Beim letzten Duell in Hannover siegte Hannover mit 2:1 - obwohl der BVB um Jakub Blaszczykowski (l.) bis kurz vor Schluss in Führung war
Beim letzten Duell in Hannover siegte Hannover mit 2:1 - obwohl der BVB um Jakub Blaszczykowski (l.) bis kurz vor Schluss in Führung war

Die Heimmacht gegen den Meister

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Hannover - "Wir sind zu Hause eine Macht. Wir werden Dortmund schlagen." - Didier Ya Konan bringt das Selbstbewusstsein von Hannover 96 in der heimischen Arena auf den Punkt. Auch und gerade, wenn der Gegner Dortmund heißt: "Gegen den Deutschen Meister zu spielen, ist immer eine ganz besondere Motivation", stellte der Ivorer vor dem Duell (ab 17 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) klar.

BVB ohne Gündogan

Ein Sieg wäre das 22. Liga-Spiel in Folge ohne Heimniederlage. In der Vorsaison unterlag der spätere Double-Gewinner den 96ern am 18. September 2011 mit 1:2. Es sollte die letzte Niederlage für 31 Liga-Spiele bleiben.



Die Borussia sorgte in dieser Saison bisher wie 96 vor allem in Europa für Furore. Nach dem famosen, aber ungekrönten Champions-League-Spiel bei Manchester City (1:1) geht's zurück in den Liga-Alltag. Der BVB muss dabei auf den zuletzt extrem formstarken Mittelfeldregisseur Ilkay Gündogan verzichten. Der Nationalspieler zog sich im Champions-League-Spiel am Mittwochabend eine Stauchung der Lendenwirbelsäule zu. Gündogan wird nach Clubangaben aller Voraussicht nach etwa zwei Wochen pausieren müssen.

"Das ist natürlich schmerzhaft, unangenehm und ärgerlich. Es wäre mir natürlich lieber, wenn ein Spieler wie Ilkay in seiner jetzigen Form fit wäre, aber es ist nicht zu ändern", sagte Trainer Jürgen Klopp.

Hummels noch fraglich



Bangen muss der BVB-Coach noch um den Einsatz von Nationalverteidiger Mats Hummels. "Es ist über Nacht viel besser geworden bei ihm, aber es ist noch nicht perfekt", meinte Klopp: "Wir müssen abwarten, wie es sich in den nächsten 24 Stunden entwickelt." Hummels hatte in Manchester eine Hüftverletzung erlitten.

Klopp lobte den nächsten Gegner für seine "unglaubliche Entwicklung. Wenn es uns nicht gegeben hätte, wäre das die herausragende Entwicklung in der Bundesliga." Er erwartet "ein echtes Spitzenspiel, denn es treffen zwei richtig gute Mannschaften aufeinander. Wir müssen uns in einer richtig guten Verfassung präsentieren, um dort etwas reißen zu können."

Dass 96 Qualität hat, war auch unter der Woche in der Europa League gegen Levante zu sehen - auch, wenn es für Hannover denkbar schlecht los ging. Bereits nach neun Minuten wurde Karim Haggui des Feldes verwiesen. Der israelische Schiedsrichter hatte beim Foul am Ex-Bundesliga-Profi Theofanis Gekas im Strafraum auf Notbremse erkannt. Dennoch drehten die Niedersachsen die Partie dank Toren von Szabolcs Huszti und Ya Konan. Und die Heimstärke hatte wieder triumphiert.

Stindl von K.o.-Runde überzeugt



"Wir wussten, dass Hannover sehr heimstark ist. Aber wie die selbst mit zehn Mann nach vorn gestürmt sind, das war schon klasse", musste ein enttäuschter Christian Lell, ebenfalls ein Ex-Bundesliga-Profi in Kreisen der Spanier zugeben. "Nach dem Unentschieden im anderen Spiel unserem Sieg gegen Levante und dem Unentschieden in Enschede gehe ich davon aus, dass wir in die K.o.-Runde einziehen", ist Lars Stindl überzeugt.

Trotzdem wird "meine Mannschaft jetzt 48 Stunden zur Regeneration brauchen", sagte Mirko Slomka. Der Trainer hat für die Tage vor dem Dortmund-Spiel lediglich Regeneration auf dem Programm - "Massagen, ein wenig auslaufen. Dann sind wir bereit für den BVB".

Auch Stindl sieht in dem schweren Spiel gegen Levante für die Partie am Sonntag gegen Borussia Dortmund keinen Nachteil, "auch wenn der BVB einen Tag mehr Ruhe hat. Unsere Fans werden uns die nötige Unterstützung geben". Die Heimstärke soll es richten.

Aus Hannover berichtet Jürgen Blöhs



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