Mit dem Sieg gegen Mainz 05 fährt Hannover den dritten Heimerfolg der laufenden Saison ein
Mit dem Sieg gegen Mainz 05 fährt Hannover den dritten Heimerfolg der laufenden Saison ein

Die Heimstärke versüßt den Auftakt

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Hannover - Der Start von Hannover 96 in die 51. Bundesliga-Saison ist mit dem nicht nur gelungen, sondern sogar der beste seit dem Aufstieg 2002. Drei Heimsiege in Folge zum Saisonauftakt hatten die Niedersachsen zuletzt in der Spielzeit 1972/73 gewonnen.

Zu Gast in der HDI-Arena war mit dem FSV Mainz 05 der Klub, der den 96ern in Saison 2011/12 die einzige Heimniederlage in einem Pflichtspiel beibrachte. In der zweiten Runde des DFB-Pokals warfen die Mainzer die Niedersachsen mit einem 0:1 nach Verlängerung aus dem Wettbewerb.
Und am Samstag sah es lange erneut so aus, als könnten die Gäste ihren vierten Saison-Dreier in Folge feiern. Nicolai Müller hatte sein Team mit seinem fünften Saisontreffer in Minute zwölf in Führung geschossen. Von den Gastgebern war in dieser Phase wenig zu sehen.

Doppelschlag von Diouf und Sobiech

"Wir sind sehr schwerfällig ins Spiel gekommen. Das 0:1 fiel vollkommen zu Recht", gab Mirko Slomka zu. Seine Mannschaft habe "vor allem in der ersten halben Stunden keinen Zugriff aufs Spiel bekommen. Dann haben wir das Spiel enger gemacht."

Die erste Chance des Spiels nickte Mame Diouf in der 31. Minute zum 1:1 ein, und sechs Minuten später traf Artur Sobiech - ebenfalls per Kopf - zur 2:1-Führung. Das veranlasste Mainz-Trainer Thomas Tuchel in der Pause mit Eric Choupo-Mouting für Julian Baumgartlinger eine noch offensivere Gangart einzuschlagen, was sich auch optisch bemerkbar machte. "Wir haben in der zweiten Halbzeit bis 30 Meter vor dem Tor gut gespielt, aber keinen Weg zum Tor gefunden", analysierte der Mainzer Christoph Moritz für bundesliga.de.

Kein Durchkommen gegen internationale Viererkette

Aufällig war, dass die Neidersachsen offensichtlich wieder ein glückliches Händchen bei ihrer Transferpolitik hatten. Der Kader hat trotz der Abgänge von Leistungsträgern wie Mohammed Abdellaoue und Konstantin Rausch besonders in der Breite an Qualität gewonnen. Das Fehlen von Szabolcs Huszti konnte von Edgar Prib mehr als kompensiert werden. Noch im Vorjahr fehlte bei einem Ausfall des Ungarn das Herz der Mannschaft. Von elf Spielen ohne den 30-Jährigen konnten die Roten nur drei gewinnen.

Und die neu formierte Innenverteidigung mit Marcelo und Salif Sane versteht sich immer besser. Der Brasilianer und der Senegalese lassen in der international besetzten Viererkette gemeinsam mit dem Japaner Hiroki Sakai und dem Belgier Sebastien Pocognoli die Hoffnung aufkommen, dass die 96er nicht erneut zu einer der "Schießbuden der Liga" werden. 62 Treffer musste Ron-Robert Zieler in der Vorsaison hinnehmen, mehr als seine Kollegen zwischen den Pfosten der Absteiger Düsseldorf und Greuther Fürth.

Nach vorn konnten die 96er gegen offensiver werdenden Mainzer auf ihre Stärke bauen, das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff. Der eingewechselte Didier Yah Konan und Neuzugang Edgar Prib schlossen zwei Konter zum 4:1-Endsstand ab."Wir haben sehr, sehr effektiv gespielt", freute sich Slomka über "vier Tore aus fünf Chancen", wie Mainz-Manager Christian Heidel schockiert, aber auch durchaus bewundernd feststellte.

1973er nicht zum Vorbild nehmen

"Alle unsere Stürmer haben getroffen. Das zeigt, wie schwer wir auszurechnen sind", beschrieb Leonardo Bittencourt eine weitere Stärke des neu zusammengestellten Kaders der Saison 2013/14. Und der Ex-Dortmunder ist sich sicher: "Gegen uns hat jede Mannschaft Schwierigkeiten zu gewinnen."

Gute Aussichten für das Erreichen des von Präsident Martin Kind vorgegebenen Zieles, die Rückkehr auf die europäische Bühne. Dafür sollten sich die aktuellen Profis aber ihre Vorgänger, die vor 41 Jahren mit drei Siegen in die Spielzeit starteten, nicht zum Vorbild nehmen. 1973 entging hannover am Ende dem Abstieg als tabellen-16ter nur um ein einziges Pünktchen.