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Borussia Dortmund ist am Ziel: Trotz einer 0:2-Niederlage im Halbfinal-Rückspiel bei Real Madrid stehen die "Schwarz-Gelben" erstmals seit 1997 wieder im Finale der Champions League
Borussia Dortmund ist am Ziel: Trotz einer 0:2-Niederlage im Halbfinal-Rückspiel bei Real Madrid stehen die "Schwarz-Gelben" erstmals seit 1997 wieder im Finale der Champions League

Dortmund zieht nach Zitterpartie in Madrid ins Finale ein

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Madrid - Borussia Dortmund greift nach einer Zitterpartie erstmals seit 16 Jahren nach der Krone des europäischen Vereinsfußballs. Nach der Vier-Tore-Gala von Robert Lewandowski beim 4:1-Hinspielsieg unterlag der BVB nach einer dramatischen Schlussphase im Halbfinal-Rückspiel der Champions League bei Real Madrid mit 0:2 (0:0).

Götze verletzt

Damit könnte es am 25. Mai im Londoner Wembley-Stadion zum deutschen Duell mit dem FC Bayern München kommen, sofern der Rekordmeister seinen 4:0-Vorsprung am Mittwoch beim FC Barcelona erfolgreich verteidigt. Die Treffer von Karim Benzema (83.) und Sergio Ramos (88.) waren für Real zu wenig. Es war die erste Dortmunder Niederlage im laufenden Wettbewerb.

"Das war hinten raus ein bisschen eng. Wir haben insgesamt zu wenig Fußball gespielt", sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp: "Wenn wir in der zweiten Halbzeit ein Tor machen, ist das Ding gegessen. Wir haben insgesamt 4:3 gewonnen und sind deshalb verdient im Finale."



"Die haben richtig Druck gemacht, und wir kriegen am Ende noch zwei Gegentore. Dann war es nochmal richtig spannend", sagte Kevin Großkreutz: "Aber wir haben so eine geile Truppe, so geile Fans, so ein geiler Verein, wir haben es einfach verdient."

Die Westfalen ließen sich über weite Strecken unter den Augen des spanischen Königs Juan Carlos und Bundestrainer Joachim Löw im Estadio Santiago Bernabeu weder vom erwarteten Ansturm der "Königlichen" noch vom frühen Verletzungs-Aus von Mario Götze in der Anfangsviertelstunde schocken und zog zum zweiten Mal in das Champions-League-Finale ein. 1997 hatte sich die Borussia mit 3:1 gegen Juventus Turin durchgesetzt.

BVB unter Druck



Bei den wenigen klaren Möglichkeiten fanden die Real-Angreifer um Superstar Cristiano Ronaldo lange Zeit ihren Meister im überragenden BVB-Schlussmann Roman Weidenfeller (Einzelkritik). Daneben zeigte Abwehrchef Mats Hummels eine starke Leistung und war immer wieder der Fels in der Brandung der "königlichen" Angriffswellen. Auf der Gegenseite hätten Lewandowski und Ilkay Gündogan bei besten Chancen nach der Pause sogar noch für eine Dortmunder Führung sorgen können.

"Real Madrid hat immer eine sehr intensive Anfangsviertelstunde. Hier wird es gleich rund gehen", hatte Klopp kurz vor Spielbeginn gesagt und sollte Recht behalten. Bereits in der 4. Minute rettete Weidenfeller gegen Gonzalo Higuain, der nach einem Fehler von Marcel Schmelzer und der starken Vorarbeit von Mesut Özil freistehend im Strafraum an den Ball kam.

Weidenfeller überragend



Cristiano Ronaldo profitierte als Nächster von einem feinen Özil-Zuspiel, doch der Top-Torjäger (12 Treffer) der "Königsklasse" jagte den Ball überhastet über das Dortmunder Tor (8.).

In der 13. Minute überschlugen sich die Ereignisse. Während der verletzte Götze nach seinem Muskelfaserriss im linken Oberschenkel schon an der Dortmunder Bank stand, scheiterte zunächst Hinspiel-Held Lewandowski an Reals Schlussmann Diego Lopez, dann rettete auf der Gegenseite erneut Weidenfeller überragend gegen Ronaldo. Als wenig später Großkreutz für Götze auf dem Platz stand, verzog Özil freistehend vor Weidenfeller (15.).

Lewandowski trifft die Latte



Der BVB hatte auf den lange fraglichen polnischen Außenverteidiger Lukasz Piszczek zurückgreifen können und bot somit die selbe Startelf wie im Hinspiel auf. Dagegen veränderte Real-Coach Jose Mourinho sein Team auf zwei Positionen. Nationalspieler Sami Khedira musste für den Argentinier Angel di Maria weichen, zudem rückte Pepe für Michael Essien ins Team.

Nach rund 20 Minuten hatte Dortmund seine Ordnung gefunden, Real war nicht mehr in der Lage, weiter das hohe Tempo der Anfangsviertelstunde zu gehen und kam bis zur Pause zu keinen weiteren Chancen. Mit einem Lattenkracher eröffnete Lewandowski den zweiten Durchgang. Nach einem Zuspiel von Marco Reus jagte der Pole den Ball aus acht Metern an die Unterkante des Querbalkens (50.).

Dramatische Schlussphase



Real setzte nach knapp einer Stunde mit den Einwechslungen des ehemaligen Weltfußballers Kaka und des französischen Nationalspielers Benzema alles auf eine Karte. Die nächste Großchance hatte allerdings der BVB. Gündogan tauchte nach Reus-Pass frei am Fünfmeterraum auf, scheiterte jedoch an Diego Lopez (62.).

Auch anschließend hatte die Borussia mehr vom Spiel. Nach Benzemas Treffer musste Dortmund noch einmal zittern. Weidenfeller parierte gegen den Franzosen glänzend (88.). Dann traf Ramos und Dortmund zitterte bis zur letzten Sekunde.

Real Madrid: Lopez - Essien, Varane, Ramos, Coentrao (57. Kaka) - Modric, Alonso (67. Khedira) - Özil - Di Maria, Higuain (57. Benzema), Ronaldo

Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Sven Bender (90.+1 Felipe Santana), Gündogan - Blaszczykowski, Götze (14. Großkreutz), Reus - Lewandowski (87. Kehl)

Schiedsrichter: Webb (England)

Tore: 1:0 Benzema (83.), 2:0 Ramos (88.)

Zuschauer: 79.429 (ausverkauft)

Gelbe Karten: Coentrao, Higuain, Ramos (5), Khedira (2) - Gündogan (2), Sven Bender (2), Weidenfeller