Pure Enttäuschung: KSC-Kapitän Christian Eichner (M.) zwischen den Null-Tore-Stürmern Edmond Kapllani (l.) und Christian Timm (r.)
Pure Enttäuschung: KSC-Kapitän Christian Eichner (M.) zwischen den Null-Tore-Stürmern Edmond Kapllani (l.) und Christian Timm (r.)

Die Hoffnung stirbt zuletzt

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Nach dem Schlusspfiff waren die Bilder wieder die gleichen wie schon in den vergangenen Wochen. Abgekämpfte Spieler in blau-weißen Trikots, die alles gegeben - und dennoch wieder verloren haben.

Auch beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München hatte der Karlsruher SC teilweise ansehnlich Fußball gespielt, vor allem in der 2. Halbzeit.

Das Toreschießen bleibt indes in schöner Regelmäßigkeit dem Gegner vorbehalten, und so gewannen die Münchner am Ende etwas glücklich mit 1:0.

Becker: "Wie verhext"

"Es ist wie verhext, dass wir es nicht schaffen, das Spielgerät im gegnerischen Tor unterzubringen", sagte Trainer Edmund Becker fast schon resignierend.

Für den KSC war es das sechste aufeinanderfolgende Spiel ohne eigenen Torerfolg - und die fünfte Niederlage in Folge.

Seit Freis trifft keiner mehr

Anders ausgedrückt: Seit Sebastian Freis' Siegtor gegen den Hamburger SV (zum 3:2 in der Nachspielzeit) am 7. Februar haben die Badener keinen Treffer erzielt. Die Durststrecke dauert schon 540 Minuten an.

Das ist neuer Negativrekord in der Bundesliga für den KSC, der damit weiter Tabellenletzter ist. Der Rückstand auf den 15. Platz beträgt nun schon sieben Punkte, auf den Relegationsplatz sind es deren fünf.

bundesliga.de hat nach Gründen gesucht, die noch Anlass zur Hoffnung geben - und auch mehrere gefunden.


    Arminia Bielefeld (1980/81) und Rot-Weiß Oberhausen (1970/71) schafften den Klassenerhalt, obwohl sie nach 25 Spieltagen auf dem letzten Tabellenplatz gestanden sind.

    "Rekord-Aufholer" in der Bundesliga-Geschichte ist der 1. FC Saarbrücken, der 1976/77 nach 25 Spieltagen noch fünf Punkte vom rettenden Ufer entfernt war. Und damals gab es nur zwei Punkte für einen Sieg.

    Auch der 1. FC Köln (1992/93) und der 1. FC Nürnberg (1990/91) machten respektable Rückstände wett (jeweils vier Punkte).

    Ausgerechnet der Tabellen-16. Borussia Mönchengladbach ist Karlsruhes nächster Gegner im Wildpark. Die Becker-Elf kann also am nächsten Spieltag mit einem Sieg schon bis auf zwei Punkte zu den Borussen aufschließen.

    Mit Cottbus (Tabellen-17.) und Hannover (13.) empfängt der KSC noch zwei weitere Abstiegskandidaten zu Hause - und dort fuhren die Badener immerhin 13 ihrer 17 Punkte ein.

    In der Saison 2004/05 gewannen die abstiegsbedrohten Karlsruher ihre letzten vier Spiele und sicherten sich so die Zugehörigkeit zur 2. Bundesliga. Trainer schon damals: Edmund Becker.

    Zwischen dem 24. und 30. Spieltag der Bundesliga-Saison 1989/90 war der KSC 501 Minuten ohne Treffer - und beendete die Negativserie mit einem satten 5:0-Sieg bei Meisterschaftskandidat 1. FC Köln.
Genug Gründe also, im und um den Karlsruher Wildpark noch nicht den Glauben an den Nichtabstieg zu verlieren.

Christof Greiner