Der SC Freiburg hat sich im Kampf um den Klassenerhalt durch das 3:2 über den 1. FC Nürnberg erst einmal etwas Luft verschafft
Der SC Freiburg hat sich im Kampf um den Klassenerhalt durch das 3:2 über den 1. FC Nürnberg erst einmal etwas Luft verschafft

SC-Serie hält: Dramatik, Spannung, Leidenschaft

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Freiburg - Fünf Tore hatten die Zuschauer gesehen, und ein Spiel, das zum Dramatischsten und Hochklassigsten gehörte, was die Saison 2013/14 bislang zu bieten hatte. Doch dass die Begeisterung nach dem Schlusspfiff keine Grenzen kannte, hatte andere Ursachen als die reine Ästhetik: Mit 3:2 hatte der SC Freiburg einen starken 1. FC Nürnberg bezwungen (Spielbericht) und damit fleißig am Fortbestand einer kleinen Serie gewerkelt.

"Können stolz auf uns sein"

Vier Spiele in Folge ist Freiburg nun ungeschlagen. Besser: In besagten vier Spielen holte der SC drei Siege und ein Remis und erzielte dabei nicht weniger als elf Treffer. In einer Saison, in der am Ende durchaus auch die Tordifferenz den Ausschlag geben kann, ist das nicht zu unterschätzen.

So sah es auch Julian Schuster, doch allzu laut wollte er das am Samstagabend in der Interviewzone dann doch nicht betonen. Der 28-Jährige war in dieser Saison nicht immer in der ersten Elf, aber der Kopf der Mannschaft ist der Kapitän dann doch immer geblieben. Kein Wunder also, dass der Mittelfeldspieler auf die Euphoriebremse trat. "Natürlich können wir stolz auf uns sein", sagte Schuster. "Aber wenn wir nur ein kleines bisschen nachlassen, steigen wir ab."

Das mag sein, allerdings spielte der SC so stark, dass sich derzeit eher die Abstiegskonkurrenten wie Eintracht Braunschweig, der Hamburger SV, Hannover 96 oder der VfB Stuttgart sorgen müssen. Und da Freiburg im zweiten Durchgang auch die deutlich klareren Tormöglichkeiten hatte, ging der 3:2-Sieg nach Toren von Pavel Krmas (23.), Admir Mehmedi (53.) und Felix Klaus (65.) letztlich in Ordnung. Dabei zeigte sich erneut, dass der SC in den vergangenen Wochen an defensiver Stabilität hinzugewonnen hat.

Defensive Stabilität als Schlüssel

Und das trotz massiver Verletzungssorgen, erst am Donnerstag wurde schließlich bekannt, dass Rechtsverteidiger Mensur Mujdza wohl in dieser Spielzeit nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Doch wie schon beim Remis in Hamburg stand Freiburgs Defensive auch gegen die starken Nürnberger sicher.

Innenverteidiger Krmas machte seine Schnelligkeitsdefizite durch ein geschicktes Stellungsspiel wett und sekundierte dabei einem Matthias Ginter, der Nürnbergs famosen Angreifer Josip Drmic recht gut im Griff hatte, während Oliver Sorg und Christian Günter immer wieder Zeit fanden, das Freiburger Offensivspiel zu bereichern.

"Dürfen auf keinen Fall nachlassen"

Doch auch Günter wollte das Lob nicht annehmen, zu groß ist die Angst, in der kommenden Saison zweitklassig zu spielen. "Wir dürfen uns jetzt nicht in Sicherheit wiegen und dürfen auf keinen Fall nachlassen", sagte der Linksverteidiger, während sein Schweizer Kollege durchaus Grund zur Zufriedenheit sah: "Das hat Spaß gemacht", bekannte Mehmedi. "Das war ein ganz verdienter Sieg. Zehn Punkte aus vier Spielen - das spricht für sich."

Nicht nur für sich sprach hingegen das Spiel als solches, wie neben Christian Streich auch 24.000 Augenzeugen bestätigen dürften. "Wenn zwei Mannschaften, die dermaßen unter Druck stehen, so Fußball spielen, ist das sehr positiv." So ist es.

Aus Freiburg berichtet Christoph Ruf