Der schönste HSV-Treffer der Saison geht auf das Konto von Hakan Calhanoglu (l.)
Der schönste HSV-Treffer der Saison geht auf das Konto von Hakan Calhanoglu (l.)

Die Highlights der Saison

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Wichtigster Spieler: Pierre-Michel Lasogga

Als Pierre-Michel Lasogga kurz vor dem Ende der Transferperiode von Hertha BSC ausgeliehen wurde, freute sich der neue Manager Oliver Kreuzer über diesen Coup. "Lasogga ist der Stürmertyp, den wir gesucht haben. Er ist unerschrocken und geht dahin, wo es wehtut." Und damit lag Kreuzer richtig. Mit seinem bulligen Körper wuchtete sich Lasogga in jeden Ball, zeigte aber auch, dass er technisch sehr versiert ist. In verletzungsbedingt "nur" 20 Bundesliga-Partien der regulären Spielzeit traf Lasogga 13 Mal. Sein wichtigstes Tor war jedoch das 1:1 im Relegationsrückspiel in Fürth, das für den HSV den Klassenerhalt bedeutete.

Aufsteiger der Saison: Hakan Calhanoglu

Eigentlich war es der Plan des HSV, dass Neuzugang Hakan Calhanoglu von Rafael van der Vaart lernen und langsam an die große Fußball-Bühne herangeführt werden sollte. Es kam jedoch anders. Calhanoglu lief van der Vaart schnell den Rang ab und schlüpfte immer mehr in die Rolle des Denkers und Lenkers im HSV-Spiel. Wenn Gefahr ausging, dann meist von Calhanoglu. Dabei zeigte sich der türkische Nationalspieler auch noch torgefährlich - vor allem aus der Distanz. Mit elf Treffern war er hinter Lasogga zweitbester Schütze seines Teams.

Tor der Saison: Calhanoglu gegen Dortmund

Ganz Fußball-Deutschland traute seine Augen nicht. Was Calhanoglu an diesem 22. Februar vollführte, traut sich wohl kaum ein anderen Fußball-Spieler auf der Welt. Beim Stande von 2:0 gegen Borussia Dortmund bekam der HSV kurz hinterm Mittelkreis einen Freistoß zugesprochen. Calhanoglu legte sich die Kugel zurecht und hämmerte aus 40 Metern wuchtig auf den Kasten von Roman Weidenfeller (Video). Dem war die Überraschung bei der flatterigen Flugkurve förmlich anzusehen. Als der Ball dann im Netz einschlug, war der Jubel aber auch die Verwunderung ob des Kunstschusses groß. Calhanoglu erklärte sein Werk so: "Vor dem Freistoß habe ich gedacht: Mach einfach das, was du im Training machst. Ich habe es dann einfach versucht."

Das bleibt hängen: Wieder keine Reflektion

Die Hamburger Spieler wiederholten sich in dieser Saison fast nach jeder Partie gebetsmühlenartig. Man müsse sich wieder für die viele Arbeit belohnen. Und: Wenn man so weiter arbeiten würde, dann käme der Erfolg auch wieder von allein. Doch um Erfolg zu haben, muss man sich der Situation, in der man sich befindet, auch bewusst sein. Und das war scheinbar wieder einmal nicht der Fall. Läuferisch und kämpferisch war fast jeder Gegner den Rothosen überlegen. Gerade auch im Saisonendspurt.

Tops:

    Kein anderes Team nutzte seine Großchancen so gut wie Hamburg: Aus 65 Prozent der hundertprozentigen Möglichkeiten resultierte ein Tor.

    Hamburg nutzte 15 Mal einen gegnerischen Ballverlust zum Torerfolg - Ligaspitze.

    Nur Dortmund kam nach Standardsituationen öfter zum Torschuss (177 Mal) als Hamburg (171 Mal).

    Nur Hoffenheim erzielte mehr Weitschusstore (18) als Hamburg (14).

    Kein anderes Team köpfte so häufig in Richtung Tor wie Hamburg (109 Mal).

Flops:

    Nie zuvor feierte der HSV so wenige Siege (sieben) und kassierte auch so viele Niederlagen (21) wie 2013/14.

    Vom 15. bis 21. Spieltag kassierte der HSV erstmals in der Bundesliga sieben Niederlagen in Folge.

    24 Mal kassierte der HSV das erste Gegentor des Spiels – sonst war dies den Hanseaten nie öfter als 20 Mal passiert.

    Der HSV stellte mit 75 Gegentoren die schwächste Defensive der Liga - gleichzeitig neuer Vereinsnegativrekord zuvor nie mehr als 68 Gegentreffer).

    Hamburg erzielte die wenigsten Tore nach Steilpässen (nur zwei).

Michael Reis