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Allein mehr als 650 offizielle Fanclubs mit rund 17.000 Mitgliedern im In- und Ausland unterstützen Eintracht Frankfurt, den Deutschen Meister von 1959
Allein mehr als 650 offizielle Fanclubs mit rund 17.000 Mitgliedern im In- und Ausland unterstützen Eintracht Frankfurt, den Deutschen Meister von 1959

"Diskutiert wird immer"

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Nein, Ruhe ist bei Eintracht Frankfurt nicht eingekehrt. Das wäre auch praktisch unmöglich - und unnatürlich. "Wir haben eine sehr große, sehr aktive und sehr laute Fanszene. Da wird immer geredet und diskutiert, unabhängig von Trainern oder Spielern", stellt Frankfurts Fan-Beauftragter Marc Francis in aller Sachlichkeit fest.

Aber die Themen haben sich im Spätsommer 2009 rund um die Eintracht geändert. Die fünfjährige Trainer-Ära von Friedhelm Funkel hatte mit Abschluss der Vorsaison ein Ende; genau wie die intensiven Diskussionen um den ehemaligen Eintracht-Cheftrainer.

"Nichts Besonderes"

"Das war aber eigentlich nichts Besonderes in der letzten Saison. Es ist doch normal, dass Schuldige gesucht werden, wenn es sportlich nicht so läuft. Und meistens ist es dann der Trainer. Wobei sich die Befürworter und Gegner von Funkel in etwa die Waage gehalten haben. Sehr vielen war schon klar, was die Eintracht Funkel zu verdanken hatte", sagt Francis.

Unter Funkel stieg die Eintracht 2005 wieder in die Bundesliga auf, zog gleich ins Endspiel des DFB-Pokals und qualifizierte sich erstmals seit 1994 wieder für den Uefa-Cup. Die Saison 2007/08 beendete Frankfurt auf dem neunten Rang, der besten Platzierung seit 1995.

Grundstimmung bei den Eintracht-Fans positiv

"Als Funkel vor dem letzten Heimspiel gegen Hamburg auf der Pressekonferenz seinen Abschied bei der Eintracht bekannt gegen hat, war das Thema auch beendet. Er ist nach dem Spiel mit viel Beifall und würdevoll verabschiedet worden - auch von denjenigen, die ihm kritisch gegenüber standen", erklärt Francis.

Heute, nach fünf Spieltagen ohne Niederlage, sei die Grundstimmung bei den Eintracht-Fans natürlich positiv. Der Neuanfang, den letztlich auch die meisten Funkel-Befürworter begrüßt haben, ist sportlich geglückt. Ein anderer Stil der Mannschaft sei unter dem neuen Trainer Michael Skibbe zu erkennen.

Hoffnungsträger Caio

"Jetzt sind auch fast alle Spieler wieder dabei. Im Vorjahr fehlten Chris, Alex Meier und Amanatidis lange Zeit. Die sind für uns einfach nicht zu ersetzen. Auch unter Funkel haben wir guten offensiven Fußball gezeigt, ich denke an das 6:0 im Pokal gegen Schalke oder das 6:3 gegen Köln", erinnert Francis an Höhepunkte der Saison 2005/06.

Unter Michael Skibbe ist nun auch der Spieler öfter zum Zug gekommen, der neben Funkel im Zentrum der vergangenen Diskussionen stand: Caio Cesar Alves dos Santos, kurz Caio. Die große Hoffnung vieler Eintrachtler, nochmals an die spielerischen Glanzzeiten der Hölzenbein-Grabowski- oder Bein-Möller-Ära anzuknüpfen.

Großes Fan-Potenzial

"Die Diskussion um Caio war sehr emotional, aber sie konnte eigentlich kaum fair oder sachlich geführt werden. Funkel hat ihn jeden Tag im Training gesehen und danach seine Entscheidung getroffen. Aber wenn er nicht spielt, kann er sich denen auch nicht zeigen, welche große Hoffnungen in ihn setzen. Das war die Crux. Diese Saison hat Caio zum Teil sehr gut gespielt", urteil Francis.

Ob mit oder ohne Caio: Eins steht vor dem 6. Spieltag ganz sicher fest. Die Frankfurter Commerzbank-Arena wird wie so oft seit der Einweihung am 15. Juni 2005 ausverkauft sein. Fanclubs aus ganz Deutschland, von München bis Berlin, Fans aus der Schweiz, Irland oder Schottland werden ihre Eintracht wieder mal unterstützen. Sehr aktiv und sehr laut.

Stefan Kusche