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Filip Daems (l.) spielt schon seit 2005 für Borussia Mönchengladbach - und gehört damit zu den dienstältesten "Fohlen"
Filip Daems (l.) spielt schon seit 2005 für Borussia Mönchengladbach - und gehört damit zu den dienstältesten "Fohlen"

"Die Meisterschaft ist kein Thema"

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Wolfsburg - Nach dem 0:0 beim VfL Wolfsburg hat Borussia Mönchengladbach 40 Punkte auf dem Konto. Damit hat der Beinahe-Absteiger aus der Vorsaison bereits nach 20 Spieltagen mit den Abstieg nichts mehr zu tun.

Im Gegenteil: Nur ein Dreivierteljahr nach der Rettung in den Relegationsspielen gegen den VfL Bochum stellen die "Fohlen" mit nur zwölf Gegentreffern die beste Abwehr der Liga und spielen um die Meisterschaft. Nur drei Punkte sind es zur Namensvetterin aus Dortmund auf Rang 1.

Für Filip Daems kein Grund abzuheben. Auch wenn in der Bundesliga-Geschichte 26 Mal das Team mit der geringsten Anzahl an Gegentoren am Ende die Meisterschale in die Höhe stemmte, ist der Titel für den Kapitän kein Thema.

"Zu Bayern und Dortmund fehlt einiges"

"Die Meisterschaft ist nun wirklich kein Thema", so der Belgier. "Zu Mannschaften wie Bayern und Dortmund fehlt uns doch so einiges." Aber Europa hat der 33-Jährige durchaus im Visier. Zehn Punkte beträgt der Abstand zu Hannover 96 auf Platz 7. Da darf man rund um den BORUSSIA-PARK schon mal träumen.

Und mit dem DFB-Pokal hat der VfL noch ein zweites Eisen im Feuer. Aber Daems warnt: Das Spiel am Mittwoch bei Hertha BSC, das mit drei Niederlagen in die Rückrunde gestartet ist, wird kein Selbstgänger: "Die werden uns alles abverlangen."

bundesliga.de: Herr Daems, 0:0 in Wolfsburg. Wie haben Sie die Partie gesehen?

Filip Daems: In der ersten Halbzeit waren wir überlegen. In der zweiten haben wir dann zu unruhig gespielt, besonders im Spielaufbau. Daran müssen wir arbeiten.

bundesliga.de: Also ein gewonnener Punkt oder zwei verlorene?

Daems: Natürlich gehen wir in jedes Spiel, um es zu gewinnen, aber ich glaube, das Unentschieden geht in Ordnung.

bundesliga.de: 13 Mal ist die Mannschaft ins Abseits gelaufen. Ist das das Risiko bei dem schnellen Angriffsspiel der Borussia, oder hat Wolfsburg mit der Abseitsfalle die richtige Taktik gegen Mönchengladbach gefunden?

Daems: Beides. Wir wussten, dass Wolfsburg sehr hoch steht. Das haben sie sehr gut gemacht. Andererseits ist es das Risiko bei unserem schnellen Angriffspiel, dass der Pass mal eine Zehntelsekunde zu spät kommt oder die Stürmer einen Moment zu früh starten. Das Risiko gehen wir bewusst ein. Wichtig ist, dass wir die ein oder andere Torchance erarbeiten. Und das hat auch heute geklappt. Marco (Reus; die Red.) zwei Mal und Patrick Herrmann waren alleine vor Benaglio. Leider haben sie die Chancen nicht genutzt.

bundesliga.de: Mönchengladbach hat nun 40 Punkte und damit schon nach 20 Spieltagen den Abstieg verhindert. Werden sie nun neue Ziele definieren?

Daems: Der Abstieg ist bei uns schon länger kein Thema mehr. So eine Serie gibt natürlich Selbstvertrauen. Jetzt wollen wir so lange wie möglich oben mitspielen. Derzeit liegen wir auf einem Champions-League-Platz, neun Punkte vor Leverkusen. Das ist schon ein schönes Polster, aber kein Grund, überheblich zu werden. Wir müssen uns weiter auf jedes Spiel konzentrieren.

bundesliga.de: Es sind nur drei Punkte zu Tabellenführer Dortmund. War das Remis heute insofern nicht doch ein Rückschlag?

Daems: (lacht) Wir haben in der Rückrunde in zwei Auswärtsspielen und gegen den FC Bayern sieben Punkte geholt. Das ist okay. Da kann man doch nicht im Ernst von einem Rückschlag reden. Dazu kommt, dass die Wolfsburger sehr heimstark sind. Wir können mit dem Saisonverlauf und dem Start in die Rückrunde sehr zufrieden sein. Und die Meisterschaft ist nun wirklich kein Thema. Zu Mannschaften wie Bayern und Dortmund fehlt uns doch so einiges.

bundesliga.de: Mit dem Pokal hat die Borussia ja noch eine weitere Chance, sich für Europa zu qualifizieren. Am Mittwoch müssen sie nach Berlin. Die Hertha hat heute auch ihr drittes Spiel in der Rückrunde verloren. Gehen sie als Favorit ins Viertelfinale?

Daems: Nein. Im Gegenteil. Die Niederlage der Berliner ist für uns alles andere als positiv. Die werden jetzt noch mehr Gas geben, um sich zu rehabilitieren. Außerdem findet das Finale in ihrem Stadion statt. Da wollen die natürlich unbedingt dabei sein. Die werden uns alles abverlangen. Das wird ein schweres Spiel.

Aus Wolfsburg berichtet Jürgen Blöhs