Die Eintracht ist bedient

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Frankfurt - Eintracht Frankfurt scheint vom Pech verfolgt zu sein. Zum zweiten Mal nacheinander kassierten die Hessen in letzter Minute den Gegentreffer zu einer unglücklichen Niederlage. Dem 0:1 gegen Freiburg folgte nun ein bitteres 1:2 in Leverkusen. Damit rutschte die Eintracht auf den vorletzten Platz der Tabelle.

Enttäuscht und auch ein bisschen ratlos stapften die Kicker der Frankfurter Eintracht durch die Katakomben der BayArena. Wieder hatten sie eine ordentliche Partie abgeliefert, wieder blieb der enorme Aufwand, den sie betrieben, unbelohnt. So geht das schon fast die ganze Saison.

"Wir punkten einfach nicht"

"Wir spielen nicht schlecht, holen aber keine Punkte", lamentierte der wieder genesene Kapitän Chris. "Leverkusen war nicht besser als wir, Hannover war es nicht, Hamburg nicht. Aber wir punkten einfach nicht. Letztes Jahr haben wir die knappen Spiele nicht verloren. Das ist der große Unterschied."

So stehen nach fünf Spieltagen bereits vier ärgerliche Niederlagen zu Buche. "Für den Augenblick sind wir erst einmal bedient", gab Eintracht-Trainer Michael Skibbe zu. Zur vermeidbaren Pleite in Leverkusen kommen auch noch die personellen Konsequenzen. Patrick Ochs fehlt nach seiner Gelb-roten Karte im kommenden Schlüsselspiel gegen den 1. FC Nürnberg. Auch Alexander Meier ist angeschlagen.

Noch bricht am Main niemand in Panik aus. Aber so langsam sollte die Eintracht einmal wieder ein Spiel gewinnen. "Egal wie", betonte Verteidiger Marco Russ. "Und wenn wir die Bälle nur nach vorne bolzen, um auf gut Glück Tore zu schießen. Wenn es uns nur auf diese Weise gelingt, dann soll es halt so sein. Wir sind in einem Negativstrudel drin und müssen versuchen, da irgendwie herauszukommen."

Druck vor dem Nürnberg-Spiel

Doch einfach wird die Aufgabe gegen Nürnberg nicht. Die Franken sind auswärts noch ungeschlagen und werden der Eintracht kaum den Gefallen tun, den offenen Schlagabtausch zu suchen. Und gegen defensiv eingestellte Kontrahenten tut sich Frankfurt gerade in Heimspielen schwer. Überhaupt haben die Hessen saisonübergreifend die letzten drei Begegnungen in der Commerzbank-Arena verloren und die Fans nicht gerade mit überragendem Fußball verwöhnt.

Von einem "Monsterspiel gegen Nürnberg" spricht Marco Russ. "Das müssen wir unbedingt gewinnen. Aber es wird ein hartes Stück Arbeit, noch schwerer als gegen Leverkusen", fürchtet der Abwehrspieler. Wie die Eintracht wieder in die Erfolgsspur zurückfinden kann, wissen die Spieler bereits.

Skibbe: "Wir werden aufstehen"

"Wir müssen individuelle Fehler vermeiden", fordert Russ. "Notfalls muss der Ball auch mal auf die Tribüne oder sonstwohin", meint Maik Franz. "Wir müssen konzentrierter spielen", rät Chris. "Wir brauchen die Köpfe nicht hängen lassen. Wir müssen nur etwas cleverer werden und die guten Leistung in Punkte ummünzen", hofft Halil Altintop.

Ansonsten droht weiteres Ungemach. Das ambitionierte Saisonziel von "50 Punkten plus X" ist ohnehin bereits in weite Ferne gerückt. "Jetzt stehen wir im Tabellenkeller der Liga", weiß Coach Michael Skibbe um den Ernst der Lage. "Aber wir werden aufstehen und versuchen, gegen Nürnberg drei Punkte zu holen."

Aus Leverkusen berichtet Tobias Gonscherowski