Trainer Jürgen Klopp (l.) und Sportdirektor Michael Zorc von Borussia Dortmund erläutern die Hintergründe des Doppelwechsels von Zidan und Petric
Trainer Jürgen Klopp (l.) und Sportdirektor Michael Zorc von Borussia Dortmund erläutern die Hintergründe des Doppelwechsels von Zidan und Petric

Die Irrtümer rund um den Petric-Zidan-Transfer

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Vor zwölf Wochen wechselte Mladen Petric vom BVB zum HSV. Zeitgleich kam Mohamed Zidan von Hamburg nach Dortmund. Am Samstag stehen sich beide im direkten Duell der Clubs gegenüber (ab 15 Uhr im Live-Ticker / Liga-Radio).

Sportdirektor Michael Zorc und Cheftrainer Jürgen Klopp von Borussia Dortmund erläutern die Hintergründe des Doppeltransfers, der "für beide Seiten richtig" gewesen sei und räumen auf mit einer Mär: Petric ist nicht im Streit gegangen.

Klopp betont: "Wir könnten spontan einen netten Nachmittag miteinander verbringen." - Die vier Irrtümer rund um den Petric-Zidan-Transfer:


Irrtum 1: Zidan und Petric wurden "getauscht"

"Ich kenne einen Tausch aus meiner Kindheit so: Ich gebe ein gelbes Auto ab und erhalte ein rotes dafür. In den seltensten Fällen habe ich dazu noch 4,8 Millionen bekommen", erklärt Michael Zorc schmunzelnd und konkretisiert: "Es sind nach Abwägung aller sportlichen und wirtschaftlichen Interessen zwei eigenständige Transfers gewesen, die für beide Seiten Sinn machen. Wir haben für Mladen sieben-komma-ix Millionen Euro bekommen und für Mohamed zwei-komma-ix bezahlt."


Irrtum 2: Klopp habe Petric "Geldgier" unterstellt

"Ich habe zu diesem Thema verschiedene Dinge gesagt, aber nichts, was den Eindruck hätte erwecken können, ich hätte ein Problem mit Mladen", erläutert Jürgen Klopp. Doch dann wurde dies in einer Zeitung "in einer Art und Weise zusammengefasst, dass man es selber nicht wiedererkennt". Deshalb rief der Trainer bei Mladen Petric an und klärte die Sache auf.

"Er ist lange genug Profi, um zu wissen, dass man 70 Prozent abziehen muss, bis man irgendwo im Bereich der Wahrheit liegt. Wir hatten nie ein Problem miteinander, als er hier war", betonte Klopp. Petric sagte dazu dem kicker: "Jürgen Klopp hat mich angerufen und die Sache klargestellt. Er hat mir versichert, dass er nicht gesagt hat, dass ich geldgierig sei und dass er noch nie gegen einen ehemaligen Spieler nachgetreten habe. Ich fand das ziemlich gut von ihm."


Irrtum 3: Petric ist wegen eines Streits mit Frei gegangen

"Alex und ich haben immer dementiert, dass wir Probleme hätten. Ich weiß nicht, warum die Leute uns das nicht glauben", betont Mladen Petric. Jürgen Klopp, der sechs Wochen lang mit beiden zusammenarbeitete, bestätigt: "Ich hatte nicht eine Sekunde lang das Gefühl, dass es ein Problem zwischen den beiden gibt. Und wenn doch: Wir sind ja nicht im Kindergarten - nach dem Motto: Oh, ihr mögt Euch nicht? Okay, wir verkaufen einen..."


Irrtum 4: Petric ist im Vergleich zu Zidan der "bessere Stürmer"

Acht Tore hat Mladen Petric bislang für den HSV geschossen, Mohamend Zidan "nur" zwei für den BVB. Hier muss man fairerweise berücksichtigen, dass Zidan längere Zeit verletzt ausfiel nach einem brutalen Foul im UEFA-Pokal-Hinspiel gegen Udine. In der Bundesliga liegt Zidan relativ gesehen sogar vor Petric: Der Ägypter brauchte bislang 170 Spielminuten für einen Treffer, der Kroate 190 Minuten.

Darüber hinaus lässt Klopp einen direkten Vergleich gar nicht zu, "weil er hinkt. Das sind zwei völlig verschiedene Spielertypen. Da geht es auch nicht um die Häufigkeit des Treffens. Wenn man vergleichen will, dann muss man Alex und Mladen miteinander vergleichen."

Das Duo Frei und Petric passt aber gemeinsam nicht zur kloppschen Spielphilosophie. "Für uns war es wichtig: Wie passen Dinge sportlich zusammen? Den Spielcharakter eines Profis zu ändern, ist nicht leicht."