Nichts zu holen: In der Bundesliga-Hinrunde kassierte Leverkusen in Wolfsburg eine 1:3-Niederlage
Nichts zu holen: In der Bundesliga-Hinrunde kassierte Leverkusen in Wolfsburg eine 1:3-Niederlage

Duelle von "Werksclubs" und Zweitligisten

xwhatsappmailcopy-link

München - Bayer gegen Wolfsburg - das Duell der Bundesliga-"Werksclubs" gibt es am Mittwoch im DFB-Pokal-Achtelfinale (ab 18:45 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio). Die Vorzeichen könnten vor dem Aufeinandertreffen nicht unterschiedlicher sein. Zudem empfängt der VfL Bochum die Münchner "Löwen", womit schon klar ist, dass zumindest ein Zweitligist im Viertelfinale des DFB-Pokals stehen wird.

Bayer in Top-Form

Die Wolfsburger stehen in der Tabelle der Bundesliga nur auf Platz 15. Das internationale Geschäft über die Liga zu erreichen, wird also äußerst schwierig. Umso wichtiger ist für die "Wölfe" daher der DFB-Pokal, den man in der Branche als "schnellsten Weg nach Europa" bezeichnet.

VfL Wolfsburg - Bayer Leverkusen

"Es war ein schwieriges halbes Jahr", sagte VfL-Manager Klaus Allofs vor dem Spiel gegen Bayer. Schwierig vor allem, weil die Mannschaft keine konstanten Leistungen zeigte. Das beste Beispiel dafür war das Bundesligaspiel gegen Leverkusen in der Hinrunde. Die Wolfsburger geigten gegen Bayer richtig auf, allen voran Diego. Am Ende siegte der Meister von 2009 mit 3:1. Nach dem vielleicht besten Saisonspiel wechselten sich Siege mit Niederlagen ab. Jetzt hofft ganz Wolfsburg auf einen versöhnlichen Jahresausklang. "Die Partie gegen Leverkusen ist für uns ein echtes Endspiel. Im letzten Auftritt der ersten Saisonhälfte möchten wir allein schon deshalb einen guten Jahresabschluss hinlegen, damit wir gestärkt in die Vorbereitung auf die Rückrunde gehen können", sagte Trainer Lorenz-Günther Köstner, der auf Stürmer Srdjan Lakic verzichten muss (Magen-Darm-Probleme).

Landsmann Ivica Olic hingegen kann nach überstandener Verletzung wieder mitmachen. Speziell auf die Qualitäten des Kämpfers wird es ankommen. "Wir müssen auf die kämpferischen Tugenden zurückgreifen und unsere Chancen gerade in der Anfangsphase konsequent nutzen. Dahingehend, das gebe ich zu, liegt mir die Partie vom Wochenende noch immer schwer im Magen. Gegen Frankfurt hätten wir so nie und nimmer verlieren dürfen", erklärte Köstner.



Das Gefühl zu verlieren, musste die Bayer-Elf in den letzten Wochen nur sehr selten erleben, weshalb die Mannschaft des Trainerduos Sascha Lewandowski/Sami Hyypiä zum Ende der Hinrunde mit 33 Zählern auf Rang 2 in der Bundesliga steht, zudem in der Europa League überwintert. Im Pokal kamen die Rheinländer in der 1. Runde gegen Jena (4:0) souverän weiter, in der 2. Runde hatte Leverkusen allerdings bei Drittligist Bielefeld erhebliche Probleme und musste sogar in die Verlängerung. Am Ende siegte der Bundesligist aber doch noch mit 3:2. Nun soll in Wolfsburg der Viertelfinal-Einzug perfektgemacht werden. "Ein Weiterkommen in Wolfsburg wäre die Krönung", sagte Sportchef Rudi Völler.

