"Wir werden den Punkt holen, wir haben es in der eigenen Hand", sagt Mats Hummels (l.)
"Wir werden den Punkt holen, wir haben es in der eigenen Hand", sagt Mats Hummels (l.)

Dortmund vor dem zweiten Matchball gewarnt

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Amsterdam - Borussia Dortmund will den zweiten Matchball zum Erreichen des Achtelfinals unbedingt nutzen und doch mit Bedacht agieren. Denn sollte der Double-Gewinner den einen fehlenden Punkt nicht schon am Mittwoch (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker) beim niederländischen Rekordtitelträger Ajax Amsterdam holen, drohen vor dem Gruppen-Finale am 4. Dezember gegen Manchester City nervige Rechenspiele und das große Zittern.

Rauball und Watzke warnen vor "trügerischer Situation"

Bislang ungeschlagen und mit einer Riesenportion Selbstbewusstsein nach den beiden Duellen mit dem Starensemble von Real Madrid (2:1 und 2:2) werden die Borussen als überraschender Tabellenführer (acht Punkte) zum insgesamt 60. Auftritt in der Königsklasse auflaufen. "Wir werden den Punkt holen, wir haben es in der eigenen Hand", kündigte Nationalspieler Mats Hummels an, der jedoch auch weiß: Für Ajax (vier Zähler) geht es um die letzte Chance fürs Überwintern in der lukrativen "Königsklasse".



Nicht nur aus diesem Grund warnte BVB-Präsident Reinhard Rauball. Denn sollten seine "Schwarz-Gelben" verlieren und Manchester gleichzeitig sein Heimspiel gegen die "Königlichen" aus Madrid gewinnen, wäre im "Endspiel" gegen den englischen Champion im ungünstigsten Fall sogar noch der Sturz auf Platz vier möglich. Als "trügerisch und gefährlich" bezeichnete Rauball deshalb die Situation in der wohl stärksten wie attraktivsten Gruppe mit vier Meistern und drei ehemaligen Champions-League-Siegern.

Bei einer Diskussionsrunde der "Ruhr Nachrichten" am Montagabend warnte Borussia-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vor zu großer Euphorie, nachdem er auf einen möglichen Champions-League-Triumph der "Schwarz-Gelben" angesprochen wurde: "Wir sollten uns zunächst auf Ajax konzentrieren. Ich kann verstehen, dass das Feuer lodert. Es lodert auch in mir. Aber in der Champions League kann es schnell vorbei sein." Ähnlich sieht es Michael Zorc.

Erster Achtelfinaleinzug seit 2002/03 winkt



"Wir haben eine hervorragende Ausgangsposition, aber das Ganze ist kein Selbstläufer", bestätigte auch der Sportdirektor vor dem Hintergrund des schwer erkämpften 1:0 im Hinspiel gegen Ajax in einem Interview im "kicker". "Fest steht, dass wir eine ähnliche Top-Leistung benötigen wie in den Spielen zuvor, um uns durchzusetzen."

Fest steht auch: Der BVB will nichts mehr anbrennen lassen. Zu den besten 16 Mannschaften in Europas Beletage zählten die Westfalen zuletzt in der Saison 2002/03. Nach der damals ausgespielten Zwischenrunde mussten sie in den UEFA-Cup absteigen und erreichten dort das Finale (2:3 gegen Rotterdam).

Zorc ist überzeugt, dass die Mannschaft die Erfahrungen aus der vergangenen Saison mit dem blamablen Aus in der Vorrunde weiter umsetzen wird. Jeder Spieler sei hellwach und fokussiert. "Dass unsere Mannschaft die Qualität hat, um auch international durchzustarten, da waren wir uns alle sicher", so Zorc.

"Kuba" auch in der Champions-League-Startelf



Zum Glück kann Trainer Jürgen Klopp in der Amsterdam Arena, wo eine Woche zuvor das Nationalteam (mit fünf BVB-Akteuren) 0:0 spielte, seine stärkste Formation aufbieten. Das bedeutet, dass auch Sebastian Kehl nach überstandener Kapselreizung im Knie wohl wieder von Anfang auflaufen wird. "Wir warten aber noch das Abschlusstraining ab und sehen, ob er Beschwerden hat", sagt Klopp. Erneut in der Startelf stehen wird Jakub "Kuba" Blaszczykowski, nachdem er nach fünfwöchiger Verletzungspause am vergangenen Samstag gegen die SpVgg Greuther Fürth (3:1) ein erfolgreiches Comeback gefeiert hatte.

Größere Sorgen hat Ajax-Coach Frank de Boer, der den verletzten ehemaligen Hoffenheimer Ryan Babel (Schulter ausgekugelt) ersetzen muss. Dafür soll das erst 18 Jahre alte Supertalent Viktor Fischer in der Champions League debütieren. "Sie haben im Hinspiel einen sehr starken Eindruck hinterlassen", sagte BVB-Coach Klopp, der gleichzeitig betonte, nicht auf die parallel stattfindende Begegnung zwischen Manchester City und Real Madrid zu schauen. Bei einem Sieg der Spanier reicht dem BVB in Amsterdam bereits ein Unentschieden, um sich vorzeitig für das Achtelfinale zu qualifizieren.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:



Amsterdam: Vermeer - van Rhijn, Alderweireld, Moisander, Blind - Siem de Jong, Poulsen, Schöne - Boerrigter, Eriksen, Fischer

Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Bender, Gündogan - Blaszczykowski, Götze, Reus - Lewandowski

Schiedsrichter: Schiedsrichter: Pedro Proenca (Portugal)