Dortmund hat noch eine Menge vor

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München - Nach dem Derbysieg am Sonntag wurden die Spieler von Borussia Dortmund frenetisch von ihren Anhängern gefeiert, doch viel Zeit für Party bleibt nicht: Mit dem 1. FC Kaiserslautern wartet schon der nächste Gegner. Außerdem spielen Leverkusen und Eintracht Frankfurt gegeneinander, Gladbach empfängt St. Pauli, Schalke will in Freiburg endlich die ersten Punkte einfahren und der "Club" hat den VfB Stuttgart zu Gast (alle Partien ab 19:30 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

"Auf der Leistung gegen Hoffenheim können wir aufbauen. Wir haben engagiert gespielt, wollten bis zum Schluss das Spiel gewinnen, das hat man gesehen. Wir müssen mit dieser Leidenschaft auch in Dortmund auftreten", fordert FCK-Trainer Marco Kurz. Dennoch warnt er davor, leichtsinnig zu werden: "Wir sind in der Liga angekommen, können mit Selbstvertrauen auftreten, trotzdem dürfen wir nicht nachlässig werden. Das Ziel bleibt weiterhin der Klassenerhalt."

Ausfälle auf beiden Seiten

Bis auf den von einer Bauchmuskelzerrung gehandicapten Jan Simunek, Chadli Amri (Teilruptur des Außenbands im rechten oberen Sprunggelenk) und Stiven Rivic (Grippe) stehen Kurz voraussichtlich alle Akteure zur Verfügung.

Jürgen Klopp hingegen muss auf fünf Akteure verzichten, nachdem sich auch noch Kapitän Sebastian Kehl schwer verletzte. Er fehlt mindestens zwei Monate. Ob er seine Startelf vom vergangenen Spieltag umbaut, lässt er offen: "Es kann fünf Änderungen geben oder keine. Alles ist möglich."

Trotz des unübersehbaren Laufs seiner Mannschaft, will Klopp aber auch weiterhin nichts von Titelambitionen hören. "Wir fühlen uns nicht als Dritter. Wie fühlen uns als Mannschaft, die diese Saison eine Menge vor hat. Aber die Saison ist noch wahnsinnig lang", sagt er. Für den BVB sei die Begegnung mit dem FCK ein sehr, sehr wichtiges Spiel, das völlig anders ist als die letzten Partien gegen Schalke und Lwiw.




Bayer 04 Leverkusen - Eintracht Frankfurt

Leverkusen drängt gegen Frankfurt auf den ersten Heimsieg der Saison. Außenverteidiger Daniel Schwaab gibt sich vor dem Duell optimistisch: "Ich bin überzeugt davon, dass wir die drei Punkte am Ende bei uns behalten werden."

Eintrachts Trainer Michael Skibbe will die Punkte aber nicht einfach in Leverkusen abliefern: "Wir müssen aus einer sicheren Defensive immer wieder versuchen, schnell nach vorne zu spielen. Dazu müssen wir schnell umschalten von Abwehr auf Angriff. Gelingt uns das und kommen wir, wie in Gladbach, nah ans Optimum, dann haben wir auch in Leverkusen Siegchancen." Fehlen werden Alexander Meier (Einblutung in der Leistengegend) und Martin Fenin, dessen Zeh entzündet war. Die Beschwerden bei Pirmin Schwegler (Pferdekuss) sind abgeklungen, seinem Einsatz steht nichts im Weg. Auch Kapitän Chris ist fit, er soll von Beginn an spielen.

Bayer-Coach Jupp Heynckes muss auf Stefan Kießling verzichten, der sich gegen den "Club" schwer verletzte und längere Zeit ausfällt. Nach über acht Monaten steht dafür Simon Rolfes erstmals wieder im Kader. "Für einen Einsatz von Anfang ist es noch zu früh, aber Simon hat schon wieder die Kraft und Fitness, um vielleicht eine Halbzeit lang zu spielen", erklärte der Trainer.




Borussia Mönchengladbach - FC St. Pauli

Trotz der herben 0:7-Niederlage in Stuttgart vertraut Gladbachs Coach Michael Frontzeck seinem Team: "Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft eine Reaktion zeigen wird und uns nicht enttäuscht. Wir dürfen aber nicht kopflos in die Partie gehen, sondern müssen gegen die konterstarken Hamburger wieder den richtigen Ansatz finden, der uns in Stuttgart abhanden gekommen ist."

