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Die HSV-Spieler feiern gegen den BVB den siebten Saisonsieg
Die HSV-Spieler feiern gegen den BVB den siebten Saisonsieg

Die zwei Gesichter des HSV

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"Ein hartes Stück Arbeit" - diese Formulierung hörte man am Samstag in der HSH Nordbank Arena in Hamburg beinahe aus jedem Mund der HSV-Spieler.

Mit 2:1 hatten die Hanseaten die "Schwarz-Gelben" aus Dortmund geschlagen, doch die Art und Weise löste bei dem einen oder anderen Kopfschütteln aus.

Kapitän "sauer"

"Mich macht die zweite Halbzeit einfach nur sauer. Wir kriegen nach zwei Minuten im zweiten Abschnitt sofort ein Gegentor und konnten uns danach nicht befreien", versuchte Kapitän David Jarolim das derzeitige Phänomen beim HSV zu erklären. Bereits zum dritten Mal in Folge mussten die Anhänger nach einer starken ersten Hälfte in den zweiten 45 Minuten kräftig zittern.

Gegen Schalke 04 und den VfB Stuttgart dominierten die Hamburger im ersten Abschnitt, um nach der Pause beinahe alles aus den Händen zu geben. Beide Male ging es mit einer 1:0-Führung in die Kabine. Gegen die Gelsenkirchener kassierten die Hanseaten kurz nach Wiederanpfiff einen Treffer.

Nur mit viel Mühe verhinderte der HSV damals die erste Saison-Heimniederlage. Eine Woche später gegen Stuttgart ließ sich das Team von Trainer Martin Jol im zweiten Abschnitt im eigenen Stadion in der eigenen Hälfte einschnüren, konnte dann aber doch einen Konter zum 2:0-Endstand vollenden.

Reinhardt kritisiert Offensiv-Spieler

Auch gegen Dortmund sah es zur Halbzeit nach einem sicheren Sieg des HSV aus, doch wie zuvor schafften sie es nicht Ruhe in das Spiel zu bringen und kassierten den Gegentreffer. "Bis zur Halbzeit war alles okay. Wir haben wenig zugelassen und dann ist genau das passiert, was wir uns so nicht vorgestellt haben, dass wir das Gegentor kassieren. Das darf nicht passieren", so Abwehrspieler Bastian Reinhardt.

"Ich hätte mir von meinen Offensiv-Spielern gewünscht, dass sie noch mal Entlastung schaffen", kritisierte der 33-Jährige seine Vorderleute. Schließlich beginnt die Verteidigung schon im Sturm.

Zu viele Gegentore

Das Abwehrverhalten scheint jedenfalls unter dem Offensiv-Drang zu leiden. In der vergangenen Saison stand unter dem ehemaligen Trainer Huub Stevens nach zwölf Spieltagen ein Torverhältnis von 19:9, am Ende der Spielzeit waren es 26 Gegentore.

In dieser Saison musste Torhüter Frank Rost auch schon 19 Mal hinter sich greifen, bei 19 eigenen Toren. Ebenfalls überraschend ist die Tatsache, dass der HSV zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr drei Punkte mehr auf dem Konto hatte.

"Wir müssen unser Aufbauspiel verbessern"

HSV-Trainer Martin Jol sieht als einen Grund für die Leistungsschwankungen das Alter der Spieler. "Dass meine zum Teil noch sehr junge Mannschaft auch Fehler macht ist normal. Verbessern müssen wir noch unser Aufbauspiel, dann werden wir unsere Leistung steigern."

Eine Steigerung ist auch dringend nötig, schließlich steht nach dem schweren Auswärtsspiel in Berlin das Nordderby gegen den Rivalen Werder Bremen an. "Wir müssen bereit sein mehr zu arbeiten", gab Jarolim bereits die Marschroute der nächsten Spiele vor.

"Die Offensive gewinnt Spiele - die Defensive gewinnt Titel" - lautet eine vielzitierte Fußballweisheit. Viel zu tun also für das Trainerteam um den Holländer.

Thanh Nguyen