Hans Sarpei (r., gegen Gerald Asamoah) rückte unter Trainer Ranlf Rangnick gegen den FC St. Pauli wieder in die Anfangsformation
Hans Sarpei (r., gegen Gerald Asamoah) rückte unter Trainer Ranlf Rangnick gegen den FC St. Pauli wieder in die Anfangsformation

"Dieses Spiel war sehr wichtig für die Zukunft"

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Hamburg - Im Sommer holte Felix Magath Routinier Hans Sarpei von Bayer Leverkusen zu Schalke 04. Der 34-Jährige war bei der WM mit Ghana ins Viertelfinale vorgedrungen und sollte der neu formierten Abwehr der "Knappen" Sicherheit geben.

Doch der Ex-Leverkusener fiel bei Magath schnell in Ungnade und bestritt nach dem 1:3 im Derby am 4. Spieltag gegen Borussia Dortmund kein Spiel mehr von Beginn an. Im November wurde er wegen mangelnden Einsatzes im Training sogar in die Zweite verbannt.

Beim 1:0 im DFB-Pokal beim FC Bayern München Anfang März stand Sarpei überraschend wieder in der Startformation und bekam vom Team-Kollegen Christoph Metzelder für die starke Leistung gegen Arjen Robben ein Extralob. "Das Comeback des Jahres", sagte der Innenverteidiger.

Inter war noch kein Thema

Trotz der starken Leistung beim Rekordmeister führte Sarpeis Weg zurück ins zweite Glied - bis Ralf Rangnick das Traineramt auf Schalke übernahm. Der Ex-Hoffenheim-Coach brachte in seinem ersten Spiel beim FC St. Pauli den Ghanaer von Beginn an.

Ob das ein Signal für einen Einsatz im Champions-League-Viertelfinale bei Inter Mailand (Di., ab 20:30 Uhr im Live-Ticker) ist, konnte Sarpei nicht beurteilen. "Das weiß ich nicht", äußerte sich Sarpei gegenüber bundesliga.de: "Über Inter Mailand haben wir noch gar nicht gesprochen."

bundesliga.de: Herr Sarpei, wie beurteilen Sie die erste Partie unter Ralf Rangnick?

Hans Sarpei: Ich weiß nun gar nicht, ob wir gewonnen haben. Ich nehme an, dass wir drei Punkte am Grünen Tisch kriegen. Der Sieg war auf jeden Fall verdient. Wir waren über weite Strecken die bessere Mannschaft.

bundesliga.de: Schalke hat sehr offensiv begonnen...

Sarpei: Wir hatten uns vorgenommen, ein Tor vorzulegen und den Gegner dann auszukontern. Es hat alles geklappt.

bundesliga: Wie geht man als Schalker auf den Platz - als Champions-League-Viertelfinalist oder als Mannschaft im Abstiegskampf?

Sarpei: Heute war Bundesliga. Über Inter Mailand haben wir noch gar nicht gesprochen. Dieses Spiel war sehr wichtig für die Zukunft. Jetzt können wir beruhigter in die Zukunft sehen und uns in aller Ruhe auf das Champions-League-Spiel vorbereiten.

bundesliga.de: War das heute die Rettung im Abstiegskampf?

Sarpei: Es war ein großer Schritt, aber wir sind noch nicht ganz sicher und werden weiter konzentriert zur Sache gehen.

bundesliga.de: Champions-League-Viertelfinale, Pokalfinale, aber in der Bundesliga als amtierender Vizemeister im Abstiegskampf. Können Sie das erklären?

Sarpei: Nein. Dass diese Saison mit vielen neuen Spielern schwierig werden würde, war klar. Aber wir sollten das Positive mitnehmen. Viertelfinale in der Champions League und Pokalfinale beweisen, dass die Mannschaft es kann. Und auch in der Bundesliga werden wir bestimmt wieder konstanter werden.

bundesliga.de: Ralf Rangnick hat die Mannschaft auf einigen Positionen verändert. Glauben Sie, dass die Elf Spieler gegen St. Pauli auch die Startelf für Mailand bilden werden?

Sarpei: Das weiß ich nicht. Das muss der Trainer entscheiden. Er hatte uns ausschließlich auf dieses Spiel eingestellt und wir haben die Vorgaben des Trainers richtig gut umgesetzt.

bundesliga.de: Konditionell werden den Mannschaften von Felix Magath ja immer Top-Werte nachgesagt. An der Fitness musste Ralf Rangnick also nicht arbeiten. Was hat er in den wenigen Tagen gemacht?

Sarpei: So viel konnte er natürlich nicht tun. Er hat viele Gespräche geführt und uns seine Philosophie vom Fußball erklärt. Die gilt es in den nächsten Wochen und Monaten umzusetzen.

bundesliga.de: Noch eine Frage zum Spielabbruch: Der Becherwurf fand auf ihrer Abwehrseite statt. Haben Sie mitbekommen, was da vorgefallen ist?

Sarpei: Nein. Ich konzentriere mich natürlich auf mein Spiel. Ich war sehr überrascht, als der Schiedsrichter abbrach. Das ist sehr schade. Sowas kenne ich von St. Pauli eigentlich nicht.

Das Gespräch führte Jürgen Blöhs