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Jefferson Farfan (l.) feiert mit Torschütze Benedikt Höwedes. Der Peruaner hatte Höwedes' Tor per Ecke vorbereitet
Jefferson Farfan (l.) feiert mit Torschütze Benedikt Höwedes. Der Peruaner hatte Höwedes' Tor per Ecke vorbereitet

Die Kurve noch gekriegt

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Mainz - In den ersten 45 Minuten dominierte Mainz 05 mit seinem wilden Punk-Rock-Fußball den FC Schalke, der drei Tage nach dem bitteren 0:2 in der Europa-League-Qualifikation beim finnischen Vertreter HJK Helsinki so gemächlich wirkte wie ein Kur-Orchester am frühen Sonntagabend.

Das 0:2 nach Toren von Andreas Ivanschitz (8.) und Elkin Soto (12.) war da nur eine unzureichende Übersetzung der Mainzer Überlegenheit. Doch nach der Pause "zeigte wir dann unser anderes Gesicht", erklärte Schalkes Trainer Ralf Rangnick: "Wir konnten ja unmöglich so weiter spielen. Das sah ja aus, als wären wir gerade aus dem Flieger aus Helsinki ausgestiegen", meinte der Coach weiter.

Glückliches Händchen

Doch nicht nur ein Pfeifkonzert der Schalker Fans und eine aufrüttelnde Rede des Trainers erklären die Schalker Steigerung in der zweiten Halbzeit. Durch die Einwechselung von Julian Draxler für Jan Moravek und vor allem von Jefferson Farfan für Jose Jurado gewann das Spiel der Gelsenkirchener an Tempo und Zielstrebigkeit. Das frühe 1:2 durch Klaas-Jan Huntelaar (57.) und vor allem der Ausgleich von Benedikt Höwedes (64.) kippten das Spiel. "Nach dem Ausgleich hatten wir plötzlich Selbstvertrauen", bemerkte Torschütze Höwedes.

Die Mainzer mussten dem Tempo der ersten Halbzeit Tribut zollen und vor allem der nach einer Muskelverletzung erstmals wieder zum Einsatz gekommene Farfan wurde mit zwei Torvorlagen und rasanten Dribblings zur spielentscheidenden Figur.

Schon zwei Spiele gedreht

Joel Matip, diesmal in der Innenverteidigung im Einsatz, machte in der 82. Minute das 3:2 und der ehemalige Mainzer Christian Fuchs setzte mit einem direkt verwandelten Freistoss den Schlusspunkt (90.) zum 4:2. Nach dem positiven Finish konnte Trainer Ralf Rangnick feststellen: "Wir sind in vielen Bereichen auf einem guten Weg, aber noch nicht gefestigt."

In der vergangen Saison habe Schalke in der Liga keinen Rückstand aufgeholt, nun sei das seiner Mannschaft wie schon eine Woche zuvor gegen den 1. FC Köln schon zum zweiten Mal in dieser Runde gelungen. Allerdings fehlt noch die Konzentration für eine gute Leistung über die gesamte Spielzeit. "Es ist nicht einfach, wir haben eine junge Truppe. Es wird immer Höhen und Tiefen geben", erklärt Kapitän Höwedes und glaubt deshalb: "Es ist relativ unwahrscheinlich, dass wir konstant spielen werden", erklärte Rangnick.

Raul gegen Helsinki dabei

Nach der schwachen ersten Halbzeit im Anschluss an den bitteren Ausflug in der Europa-League nach Finnland, überwog die Freude über die Steigerung und den Sieg. "Die Mannschaft hat sich und den Fans gezeigt, dass wir es drauf haben." Das war wichtig, den am kommenden Donnerstag geht es gegen HJK Helsinki im entscheidenden Match um den Einzug in den Europapokal.

"Das wird schwer", sagte Rangnick, "aber es ist absolut möglich, dass wir weiterkommen. Die Mannschaft hat heute gezeigt, was sie im Stande ist zu leisten." Gegen die Finnen wird dann auch wieder der spanische Star Raul dabei sein, der auf dem Kunstrasenplatz von Helsinki noch gefehlt hatte und am Sonntag alle unterstellten Wechselabsichten ins Reich der Fabel verwies.

Tobias Schächter