Verteidiger Georg Niedermeier wechselte im Januar 2009 von Bayern München II zu den Schwaben
Verteidiger Georg Niedermeier wechselte im Januar 2009 von Bayern München II zu den Schwaben

"Die Rotation ist positiv"

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Es war eine Premiere der besonderen Art: Beim 1:1 in Dortmund stand Stuttgarts Innenverteidiger Georg Niedermeier nicht nur zum ersten Mal in dieser Saison in der Startformation, sondern erzielte auch sein erstes Bundesligator.

Wie er den Saisonstart des VfB einschätzt, warum die Rotation im Team gerade für die jungen Spieler so wichtig ist und wie er das nächste Spiel gegen Timisoara beurteilt, verrät Niedermeier im Interview mit bundesliga.de.

bundesliga.de: Hat der VfB mit dem 1:1 in Dortmund eher einen Punkt gewonnen oder vielleicht doch zwei verloren?

Georg Niedermeier: Das ist schwer zu sagen nach dem Spielverlauf. Insgesamt ist das Unentschieden in Ordnung. Wir können damit leben. Wir hatten zwar starke Phasen, in denen wir auch noch mehr als den einen Treffer hätten erzielen können. Aber die Dortmunder hatten genau so ihre guten Momente und guten Möglichkeiten.

bundesliga.de: Sie haben Ihr erstes Bundesligator erzielt. Wie haben Sie die Situation erlebt?

Niedermeier: Hitzlsperger hat den Freistoß getreten, ich habe mich von meinem Gegenspieler weggestohlen und stand dann alleine vor Weidenfeller. Da habe ich gedacht, ich köpf'  ihn mal rein. Aber es wäre mir lieber, jemand anders hätte das Tor gemacht und wir hätten dafür hinten zu Null gespielt.

bundesliga.de: Es war eine sehr intensive, bisweilen auch harte Partie.

Niedermeier: Beide Mannschaften haben gezeigt, dass sie gewinnen wollen. Uns war klar, dass die Borussia uns die Punkte nicht schenken wird, vor allem nach ihrer Niederlage beim HSV. Wir hatten uns auf einen aggressiven und offensiven Gegner eingestellt und haben von Beginn an entsprechend dagegengehalten. Es war manchmal hart, aber fair.

bundesliga.de: Macht so ein Spiel sogar mehr Spaß als ein ruhiger Kick?

Niedermeier:(lacht) Ich hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn wir gleich vier Tore schießen und alles in ruhigeren Bahnen verläuft. Nein, im Ernst, es macht schon Spaß, so ein Spiel zu führen. Da bist Du über 90 Minuten gefordert und kannst Dich voll einbringen.

bundesliga.de: Vier Punkte aus drei Spielen - wie schätzen Sie den Saisonstart ein?

Niedermeier: Ich denke, wir können zufrieden sein. Wir hatten zwei schwere Auswärtsspiele in Wolfsburg und Dortmund. Unser Heimspiel haben wir deutlich gewonnen. Insgesamt sind wir gut in die Saison gestartet, aber wir sind auch noch nicht bei hundert Prozent.

bundesliga.de: Wie weit kommt die jetzige Leistung schon den hundert Prozent nahe?

Niedermeier: Wir haben sicher noch viel Potenzial. Dadurch, dass wir viel rotieren, steht oft auch eine andere Startelf auf dem Platz, die immer ein paar Minuten braucht, um sich zu finden. Das hat man auch in Dortmund gesehen.

bundesliga.de: Hilft bei der Rotation ein Tor wie ihr Treffer gegen den BVB auf dem Weg zu einem Stammplatz?

Niedermeier: Ich sehe mich als Herausforderer. Ich gebe im Training immer Gas und biete mich von Spiel zu Spiel an. Wenn ich dann meine Chancen bekomme, versuche ich sie zu nutzen und dem Team zu helfen. Da kann so ein Tor sicherlich nicht schaden. Aber das muss der Trainer entscheiden.

bundesliga.de: Die Rotation spricht für einen starken Kader.

Niedermeier: Auf jeden Fall, sonst würde der Trainer nicht bedenkenlos in so einem Spiel wie beim BVB drei junge Spieler in der Startelf bringen. Die Rotation ist gerade für die jungen Spieler im Team ein positives Zeichen. So bekommt jeder seine Einsatzzeiten und kann sich beweisen. Auf der anderen Seite bekommen die anderen Spieler ihre verdienten Pausen. Das hat für jeden Vorteile. Insgesamt haben wir einen sehr ausgeglichenen Kader, der für die Saison noch viele Optionen bietet.

bundesliga.de: Im nächsten Spiel am Mittwoch gegen Timisoara geht es um sehr viel: den Einzug in die Gruppenphase der Champions League. Was erwarten Sie sich von dem Spiel?

Niedermeier: Es wird nochmal ein hartes Stück Arbeit, Timisoara niederzuringen. Aber wenn wir unser Tor machen und hinten sicher stehen, werden sie irgendwann aufgeben. Wir werden unser Bestes geben und den Einzug in die Gruppenphase schaffen.

Das Gespräch führte Dietmar Nolte.