Im Hinspiel drehte Diego (M.) ordentlich auf und erzielte gleich zwei Treffer
Im Hinspiel drehte Diego (M.) ordentlich auf und erzielte gleich zwei Treffer

Die Diego-Frage im Friaul

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Mit an Bord, aber längst noch nicht sicher im Team: Die verhärtete Muskulatur im rechten hinteren Oberschenkel von Diego war das Gesprächsthema Nummer 1, als Sonderflug AB 1000 am Mittwoch in Triest landete.

Ohne den kleinen Brasilianer könnte es trotz des 3:1 Hinspielerfolges für Werder Bremen schwierig werden, am Donnerstagabend (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker) bei Udinese Calcio das Halbfinale des UEFA-Pokals zu erreichen.

Özil steht als Alternative bereit

Am Mittwochabend absolvierte Diego Einzeltraining und musste sich auf Lauf- und Dehnübungen beschränken. Sollte er ausfallen, stünde Mesut Özil bereit. "Bei einer Muskelverhärtung besteht die Gefahr, dass es mehr wird. Dieses Risiko wollen wir nicht eingehen", sagte Geschäftsführer Klaus Allofs am Abend.

"Es ist etwas besser geworden, es ist aber noch nicht gut. Wir hoffen einfach, dass er spielen kann, aber es wird eine ganz enge Kiste", sagte auch Werder-Trainer Thomas Schaaf. Schließlich hatte der Südamerikaner in der ersten Begegnung mit zwei sehenswerten Toren den Grundstein zum Erfolg gelegt. Schaaf: "Diego ist immer für Tore und Entscheidungen gut, allerdings haben wir auch ohne ihn schon wichtige Spiele gewonnen."

"Wie in Mailand auftreten"

Auch der 24-Jährige selbst verbreitete nur gedämpften Optimusmus. "Im Moment könnte ich nicht spielen, wahrscheinlich wird es sich erst am Spieltag entscheiden. Ich werde alles versuchen, dass es doch noch geht", erklärte der Mittelfeldregisseur der Hanseaten.

Doch ob nun mit oder ohne Diego, für Geschäftsführer Klaus Allofs wäre es ein fataler Fehler, im Stadio Friuli den Vorsprung nur zu verwalten: "Wir müssen auftreten wie in Mailand." Sowohl gegen Inter (1:1) als auch gegen AC (2:2) hatten die Hanseaten auch dank mutigen Spiels jeweils ein Unentschieden erreicht. Damit wäre natürlich auch Nationalspieler Per Mertesacker zufrieden. "Am besten, wir erzwingen in Udine ein oder zwei Auswärtstore", sagte der Innenverteidiger.

Mittlerweile kann Allofs sogar dem späten Gegentreffer aus dem Hinspiel etwas abgewinnen: "Bei einem 3:0 hätte man auf die Idee kommen können, dass wir schon durch sind. Das ist jetzt nicht so."

Udinese-Coach weiß "um die Klasse meiner Mannschaft"

Ungeachtet der schwierigen Ausgangslage haben die Platzherren die Hoffnung auf das erstmalige Erreichen der Vorschlussrunde in einem internationalen Wettbewerb noch längst nicht aufgegeben. "Ich weiß um die Klasse meiner Mannschaft und bin weiter optimistisch", verkündete Udinese-Coach Pasquale Marino.

Und obwohl die Bremer noch nie einen Zwei-Tore-Vorsprung in einem Europacup-Rückspiel aus der Hand gegeben haben, sollten sie angesichts der Heimstärke der Italiener gewarnt sein. Udine gelangen zuletzt vier Heimsiege hintereinander, unter anderem gegen die Tottenham Hotspurs und Cupverteidiger Zenit St. Petersburg jeweils mit 2:0 - das aktuelle Wunschergebnis des Teams aus dem Friaul.

Aber wie schon in der ersten Begegnung in der vergangenen Woche in Bremen fehlt Nationalstürmer Antonio di Natale wegen einer Knieverletzung. Dessen Ersatzmann Fabio Quagliarella erzielte zwar im Weser-Stadion das möglicherweise wichtige 1:3-Anschlusstor kurz vor Schluss, erwies sich allerdings zuvor gleich mehrfach als fahriger "Chancentod".

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Udine: Handanovic - Zapata, Domizzi, Felipe, Pasquale - Inler, D'Agostino, Asamoah - Pepe, Quagliarella, Alexis Sanchez

Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Boenisch - Frings - Tziolis, Hunt (Özil) - Özil (Diego) - Hugo Almeida, Pizarro

Schiedsrichter: Martin Hansson (Schweden)