Neu und selbstbewusst in Düsseldorf: Dmitri Bulykin
Neu und selbstbewusst in Düsseldorf: Dmitri Bulykin

Düsseldorf will nicht vor "Ehrfurcht erstarren"

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Fortuna Düsseldorf will im einstigen Paradewettbewerb für eine kleine Sensation und die nächste große Party sorgen.

Der zweimalige DFB-Pokalsieger fordert am Montag zum Abschluss der 1. Hauptrunde den Bundesligisten Hamburger SV (ab 20:15 im Live-Ticker) und feiert damit nach zwölfjähriger Durststrecke das Comeback auf der großen Bühne.

Kleine Seitenhiebe

Die Düsseldorfer Profis versuchen sich im Vorfeld schon mal mit kleinen Seitenhieben. Wie etwa Neuzugang Dmitriy Bulykin, der auf die eher durchwachsene Bruno Labbadias bei den Heimspielen Bayer Leverkusens in der Düsseldorfer Arena verweist oder Robert Palikuca, der aufgrund seiner St. Paulianer Vergangenheit besonders motiviert sei.

Palikuca wird sich das Ganze aber wohl zunächst von der Bank aus ansehen müssen, er ist bei Trainer Norbert Meier nicht gesetzt. HSV-Coach Labbadia ist auf motivierte "Underdogs" vorbereitet. "Ich erwarte ein sehr intensives Spiel, Düsseldorf wird hart rangehen. Solche Gegner in der 1. Runde sind sehr gefährlich und undankbar."

"Rollenverteilung ist klar"

Beim Europa-League-Trip nach Dänemark zum FC Randers (4:0) hatte der HSV-Coach mit seinen Profis schon den Gegner auf Videos studiert. Beim HSV fehlen der gesperrte Kapitän David Jarolim und der verletzte Neuzugang Elijero Elia. Geschont werden wohl noch die neuen Marcus Berg und David Rozehnal.

Moderater mit dem Schlager gingen die Verantwortlichen bei der Fortuna um. "Die Rollenverteilung ist klar. Wir werden aber nicht vor Ehrfurcht erstarren", sagte Coach Meier. Beim letzten von drei Pokal-Duellen gegen den HSV gab es 1996 in der 2. Runde im Rheinstadion ein 1:4 für die Fortuna.

Anknüpfen an die Pokalhistorie

Manager Wolf Werner sieht in dem Spiel vor allem die große Gelegenheit, den Club wieder in das Bewusstsein der Leute zu bringen. "Wir wollen auf der großen Bühne weitere Werbung für uns betreiben, damit noch mehr Sponsoren ihr Herz für die Fortuna entdecken", sagt er.

Und ganz nebenbei soll auch an die durchaus ansehnliche Pokalhistorie angeknüpft werden. Die gabs in Düsseldorf in den 70er und 80er Jahren. Dreimal war die Fortuna in Folge im Pokalfinale, 1979 und 1980 holte man den Cup.

Das Finale gegen Barcelona…

Am 9. Dezember 1978 schenkten die einstigen Ikonen Klaus Allofs, Gerd Zewe oder Gerd Zimmermann Bayern München und Sepp Maier beim 7:1 ordentlich ein. Höhepunkt war zweifelsohne das 3:4 nach Verlängerung im Europapokal-Finale der Pokalsieger gegen den FC Barcelona.

In den 80er und 90er Jahren ging es dann schleichend bergab. Bundesliga-Abschied 1997 und der Sturz in die Viertklassigkeit 2002. Nun ist man wieder da - nur die Fans sind offenbar von der Aufstiegsfeier noch etwas müde: Bis zum Wochenende waren erst 36..000 der 50.095 zur Verfügung stehenden Tickets vergriffen.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Düsseldorf: Melka - Weber, Cakir, Anderson, van den Bergh - Fink, Sieger, Christ, Caillas - Lawaree (Jovanovic), Bulykin

Hamburg: Rost - Benjamin (Demel), Boateng, Mathijsen, Aogo - Tesche - Pitroipa, Ze Roberto, Trochowski - Guerrero, Petric. - Trainer: Labbadia

Schiedsrichter: Babak Rafati (Hannover)