"Wir wissen, was dem Trainer die Eintracht bedeutet", sagt Norman Theuerkauf (r.) über Torsten Lieberknecht (2.v.r.)
"Wir wissen, was dem Trainer die Eintracht bedeutet", sagt Norman Theuerkauf (r.) über Torsten Lieberknecht (2.v.r.)

"Die Niederlagen haben uns zusammengeschweißt"

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Wolfsburg - Der Jubel war groß. Nach sieben Spielen ohne Sieg und dem schlechtesten Saisonauftakt einer Mannschaft in der Bundesliga-Geschichte feierte Eintracht Braunschweig endlich den ersten Sieg im Oberhaus seit über 28 Jahren.

Und das ausgerechnet im Derby beim nur 35 Kilometer von Braunschweig entfernten Nachbarn VfL Wolfsburg, der bis zur Pleite gegen die Eintracht alle Heimspiele der aktuellen Saison gewonnen hatte.
Kein Wunder, dass sich die Spieler wie Norman Theuerkauf gut gelaunt den Medienvertretern stellten.

Ob das Gerede von der schlechtesten Mannschaft der Bundesliga-Historie mit dem Sieg beendet sei, wusste Theuerkauf nicht endgültig zu beantworten. Sicher sei aber: "Die Niederlagen haben uns noch mehr zusammengeschweißt."

Frage: Herr Theuerkauf, der erste Sieg der Saison, der erste Dreier für die Eintracht in der Bundesliga seit über 28 Jahren. Wo lagen die Ursachen für den Sieg?

Theuerkauf: Dass wir spielerisch nicht mit Wolfsburg mithalten können, war jedem klar. Wir sind über den Kampf gekommen. Das Tor war dann der entscheidende Punkt. Endlich mussten wir mal keinem Rückstand hinterherlaufen. Und dann endlich der erste Sieg - das ist ein super Gefühl.

Frage: Gab es auch etwas zu bemängeln?

Theuerkauf: Wir hätten schon früher das 2:0 machen müssen, haben unsere Konter nicht konzentriert zu Ende gespielt.

Frage: Es war das erste Derby zwischen Wolfsburg und Braunschweig in der Bundesliga-Geschichte. Hat man das gespürt?

Theuerkauf: Wir haben die ganze Woche gespürt, dass das für die Fans ein ganz besonderes Spiel ist, auch wenn das richtige Derby, auf das jeder heiß ist, wohl gegen Hannover 96 ist.

Frage: Torsten Lieberknecht ließ seiner Enttäuschung nach dem 0:4 freien Lauf. Haben Sie heute auch für ihren Coach gespielt?

Theuerkauf: Unterbewusst haben wir vielleicht für ihn gespielt. Wir wissen, was dem Trainer die Eintracht bedeutet.

Frage: Wie hat die Mannschaft die vergangenen Wochen erlebt?

Theuerkauf: Die Niederlagen haben uns noch mehr zusammengeschweißt. Einige sind sechs, acht Jahre dabei. Es war unser Traum, in der Bundesliga zu spielen. Und den wollen wir genießen.

Frage: Hat das Gerede von der schwächsten Mannschaft der Liga mit den Vergleichen mit Greuther Fürth oder Tasmania Berlin nun ein Ende?

Theuerkauf: Das hört erst auf, wenn ich die Frage nicht mehr höre.

Frage: Wird jetzt ein wenig gefeiert?

Theuerkauf: Davon gehe ich aus!

Aus Wolfsburg berichet Jürgen Blöhs