"Ich werde dieselbe Elf aufstellen, da ich vollstes Vertrauen in die Jungs habe. Außerdem möchte ich auch niemanden aus der Verantwortung herausnehmen", erklärte Frontzeck. Fehlen wird allerdings der Brasilianer Dante, der sich in Stuttgart eine Infraktion im linken Fußwurzelknochen zuzog und vier bis sechs Wochen pausieren muss.

Gegen St Pauli "wird es eine ganz komplizierte Aufgabe, aber das ist in unserer jetzigen Situation eigentlich unabhängig vom Gegner. Wichtig ist, dass wir die richtige Reaktion zeigen, wir haben seit Samstag über viele Dinge gesprochen, die wir verbessern können", fügte Frontzeck noch hinzu.




SC Freiburg - FC Schalke 04

Gegen den SC Freiburg wollen die "Knappen" endlich die Wende schaffen, der erste Punktgewinn - möglichst durch einen Sieg - soll her. Doch das wird sicher nicht ganz einfach: Erstens legte der SC Freiburg zuletzt eine Serie mit drei Siegen hin und zweitens hatten es die Schalker schon in der vergangenen Saison schwer gegen die Mannschaft von Robin Dutt: Zuhause verloren sie 0:1, das Rückspiel endete 0:0. S04-Coach Magath gab seinem Team nach dem Debakel im Derby einen Tag frei. Nun habe die Mannschaft neuen Mut geschöpft und Magath hofft auf ein Erfolgserlebnis: "Das kann Wunder bewirken." Hilfreich sei, dass "Königsblau" in der Fremde nicht gezwungen sei, das Spiel zu machen. "Aus einer kontrollierten Defensive agieren", lautet Magaths Vorstellung.

Ruhe am Ball, Kombinationssicherheit und vor allem Variabilität im Spiel nach vorne sollen die Freiburger nach Vorstellung ihres Trainers Dutt gegen Schalke 04 zeigen. Neben Tommy Bechmann (Knie-OP) und Johannes Flum (Aufbautraining) fehlen sowohl Keeper Simon Pouplin als auch Jonathan Jäger, Stefan Reisinger und Pavel Krmas (Wadenprobleme) erneut. Fraglich ist zudem der Einsatz von Yacine Abdessadki, den eine Entzündung der Achillesferse beeinträchtigt.

Zwei bis drei Positionen, so der Coach, stünden vor der Partie zur Diskussion, wobei vor allem taktische Überlegungen eine Rolle spielen. Denn gesicherte Erkenntnisse darüber, wie der amtierende Vizemeister im badenova-Stadion aufläuft, gibt es aufgrund der bisherigen Partien nicht wirklich. Fest steht nur, dass Felix Magath auf Innenverteidiger Nicolas Plestan verzichten muss, der gegen den BVB Gelb-Rot sah.




1. FC Nürnberg - VfB Stuttgart

Nach den beiden Siegen in der Europa League und der Bundesliga reisen die Schwaben selbstbewusst nach Nürnberg. Euphorie sei aber fehl am Platz, mahnt Mauro Camoranesi: "Am Mittwoch erwartet uns schon wieder ein sehr wichtiges Spiel in Nürnberg, wo wir an die Leistung von Samstag anknüpfen müssen. Obwohl wir gegen Gladbach sieben Tore geschossen haben, haben wir unterm Strich nur drei Punkte geholt."

VfB-Coach Christian Gross muss gegen den "Club" weiterhin auf Johan Audel (Knöchel-OP) und Philipp Degen (Pfeiffersches Drüsenfieber) verzichten. Fehlen wird auch Kapitän Delpierre, dessen Knie sich erst wieder an die hohen Belastungen gewöhnen müsse. Dafür wird Serdar Tasci wieder in die Innenverteidigung zurückkehren, nachdem er gegen die Borussia mit Adduktorenproblemen passen musste.

"Club"-Trainer Dieter Hecking muss weiterhin ohne Albert Bunjaku auskommen, außerdem fehlt Rubin Okotie wegen Trainingsrückstand.