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Trainer Thomas Tuchel freut sich nach dem Erfolg gegen Freiburg über die Leistung seines Teams - und gewiss auch über die Nähe zu den Europapokalplätzen
Trainer Thomas Tuchel freut sich nach dem Erfolg gegen Freiburg über die Leistung seines Teams - und gewiss auch über die Nähe zu den Europapokalplätzen

Die Richtung stimmt

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Mainz - Nach dem Schlusspfiff dirigierten Ja-Cheol Koo und Joo-Ho Park die "Humba"-Jubelgesänge auf dem Zaun vor der Mainzer Fankurve. Die beiden Torschützen beim völlig verdienten Mainzer 2:0-Sieg gegen Freiburg schauten dabei ein wenig irritiert drein angesichts des Frohsinns, der ihnen entgegenschlug. "Was ist das? Humba?", fragte Koo nach dem Spiel die ortskundigen Reporter. Und schob tapfer nach: "Ich will das wieder singen."

Spielintelligenz, Dynamik, Qualität

Die Volksbelustigung dürfte ihm bei den Heimspielen in Rheinhessen noch ein paar Mal in dieser Spielzeit vergönnt sein - vorausgesetzt, seine Elf konserviert ihre derzeitige Form. Als Park die 1:0 Führung (24.) erzielte - Freiburgs Immanuel Höhn hatte den Ball noch unglücklich abgelenkt - hatten sich die Rheinhessen ihre Führung durch ein variantenreiches und druckvolles Spiel verdient.

Mit vielen Seitenwechseln und gut getimten Bällen hinter die Freiburger Abwehr beschäftigten die Mainzer die Defensive des Gegners immer wieder und ließen so etwas wie ein Freiburger Offensivspiel erst gar nicht entstehen. "Wir sind heute auch physisch und läuferisch an unser Limit gegangen", freute sich 05-Coach Thomas Tuchel, der keinen Zweifel daran ließ, dass er "sehr glücklich" mit der derzeitigen Verfassung seiner Elf ist.

Die offensichtliche Mainzer Überlegenheit an zwei Personen festzumachen, wäre natürlich verfehlt. Schließlich bestachen die Rheinhessen durch eine geschlossene Mannschaftsleistung, während beim SC vier, fünf Akteure unter Normalform blieben. Doch dass Ja-Cheol Koo und Joo-Ho Park nicht nur wegen ihrer Treffer die Matchwinner waren, erkannten die Mitspieler neidlos an: "Ich finde, man hat schon in Augsburg gesehen, was für ein klasse Spieler Koo ist", fand Kapitän Nikolce Noveski, als er auf das starke Heim-Debüt seines neuen Kollegen angesprochen wurde.

Dabei war der Koreaner erst in der 58. Minute eingewechselt worden. Doch seine Spielintelligenz und seine Dynamik machten ihn auch im letzten Spieldrittel zu einer echten Waffe, wie auch der Gästetrainer fand: "Wenn man einen Spieler wie ihn einwechseln kann, spricht das für die Qualität im Mainzer Kader", fand Christian Streich, der allenfalls mit der zweiten Hälfte halbwegs zufrieden sein konnte.

Keine Traumtänzereien, bitte

Doch obwohl die Mainzer im zweiten Durchgang für den Geschmack von Tuchel "zu wenig Überzeugung bei einigen Ballverlusten" hatten - der 2:0-Endstand nach dem Treffer von Koo (86.) war vollauf verdient. "Wir haben derzeit eine sehr große Qualität im Kader", freute sich der Mainzer Trainer. Es gab auch in diesem Punkt keinen Widerspruch.

Natürlich wissen sie auch in Mainz, dass sie derzeit einen Lauf und sich die Tabellen-Platzierung redlich verdient haben. Doch von Europa wollte am Samstag Abend niemand reden. Auch nicht Johannes Geis, der erneut eine starke Partie in der Mittelfeldzentrale bot: "Es bringt jetzt nichts zu träumen", fand der ehemalige Fürther. "Wenn wir jetzt zwei, drei Spiele verlieren, singen die Fans auch nicht mehr vom Europapokal."

Aus Mainz berichtet Christoph Ruf