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Für Thomas Tuchel (r.) ist Neuzugang Dani Schahin (3.v.l.) eine von vielen Option in der Mainzer Offensive (© Imago)
Für Thomas Tuchel (r.) ist Neuzugang Dani Schahin (3.v.l.) eine von vielen Option in der Mainzer Offensive (© Imago)

Drei Joker für Szalai: Tuchels neue Trümpfe im Sturm

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München - Die Fußstapfen, die er hinterlässt, sind groß: Mit 13 Treffern war Adam Szalai der mit Abstand beste Torschütze beim 1. FSV Mainz 05 in der vergangenen Saison. Doch der Abgang des Ungarn zu Schalke 04 hinterlässt im Mainzer Sturm eine Lücke, ihn eins zu eins zu ersetzen wird schwer. Aus diesem Grund verpflichteten die Mainzer mit Dani Schahin, Sebastian Polter und Shinji Okazaki gleich drei neue Offensivkräfte als potentielle Szalai-Nachfolger.

Neue Rolle für Okazaki

Manager Christian Heidel reizt diese Aufgabe: "Für uns ist Adams Wechsel der Auftrag, den nächsten Spieler auf dieses Leistungsniveau zu bringen." Auf den ersten Blick ist dies für alle drei allerdings noch ein weiter Weg. Schahin kommt immerhin mit der Empfehlung von acht Saisontoren und damit als Top-Torschütze von Fortuna Düsseldorf zu den 05ern, musste sich bei nur sieben Startelfeinsätzen in der Rückrunde jedoch meist mit der Jokerrolle begnügen.



Auch der 22 Jahre alte Polter bestritt 16 seiner 26 Saisonspiele für den 1. FC Nürnberg als Einwechselspieler. Dabei erzielte der 1,92 Meter große Stürmer drei seiner fünf Saisontore als Joker. Der dritte im Bunde kam beim VfB Stuttgart ebenfalls häufig von der Bank: Bei 14 seiner 25 Bundesliga-Spiele wurde Okazaki eingewechselt und erzielte dabei lediglich ein Tor.

"Bei ihm lief es im vergangenen Jahr in Stuttgart nicht ganz so rund", sagt Heidel über den japanischen Nationalspieler, der beim VfB zumeist auf den offensiven Außenpositionen zum Zug kam. Allerdings brachte es der 27-Jährige in 42 Pflichtspielen nur auf sechs Torbeteiligungen.

"Wir wollen seine wahren Qualitäten nun wieder wecken. Von der Position her sehen wir Ihn als Stürmer, was er auch in der japanischen Nationalmannschaft sehr erfolgreich spielt", sagt Heidel. Trotz seiner Körpergröße von 1,72 Meter gilt Okazaki als kopfballstarker Spieler. "Er spielt total mannschaftsdienlich und ist dabei immer torgefährlich und abschlussstark", sagt sein neuer Trainer Thomas Tuchel.

Sturmduo oder einzelne Spitze?



Der Mainzer Coach bot in der vergangenen Saison oft Szalai als einzige Spitze auf, variierte aber auch gerne mit zwei Spitzen. Allrounder Nicolai Müller wusste mit acht Saisontoren dabei in jedem System zu überzeugen und dürfte in der Offensive gesetzt sein. Ein Zwei-Stürmer-System käme neben Okazaki aber auch Shawn Parker zugute, der bei seinen drei Einsätzen als einziger echter Stürmer der 05er in der vergangenen Saison blass blieb. Ein robuster Spieler an seiner Seite würde dem mit 35 Prozent gewonnener Duelle zweikampfschwächsten Mainzer sicherlich zugutekommen.

Als Sturmpartner käme beispielsweise Polter infrage, der mit 35 Duellen pro Spiel der fleißigste Zweikämpfer beim "Club" war. Auch Schahin liegt das körperbetonte Spiel. Der ehemalige U20-Nationalspieler bestritt in der vergangenen Saison im Schnitt 32 Zweikämpfe pro Partie. "Er ist trotz seiner physischen Präsenz und Kopfballstärke ein feiner Fußballer, in dem noch ein Entwicklungspotenzial schlummert", sagt Tuchel.

Ein "Brecher" plus x



Schahin bringt eigentlich alle Voraussetzungen für einen kompletten Stürmer mit: Er ist technisch begabt, gleichzeitig körperlich stark und passsicher - jetzt muss er es nur noch schaffen, dies auch regelmäßig auf dem Platz zu zeigen. An schwachen Tagen lässt er gerne mal aussichtsreiche Gelegenheiten aus oder taucht komplett ab.

Unwahrscheinlich erscheint ein Duo der "Brecher" Polter und Schahin, da sich beide Spielertypen zu sehr ähneln und das Mainzer Spiel dadurch zu statisch werden könne. Eine Kombination mit einem wuseligerem Spielertypen wie Müller, Parker oder Okazaki erscheint daher wahrscheinlicher.

Auch wenn sich noch kein "neuer" Szalai aufdrängte, so hat Tuchel mit dem neuen Trio und den bewährten Kräften einige vielversprechende Trümpfe in der Hand.

Maximilian Lotz