Ashkan Dejagah (r.) musste bereits früh für den späteren Doppel-Torschützen Mahir Saglik Platz machen
Ashkan Dejagah (r.) musste bereits früh für den späteren Doppel-Torschützen Mahir Saglik Platz machen

Die Bundesligisten marschieren durch

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Souverän und ohne Gegentor haben Stuttgart, Hoffenheim, Wolfsburg und der KSC ihre Pflichtaufgaben im Pokal gegen unterklassige Gegner gelöst. Arminia Bielefeld hatte hingegen große Mühe mit einem Oberligisten. Leverkusen musste sich sogar durch die Verlängerung quälen.

RW Oberhausen - Bayer 04 Leverkusen 2:3 n. Verl. (1:1, 0:0)

Nationalspieler Patrick Helmes hat Bayer Leverkusens neuem Trainer Bruno Labbadia einen gelungenen Pflichtspiel-Einstand beschert. Der Neuzugang vom Nachbarn 1. FC Köln erzielte beim 3:2 (1:1, 0:0)-Erfolg nach Verlängerung bei Zweitliga-Aufsteiger Rot-Weiß Oberhausen den Siegtreffer in der 111. Minute. Die Leverkusener, die sich lange Zeit schwer taten, verhinderten damit eine Pleite wie im Vorjahr, als sie in der 1. Runde des DFB-Pokals beim FC St. Pauli ausschieden (0:1).

Bayer war durch ein Traumtor von Neuzugang Renato Augusto (68.) in Führung gegangen. Julian Lüttmann in der dritten Minute der Nachspielzeit und Mike Terranova (97.) drehten die Partie zunächst für Oberhausen, ehe Theofanis Gekas erneut ausglich (104.).

Lüttmann erzwingt Verlängerung

Vor 10.117 Zuschauern im Niederrhein-Stadion zeigten Helmes, Constant Djakpa und Henrique ordentliche Ansätze in einer Bayer-Elf, die allerdings über weite Strecken der Partie ein druckvolles Spiel vermissen ließ. Gastgeber RWO war lange Zeit ebenbürtig, ein Klassenunterschied kaum zu erkennen.

Nach der Pause zeigte Leverkusen etwas mehr Engagement. Semmler musste gleich drei Mal gegen Helmes (51.), Henrique (52.) und Stefan Kießling (55.) abwehren. Beim Weitschuss von Renato Augusto war er allerdings machtlos. In der Nachspielzeit schoss der Ex-Leverkusener Tim Kruse knapp neben das Tor, ehe Lüttmann in allerletzte Sekunde die Verlängerung erzwang. Dort traf Terranova zunächst die Latte (94.) und wenig später das Tor.


Hansa Lüneburg - VfB Stuttgart 0:5 (0:2)

Zum Pflichtspiel-Einstand von Neuzugang Jens Lehmann hat der VfB Stuttgart einen glanzlosen Erstrunden-Sieg im DFB-Pokal gefeiert. Während der Ex-Nationaltorhüter ruhige 90 Minuten erlebte, mussten sich seine Vorderleute ihren 5:0 (2:0)-Erfolg beim Fünftligisten FC Hansa Lüneburg mühsam erkämpfen.

Trotz überlegener Spielweise blieb das erwartete Tor-Festival der Stuttgarter zunächst aus. Neuzugang Martin Lanig sorgte vor 8.500 Zuschauern im Stadion Wilschenbruch in der elften Minute für die Gäste-Führung. Vor der Pause nutzte Roberto Hilbert zudem einen Fehler von Hansa-Keeper Michael Hopp zum 2:0 für den VfB (26.). Nach dem Seitenwechsel traf zudem Nationalspieler Mario Gomez (58. /78.). Andre Berger (84.) per Eigentor sorgte für den Endstand.

VfB vergibt viele Chancen

Dennoch tat sich der dreimalige Cup-Gewinner gegen die engagierte Abwehrarbeit des krassen Außenseiters unerwartet schwer. Vor allem vor dem gegnerischen Tor leistete sich die Mannschaft von Trainer Armin Veh zahlreiche Unkonzentriertheiten.

