam der Bundesliga ist. Während der FCA zuhause noch auf den ersten Sieg wartet, konnten die "Wölfe" immerhin am ersten Spieltag in Köln gewinnen. Obwohl die Augsburger das Tabellenschlusslicht sind, hält Trainer Jos Luhukay an seiner Strategie fest: "Dieses System verleiht der Mannschaft Stärke und Rückhalt. Wir haben so eine Überzahl im Mittelfeld, so dass die ganze Mannschaft an Stabilität gewinnt", erklärt der Coach. "Darüber hinaus hatten wir in jedem Spiel unsere Chancen. Diese müssen wir einfach besser nutzen. Unsere Gegentore haben auch nichts mit dem System zu tun, sondern damit, dass wir als Mannschaft es nicht in allen Situationen geschafft haben, auf die individuellen Stärken der Gegner entsprechend zu reagieren." Die Mannschaft verdiene mehr Punkte als sie momentan habe.

Die beiden knappen 1:2-Niederlagen gegen München und in Stuttgart zeigten, dass der Aufsteiger sich auf einem guten Weg befindet. Es fehlt nur noch das Erfolgserlebnis. Luhukay fehlen die beiden Ex-Wolfsburger Simon Jentzsch und Uwe Möhrle. Weiterhin fallen Torsten Oehrl (Rotsperre), Dawda Bah, Marcel de Jong, Moritz Nebel, Axel Bellinghausen (alle Knieverletzung) und Marcel Ndjeng (Reha) aus.

Felix Magath hat wenig Gründe, nach dem souveränen 4:1-Erfolg über Hannover, seine Startformation zu verändern. Der "Wölfe"-Trainer weiß, dass der FCA bereits mit dem Rücken zur Wand steht und unbedingt gewinnen muss. "Augsburg wird offensiv auftreten und versuchen, das erste Tor zu erzielen. Deshalb werden wir uns darauf einstellen müssen, dass der FCA nach vorne spielt. Der Gegner wird alles dafür tun, um den ersten Heimsieg sicherzustellen. Und das werden wir nur verhindern können, wenn wir von Beginn an mit vollem Einsatz dagegenhalten", sagte Magath.

Wichtig sei nach der besten Saisonleistung jetzt erst mal die eigene Linie beizubehalten. Diese gelang vor allem deshalb, weil die Niedersachsen hochengagiert und -konzentriert in das Derby gegangen sind. Magath fügte schmunzelnd hinzu: "Unser Ziel ist es ja nicht, vorrangig gegen andere Niedersachsen zu gewinnen, sondern wir wollen weiter nach oben." Der VfL reist ohne Thomas Hitzlsperger (Aufbautraining nach Meniskus-OP), Patrick Helmes (Rotsperre) und Thomas Kahlenberg (nicht berücksichtigt) an.




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