Bayer kann in Niedersachsen wieder auf die zuletzt in der Bundesliga gesperrten Daniel Carvajal und Stefan Reinartz zurückgreifen. Hinter dem Einsatz von Innenverteidiger Ömer Toprak (Rückenprobleme) steht noch ein kleines Fragezeichen. "Wir müssen Mittwoch noch abwarten, aber ich hoffe, dass er spielen kann", sagte Hyypiä. Der Finne hofft vor allem, dass seine Mannschaft aus der Bundesliga-Niederlage bei den "Wölfen" gelernt hat: "Wir müssen bereit sein, das Wolfsburger Spiel mehr zu stören als beim letzten Mal."

Die voraussichtlichen Aufstellungen

Wolfsburg: Benaglio - Fagner, Naldo, Kjaer, Schäfer - Josue, Polak - Hasebe, Diego, Vieirinha - Dost

Leverkusen: Leno - Carvajal, Wollscheid, M. Friedrich, Boenisch - Bender, Reinartz, Rolfes - Castro, Kießling, Schürrle


VfL Bochum - 1860 München

Für die Bochumer kommt die Winterpause wohl zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, denn zuletzt lief es bei der Elf von Trainer Karsten Neitzel richtig gut. Dem 3:0-Erfolg in Dresden folgte am vergangenen Wochenende ein 4:0-Heimsieg gegen Paderborn. Somit steht der VfL mit 20 Punkten auf Rang 15 in der 2. Bundesliga. Im Pokal bekommen es die Bochumer im Achtelfinale erstmals mit einem Gegner auf Augenhöhe zu tun. In Runde eins und zwei (Heidenheim bzw. Havelse) hatte der Traditionsverein keine Probleme. Doch vor dem Duell mit den Münchner "Löwen" hat Neitzel einige Personalsorgen.

Mit Yusuke Tasaka, Michael Delura und Nika Gelashvili fehlen am Mittwoch gleich drei Offensivspieler, mit deren Rückkehr ins Mannschaftraining erst im Trainingslager in Belek gerechnet wird. Zudem fehlt der gesperrte Christoph Kramer. "Für ihn wird wahrscheinlich Leon Goretzka auf die zentrale Position neben Christoph Dabrowski im Mittelfeld rücken", erklärte Neitzel, der am Montag seinen 45. Geburtstag feierte und sich nun von der Mannschaft ein verspätetes Geschenk in Form des Viertelfinal-Einzugs wünscht.

Keine Experimente



Bei den "Sechzgern" hofft man auch auf einen schönen Jahresabschluss. Schon am vergangenen Wochenende ist eine wegweisende Entscheidung verkündet worden: Alexander Schmidt bleibt als Cheftrainer im Amt. Der Übungsleiter kann in Bochum wieder auf Toptorjäger Benjamin Lauth (acht Treffer) zurückgreifen, der in der 2. Bundesliga wegen eines Ellebogenschlags gesperrt ist. Trotz der Rückkehr des Routiniers stellt sich Schmidt auf eine enge Partie ein: "Die letzten beiden Spiele hat der VfL souverän gewonnen, insgesamt sieben Tore geschossen und keins bekommen. Wir wissen also, dass es unheimlich schwer wird."

Deshalb will Schmidt auch keine Experimente riskieren und lässt Stammkeeper Gabor Kiraly beim VfL spielen. Unter Schmidt-Vorgänger Reiner Maurer durfte im DFB-Pokal immer Ersatzkeeper Timo Ochs ran. "Diese Entscheidung spricht nicht gegen Timos Qualität. Aber ich habe mich für Gabor entschieden, weil er einfach Spielpraxis besitzt. Das ist für einen Torhüter wichtig. Mir erschien es einfach zu riskant, Timo in diesem Spiel zu bringen", erklärte der Trainer.

Die voraussichtlichen Aufstellungen

Bochum: Esser - Rothenbach, Maltritz, Acquistapace, Chaftar - Rzatkowski, Sinkiewicz, Dabrowski, Goretzka - Dedic, Aydin

1860 München Kiraly - Volz, Schindler, Bülow, Tomasov - Wannenwetsch, Bierofka - Stoppelkamp, D. Halfar - Lauth, Wood