Auch nach dem Seitenwechsel war das Stuttgarter Spiel vor allem von mangelnder Chancenverwertung geprägt. Vier Minuten nach der Pause war es erneut Gomez, der an der Strafraumgrenze am gegnerischen Schlussmann scheiterte. Mit zunehmender Spieldauer machte sich bei den Gastgebern der Kräfteverschleiß bemerkbar, was sich am Ende auch im Ergebnis widerspiegelte.


Chemnitzer FC - 1899 Hoffenheim 0:1 (0:0)

Vedad Ibisevic hat Bundesliga-Neuling 1899 Hoffenheim vor einer Blamage bewahrt. Der bosnische Nationalspieler bescherte der Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick mit seinem Tor in der 77. Minute zum 1:0 (0:0) beim Regionalligisten Chemnitzer FC die 2. DFB-Pokal-Runde.

Vor 6.758 Zuschauern im Stadion an der Gellertstraße begannen die Gäste druckvoll. Der Pokal-Viertelfinalist der vergangenen Saison erspielte sich zahlreiche Möglichkeiten, die oft von dem starken Ballverteiler Luiz Gustavo eingeleitet wurden. Doch sowohl die Stürmer Demba Ba (2./11.) und Ibisevic (24./42. ), als auch der im rechten Mittelfeld aufgebotene Tobias Weis (22.) fanden ihren Meister im glänzend aufgelegten Chemnitzer Schlussmann Sebastian Klömich.

Özcan hält die Null fest

Der vom neuen Trainer Gerd Schädlich gut eingestellte Viertligist hielt trotz spielerischer Unterlegenheit aber kämpferisch dagegen und hätte durch Steffen Kellig (45.) Sekunden vor der Pause den Spielverlauf auf den Kopf stellen können. Hoffenheim-Keeper Ramazan Özcan konnte allerdings auf der Torlinie mit einer Glanzparade retten.

Die Gäste hielten auch in der zweiten Hälfte die Schlagzahl hoch und hatten durch Ibisevic eine hundertprozentige Torchance. Der 24-jährige Bosnier brachte jedoch das Kunststück fertig, den schön von Carlos Eduardo nach innen geflankten Ball aus zwei Metern in die Arme von Klömich zu befördern.


1. FC Heidenheim - VfL Wolfsburg 0:3 (0:0)

Ohne seinen italienischen Weltmeister Andrea Barzagli hat sich der VfL Wolfsburg in die 2. Runde des DFB-Pokals gemüht. Die Niedersachsen kamen beim Regionalligisten 1. FC Heidenheim nach torloser erster Hälfte letztlich noch zu einem standesgemäßen 3:0 (0:0).

Barzagli war von Trainer Felix Magath wegen Trainingsrückstands nicht berücksichtigt worden. Der zweite Weltmeister Cristian Zaccardo wurde erst 20 Minuten vor dem Ende eingewechselt. Der Brasilianer Grafite erlöste die schwachen "Wölfe" mit dem 1:0 in der 54. Minute, Mahir Saglik legte in der 56. und 75. mit einem "Doppelpack" nach.

Das Albstadion war vor dem ersten Auftritt des Clubs aus Heidenheim an der Brenz im DFB-Pokal seit 30 Jahren durch Zusatz-Tribünen auf 10.000 Plätze aufgestockt worden. Die Partie verfolgten letztlich aber nur 7.500 Besucher.

Grafite bricht den Bann

Diese sahen im ersten Durchgang eine enttäuschende Wolfsburger Mannschaft, die sich mit dem kompakt spielenden Viertligisten sehr schwer taten. In den ersten zehn Minuten agierte der Außenseiter sogar sehr forsch, danach spielte sich das Geschehen aber fast ausschließlich in der Hälfte der Gastgeber ab. Heidenheim war nur noch durch Standards gefährlich.

Magath hatte nach 40 Minuten genug gesehen und wechselte den Iraner Ashkan Dejagah gegen Saglik aus. Im zweiten Durchgang agierten die Wolfsburger dann souveräner. Den Sieg leitete schließlich Grafite mit einer glänzenden Einzelleistung ein. Der Stürmer nahm eine Hereingabe von Marcel Schäfer mit dem Rücken zum Tor an und schoss den Ball unhaltbar unter die Latte. Mahir Saglik beseitigte dann alle Zweifel am Erfolg des Favoriten.

