Michael Fink (r.) spielt seit Sommer 2006 für Frankfurt
Michael Fink (r.) spielt seit Sommer 2006 für Frankfurt

"Dieser Sieg war ein Riesenschritt"

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Bei der Frankfurter Eintracht zählte er in den vergangenen Wochen zu den Leistungsträgern und machte auch als Torschütze auf sich aufmerksam. Mittelfeldspieler Michael Fink hat sich auf der Position vor der Abwehr einen Namen gemacht und ist nur noch schwer aus dem Team der Hessen wegzudenken.

Beim 2:1-Erfolg gegen Cottbus glänzte der 27-Jährige einmal mehr als Abräumer und Antreiber in der Zentrale. Im Interview mit bundesliga.de spricht der Frankfurter über die Wichtigkeit des ersten Heimerfolges im neuen Jahr und die anstehenden Aufgaben im Bundesliga-Endspurt.

bundesliga.de: Herr Fink, Glückwunsch zum Sieg gegen Cottbus. Man merkt Ihnen an, wie schwer erkämpft dieser Erfolg war.

Michael Fink: Die Cottbuser standen von der ersten Minute nur hinten drin und haben auf Konter gelauert. Mit der ersten Aktion, die sie bei uns im Strafraum haben, gibt es gleich Elfmeter. Diesen Strafstoß muss man nicht unbedingt pfeifen. Dadurch sind wir in Rückstand geraten und es wurde für uns umso schwieriger. Auf eine solche Situation haben die Cottbuser natürlich gewartet.

bundesliga.de: Was ist Ihnen nach dem frühen Rückstand durch den Kopf gegangen?

Fink: Eigentlich nicht viel. Ich dachte nur "weiter, weiter, weiter". Jetzt müssen wir genauso weiter Gas geben und alles versuchen. Gott sei dank haben wir dann relativ schnell den Ausgleich gemacht. Und da diesem Zeitpunkt waren wir dann auch die klar spielbestimmende Mannschaft.

bundesliga.de: In der zweiten Hälfte hat sich Ihr Team deutlich stärker und gefährlicher präsentiert. Was haben Sie denn anders gemacht als in der ersten Halbzeit?

Fink: Wir haben versucht, schneller nach vorne zu spielen. In der ersten Hälfte haben wir in einigen Aktionen einfach zu lange gebraucht, um den Ball in die gegnerische Hälfte zu bringen. Da hatten sich die Cottbuser immer wieder formiert. In der zweiten Hälfte haben wir nach Ballgewinn viel schneller nach vorne gespielt. So haben wir es ausnutzen können, dass der Gegner noch etwas unorganisiert war. Insgesamt haben wir verdient gewonnen.

bundesliga.de: Wie viel Kraft hat das Spiel denn gekostet?

Fink: Es war schon ein extremes Spiel. Ein Grund waren sicherlich die höheren Temperaturen im Vergleich zu den vergangenen Wochen. Es war viel Kampf im Spiel und das ging irgendwann schon an die Substanz. Das hat man gemerkt. Läuferisch haben wir noch mehr in diese Partie investiert als unser Gegner, weil wir im Gegensatz zu Cottbus auch nach vorne agiert haben.

bundesliga.de War dieser Erfolg über den direkten Konkurrenten schon die Rettung?

Fink: Das würde ich nicht sagen. Es gibt noch genug Spiele, um wieder in den Tabellenkeller reinzurutschen. Unser Ziel war es, Cottbus auf neun Punkte Abstand zu distanzieren. Das ist uns gelungen und war ein Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt. Aber die Rettung war das auf keinen Fall.

bundesliga.de: Kann das Saisonziel im Hinblick auf das schwere Restprogramm (München, Dortmund, Bremen, Hamburg) nur noch Klassenerhalt lauten?

Fink: Es wird schwer, noch Plätze gut zu machen. Der Nächste ist Köln mit momentan 32 Punkten. Unser erstes Ziel muss es sein, den Klassenerhalt so früh wie möglich klarzumachen. Wenn das geschafft ist, kann man immer noch nach oben schielen. Aber alles andere als die Klasse zählt momentan nicht.

bundesliga.de: Ihr Vertrag läuft in diesem Sommer aus und Sie befinden sich gerade in Verhandlungen mit Ihrem Klub. Sehen wir Sie in der kommenden Saison noch im Eintracht-Trikot?

Fink: Das weiß ich noch nicht. Ich habe noch nirgendwo zu- oder abgesagt. Ich habe noch nichts entschieden.

bundesliga.de: Was rechnen Sie sich für das anstehende Spiel beim Deutschen Meister Bayern München aus?

Fink: Was kann man sich bei den Bayern schon groß ausrechnen? Wir müssen versuchen, da einen Punkt mitzunehmen. Bei deren Klasse ist es einfach schwer, dahin zu fahren und zu gewinnen. Vielleicht schaffen wir es ja wie im vergangenen Jahr, einen Zähler mitzunehmen. Das wäre schon klasse.

Das Interview führte Florian Bruchhäuser