Einst Gegner, nun Teamkollegen - der damalige Leverkusener Rene Adler (r.) pariert im Bundesligaspiel am 11. März 2007 van der Vaarts Elfmeter
Einst Gegner, nun Teamkollegen - der damalige Leverkusener Rene Adler (r.) pariert im Bundesligaspiel am 11. März 2007 van der Vaarts Elfmeter

Die Heimkehr des Heilsbringers

xwhatsappmailcopy-link

Hamburg - Er kam, sah - und Hamburg jubelte: Wie ein Heilsbringer ist Rafael van der Vaart bei seiner Rückkehr zum Hamburger SV empfangen worden. Viele Fans warteten am Flughafen auf ihren Liebling, im Internet überschlugen sich die Kommentare vor Freude. Und das schon, bevor der Aufsichtsratsvorsitzende Alexander Otto die spektakuläre Verpflichtung am Freitagnachmittag endgültig bestätigte.

"Spurs" erteilen Freigabe

Bei seiner offiziellen Vorstellung am Nachmittag freute sich van der Vaart, wieder in der Hansestadt zu sein. "Jeder weiß natürlich, dass ich noch immer mit Hamburg in Verbindung stehe. Es ist ein Kompliment wenn dich ein Verein jedes Jahr haben will. Darüber habe ich mich sehr gefreut", sagte der 29-Jährige. "Diese Saison ist der richtige Zeitpunkt."

Auf die Fußballkünste des Niederländers müssen die Fans aber noch etwas warten. Van der Vaart wird im Bundesliga-Nordderby am Samstag (15:30 Uhr) bei Werder Bremen noch nicht zum Einsatz kommen. Auch am Abschlusstraining seiner neuen Teamkollegen nahm der Ehemann der TV-Moderatorin Sylvie van der Vaart jedenfalls noch nicht teil.



"Es ist Zeit, nach Hause zu kommen", twitterte Ehefrau Sylvie und bestätigte damit schon vor dem HSV indirekt das Comeback ihres Mannes, der vor sieben Jahren von Ajax Amsterdam zum HSV gewechselt war und seinerzeit binnen weniger Wochen zum Publikumsliebling avancierte.

Nachdem auch van der Vaarts bisheriger Trainer Andre Villas-Boas seine Zustimmung gegeben hatte, erhielt der Nationalspieler die Freigabe von Tottenham Hotspur. Er traf am Mittag mit einem Privatjet an der Alster ein. Vor seinem Engagement bei den "Spurs" hatte van der Vaart auch das Trikot von Real Madrid getragen, konnte sich jedoch bei den "Königlichen" nicht durchsetzen.

Am Nachmittag wurden die letzten formellen Hürden überwunden. Van der Vaart bestand den obligatorischen Medizintest, der Aufsichtsrat stimmte mehrheitlich dem Transfer zu. Nach dem verpatzten Saisonstart mit dem Aus im DFB-Pokal beim drittklassigen Karlsruher SC und der 0:1-Heimniederlage gegen den 1. FC Nürnberg waren personelle Verstärkungen unausweichlich.

Mit Neuzugängen ins Nordderby



Beim brisanten Derby im Weserstadion gegen die ebenfalls mit zwei Niederlagen gestarteten Bremer werden die bereits Mitte der Woche nach Hamburg gekommenen Mittelfeldspieler Petr Jiracek und Milan Badelj auf jeden Fall in der Startformation stehen. "Ich bin sicher, dass sie uns weiterhelfen werden", sagte Fink vor der kurzen Busreise an die Weser.

Van der Vaart, der während seiner ersten drei HSV-Jahre in 74 Bundesligaspielen 29 Tore erzielt hatte, wird verschmerzen können, dass er wegen seines Wechsels nach Hamburg keine Einladung zur niederländischen Nationalmannschaft erhielt. Er solle sich jetzt, sagte Bondscoach Louis van Gaal, ganz auf seinen neuen Verein konzentrieren.