Gladbach-Trainer Hecking: "28 Punkte in der Rückrunde sind eine sehr gute Ausbeute"

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bundesliga.de: Herr Hecking, Borussia hat mit 28 Punkten eine gute Rückrunde gespielt. Bleibt dennoch das unbefriedigende Gefühl, dass mehr möglich gewesen wäre?

Dieter Hecking: 28 Punkte sind tatsächlich eine sehr gute Ausbeute in der Rückrunde. Hochgerechnet auf eine ganze Saison bedeutet das in der Regel mindestens die Europa League. Aber es ist richtig, dass mehr möglich gewesen wäre und die letzten drei Spiele eher enttäuschend verlaufen sind. Allerdings hätten wir, um mehr erreichen zu können, alle Spieler an Bord haben müssen. Das, und die Tatsache, dass wir die meisten Spiele aller Vereine und zudem immer wieder viele Verletzte hatten, haben das verhindert. So hat nicht zuletzt bereits im Training die Qualität gelitten. Die Trainingsgruppe war klein, viele Qualitätsspieler haben häufig gefehlt. Für diese Halbserie nehmen wir das nun aber einfach mal so hin.

bundesliga.de: Sie sprechen die vielen Spiele an, und auch andere Vereine, die eine hohe Belastung durch drei Wettbewerbe hatten, sind hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Ist diese Belastung schlichtweg zu hoch?

Hecking: Nein. Es kommt immer auf die Art der jeweiligen Verletzung an. Deshalb möchte ich unser Abschneiden in der Bundesliga nicht allein auf die Dreifachbelastung zurückführen. Wir haben in allen Wettbewerben sehr gute Spiele gemacht, irgendwann aber spürt man, dass die geistige Frische etwas nachlässt. Gerade in diesem Zusammenhang darf man nicht vergessen, dass wir mit dem Ausscheiden in der Europa League wie auch im DFB-Pokal-Halbfinale zwei große Enttäuschungen zu verarbeiten hatten. Denn in beiden Fällen waren wir sicherlich nicht die schlechtere Mannschaft, sondern hatten in den entscheidenden Momenten das Glück einfach nicht auf unserer Seite.

bundesliga.de: In Mönchengladbach ist es trotz der Konkurrenz durch den englischen oder chinesischen Markt gelungen, fast alle Stammspieler langfristig zu binden. Kann man da von einem ungewöhnlich komfortablen Zustand für einen Trainer sprechen?

Hecking: Ich glaube, dass Max Eberl schon immer ein Auge darauf gehabt hat, dass Borussias Kader eine sehr gesunde Struktur aufweist. Das ist auch diesmal der Fall. Ob Kramer, Sommer, Stindl, Jantschke, Traoré etc. – das sind alles Spieler im besten Fußballer-Alter. Also macht es ohne Frage Sinn, mit diesen Spielern über Vertragsverlängerungen zu sprechen. Das gilt umso mehr, da sie sich allesamt in Mönchengladbach sehr wohl fühlen und von der Arbeit, die hier geleistet wird, total überzeugt sind. Und in der Tat macht es die Arbeit für einen Trainer leichter, wenn er eine so leistungshomogene Gemeinschaft vorfindet. Die Mannschaft mag in dieser Saison zwar nicht ganz das erreicht haben, was man erreichen wollte. Aber das ist bereits wieder Motivation für die kommende Spielzeit. Dann werden wir versuchen, ob wir es vielleicht wieder besser hinbekommen.