Der 1. FC Kaiserslautern hat sich aus dem Tabellenkeller befreit. Itay Shechter (l.) erzielte das "Goldene Tor" gegen Freiburg
Der 1. FC Kaiserslautern hat sich aus dem Tabellenkeller befreit. Itay Shechter (l.) erzielte das "Goldene Tor" gegen Freiburg

"Dreier" von Schalke vergoldet

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Kaiserslautern - Zwei "Dreier" hintereinander, Platz 14: Der 1. FC Kaiserslautern hat sich trotz des mäßigen Saisonstarts nicht aus der Ruhe bringen lassen und mit viel Kontinuität, Disziplin und Willen aus dem Tabellenkeller befreit. Auch Neuzugang Itay Shechter entwickelt sich mehr und mehr zur erhofften Verstärkung.

"Ich bin sehr glücklich über den Sieg, es ist ungewöhnlich für mich, dass ich mit dem Kopf treffe. Wir haben die drei Punkte von Schalke wertvoll gemacht", sagte Shechter, der den einzigen Treffer des Tages in der 75. Minute erzielte. Es war das dritte Saisontor des Israelis, der immer besser in Schwung zu kommen scheint - so wie die ganze Mannschaft.

Kurz lobt die Defensive

Nach dem auch spielerisch überzeugenden Auftritt beim 2:1 auf Schalke gewannen die Pfälzer gegen die spielstarken Gäste aus Freiburg dank einer starken disziplinarischen Leistung. "Von der Ordnung und der Disziplin her war das in allen Mannschaftsteilen heute eine sehr gute Leistung", freute sich Lauterns Trainer Marco Kurz und lobte die Defensivleistung seiner Mannschaft: "Selten hat eine Mannschaft gegen die Freiburger so wenig Chancen zugelassen wie wir heute."

Tatsächlich dominierte der FCK vor allem die zweite Halbzeit und ließ den Südbadenern keine Gelegenheit mehr, ihre Angriffe bis zu einer Torchance vorzutragen. Ganz im Gegenteil: Am Ende hätten die Lauterer höher gewinnen können, aber Kapitän Christian Tiffert schoss den Ball vom Elfmeterpunkt aus dem Freiburger Torwart Oliver Baumann in die Arme. Der Strafstoß wurde gegeben, nachdem der sehr bewegliche Shechter zwei Minuten nach seinem Führungstreffer im Strafraum in einer Aktion mit Baumann zu Boden gegangen war.

Rodnei-Vertreter Abel stark gegen Cisse

Stark bei den Lauteren auch Mathias Abel, der den gesperrten Rodnei in der Innenverteidigung sehr gut vertrat. "Es war wichtig, dass wir hinten endlich mal zu Null gespielt haben", freute sich der 30 Jahre alte Routinier, der immer wenn er gebraucht wird mit einer starken Leistung aufwartet.

"Die Jungs wissen, dass sie sich auf mich verlassen können", sagte Abel, der die meisten Duelle gegen Freiburgs Torjäger Papiss Demba Cisse für sich entscheiden konnte. Spieler wie Abel, de Witt oder Bugera, die zuletzt nach langer Absenz wieder in die Startelf rutschten, überzeugten mit unerwartet starken Auftritten. Und auch Neuzugänge wie Shechter, Olcay Sahan oder Dorge Kouemaha akklimatisieren sich immer mehr in der Bundesliga.

Vereinsführung setzt ein Zeichen

Die Geduld von Trainer Kurz und Vorstandsboss Stefan Kuntz scheint sich nun auszuzahlen. Noch vor zwei Wochen nach dem 0:2 gegen den VfB Stuttgart herrschten in der Pfalz Zweifel an der Konkurrenzfähigkeit dieser Mannschaft und der Leistungsfähigkeit der Neuzugänge. Demonstrativ verlängerte der FCK dann vor zehn Tagen den Vertrag mit Trainer Marco Kurz um ein weiteres Jahr bis Ende Juni 2013.

Ruhe und Kontinuität sind die Pfeiler der Vereinspolitik von Stefan Kuntz. Seit der Vertragsverlängerung von Kurz holte die Mannschaft sechs Punkte in zwei Spielen und verschaffte sich Luft im Abstiegskampf.

Pokalfight in Frankfurt

Dass es nur um den erneuten Klassenerhalt für den letztjährigen Aufsteiger nach dem personellen Umbruch vor dieser Runde geht, ist bei den Verantwortlichen des viermaligen Deutschen Meisters das große Saisonziel.

Mit einem Sieg im Pokal am Mittwoch bei Eintracht Frankfurt und Punkten danach in der Liga beim Hamburger SV will der FCK den Monat Oktober zu einem erfolgreichen machen. Der Trend jedenfalls geht steil nach oben.

Tobias Schächter