Demontiert: Mit 5:0 fertigte Dortmund Kaiserslautern zuletzt ab. Auch Robert Lewandowski (M.) knipste
Demontiert: Mit 5:0 fertigte Dortmund Kaiserslautern zuletzt ab. Auch Robert Lewandowski (M.) knipste

Die übliche Trotzreaktion

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München - Der Europacup-K.o. und die Kritik danach schmerzen noch immer, doch Borussia Dortmund setzt auf seine übliche Trotzreaktion in der Bundesliga.

"Wir haben uns nie zugestanden, die Auswirkungen einer Niederlage ins nächste Spiel zu nehmen. Das werden wir auch diesmal nicht tun", sagte Trainer Jürgen Klopp mit Blick auf das erste Punktspiel nach dem Euro-Aus am Sonntag (ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) gegen den 1. FC Kaiserslautern.

"Reaktionen waren meistens positiv"

"Es war nicht der erste Rückschlag in den letzten Jahren", meinte der BVB-Coach weiter, "allermeistens waren die Reaktionen positiv." Bislang hat es der Titelverteidiger in der Tat meist hervorragend geschafft, von der "Königsklasse" auf die Bundesliga umzuschalten. Vier überzeugende Heimsiege mit insgesamt 16:1 Toren gab es nach den letzten Champions-League-Spielen, zuletzt das 2:0 im Derby gegen Schalke 04. Nur nach dem Auftaktspiel gegen den FC Arsenal (1:1) hatte der BVB in Hannover eine 1:2-Niederlage kassiert.

Das bittere 2:3 gegen Olympique Marseille am vergangenen Dienstag soll an diesem Trend nichts ändern. "Wir müssen nicht so tun, als wenn eine Niederlage in der Champions League die Spieler in der Nacht fünf Mal weckt und eine Niederlage in der Bundesliga nur zwei Mal", sagte Klopp. Die Kritik am sang- und klanglosen Europacup-Aus könne er zwar zum Teil nachvollziehen: "Wer das aber zu sehr kritisiert, schießt über das Ziel hinaus."

Sorgen im defensiven Mittelfeld

Mehr als die mentale Verfassung bereitet der körperliche Zustand seines Team dem Trainer Sorgen. Gegen Kaiserslautern fällt in Kapitän Sebastian Kehl wegen einer Augapfelprellung nach Sven Bender (Kieferbruch) und Moritz Leitner (Rippenbruch) ein weiterer "Sechser" aus. Noch nicht sicher ist der Einsatz von Jungstar Mario Götze. "Er hat Probleme mit den Adduktoren. Wir wissen nicht, ob wir ihn einsetzen können", sagte Klopp.

Problemfeld Nummer eins ist aber das defensive Mittelfeld. "Den klassischen Sechser haben wir jetzt nicht, den können wir uns auch nicht basteln", meinte Klopp. Neben Ilkay Gündogan soll wie schon gegen Marseille der 33-jährige Toni da Silva spielen, "das ist Plan A", so Klopp. "Die Situation ist nicht toll, aber sie lässt uns eine Perspektive."

Jörgensen verstärkt den FCK

Kaiserslautern ist seit fünf Spielen ohne Sieg und holte nur drei von 15 möglichen Punkten aus diesem Zeitraum. Vor allem in der Offensive hakt es gewaltig.

Die Lauterer verpflichteten am vergangenen Freitag deshalb einen neuen Stürmer. Das dänische Talent Nicolai Jörgensen, zuletzt bei Leverkusen nur Bankdrücker, kommt auf Leihbasis in die Pfalz. "Nicolai Jörgensen ist ein junger und hungriger Spieler. Er kennt die Bundesliga und wir sind überzeugt, dass er Qualitäten einbringt, die uns weiterhelfen werden", freut sich FCK-Cheftrainer Marco Kurz über den Transfer.

"Borussia darf nicht ihren besten Tag haben

Jörgensen soll den Angriff der Pfälzer beleben, was auch dringend nötig ist: Mit nur elf erzielten Toren ist der FCK die offensivschwächste Mannschaft in den drei Profiligen. Dabei hatten zuletzt Roman Hubnik (Hertha) und Mainz' Bo Svensson den "Roten Teufeln" sogar mit Eigentoren unter die Arme gegriffen. Gegen Dortmund kann Jörgensen aber noch nicht helfen, da er erst ab Januar zum FCK stößt.

Gegen den Meister braucht Kaiserslautern einen Sahnetag, wie Marco Kurz erklärt: "Wir müssen enorm mutig spielen und die Borussia darf nicht ihren besten Tag haben." Im Vorjahr gelang dies ganz und gar nicht: Mit 0:5 gingen die Pfälzer gegen die Borussia unter.