SpVgg Ansbach - Karlsruher SC 0:5 (0:3)

Der Karlsruher SC hat im Schongang die 2. Runde im DFB-Pokal erreicht. Die Mannschaft von Trainer Edmund Becker setzte sich ohne Mühe beim Fünftligisten SpVgg Ansbach mit 5:0 (3:0) durch.

Sechs Tage vor dem Bundesliga-Auftakt am kommenden Samstag gegen den VfL Bochum zeigte beim KSC vor allem Neuzugang da Silva, wie wichtig er in dieser Saison für die Badener werden kann. Der Brasilianer, der den nach Dortmund abgewanderten Spielmacher Tamas Hajnal ersetzen soll, war in seinem ersten Pflichtspiel für den KSC über weite Strecken Dreh- und Angelpunkt.

In der 13. Minute leitete der vom VfB Stuttgart verpflichtete Mittelfeldspieler mit einem raffinierten Freistoß aus 25 Metern, bei dem er Ansbachs Keeper Thomas Raffel düpierte, den Erfolg ein. Beim 2:0 durch Sebastian Freis nur zwei Minuten später leistete der 30-Jährige per Eckball die Vorarbeit.

Ansbach chancenlos

Das 3:0 gelang Alexander Iashvili per Foulelfmeter (37.) nach einer harmlosen Attacke von Sebastian König an Michael Mutzel. Das 4:0 besorgte der eingewechselte Edmond Kapllani (55.) per Kopf. Beim 5:0 von Massimiliano Porcello war da Silva erneut Vorlagengeber.

Mit der frühen Führung im Rücken spulte der Bundesligist vor 4..000 Zuschauern sein Pensum routiniert und kontrolliert herunter und hätte bei Chancen durch Joshua Kennedy, Freis und da Silva schon vor der Pause deutlicher führen können. Der tapfere, letztendlich aber chancenlose Oberligist aus Mittelfranken hatte die beste Gelegenheit, als ein Schuss von Sebastian König (19.) nur um Zentimeter das Ziel verfehlte.


ASV Durlach - Arminia Bielefeld 1:2 (0:1)

Arminia Bielefeld zeigte in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals keine gute Leistung und setzte sich durch die Treffer von Artur Wichniarek (45.+1) sowie Neuzuganz Berat Sadik (51.) nur mit viel Glück 2:1 (1: 0) beim Oberliga-Aufsteiger ASV Durlach durch.

Für die Gastgeber traf Murat Cetinkaya (77.) per Foulelfmeter. Bielefelds Michael Lamey erhielt zu allem Überfluss in der 87. Minute wegen wiederholten Foulspiels noch die Gelb-Rote Karte.

Vor rund 7.000 Zuschauern im Turmberg-Stadion des Karlsruher Stadtteils Durlach war über weiter Strecken kein Klassenunterschied zwischen dem Bundesligisten, der ohne Neuzugang Nico Herzig (Oberschenkelblessur), Andre Mijatovic (Knie-Operation), Leonidas (Knöchelverletzung) sowie Jonas Kamper (gesperrt) auskommen musste, und dem Fünftligisten zu erkennen. Die Durlacher wirkten im Spiel nach vorne sogar gefährlicher als die Arminen, die bei einer Chance von Christoph Niermair beinah sogar in Rückstand gerieten (10.)

Strafstoß vergeben

Eine noch größere Möglichkeit vergaben die Amateure rund zehn Minuten später. Nach einem Foul des Bielefelder Torwarts Rowen Fernandez am Durlacher Kapitän Alexander Zimmermann im Strafraum zeigte Schiedsrichter Tobias Christ (Kaiserslautern) zum ersten Mal auf den Elfmeterpunkt.

Der Italiener Christian Perchio scheiterte aber an Fernandes (22.), der sich bei dem Foul an Zimmermann am Knie verletzt hatte und nach dem gehaltenen Strafstoß durch Dennis Eilhoff, der beim zweiten Elfmeter chancenlos war, ersetzt werden musste. Die Gastgeber blieben stets gefährlich und hatten kurz vor der Pause durch Zimmermann noch eine gute Chance zur Führung (42.).

Stattdessen waren es aber die Arminen, die durch einen Distanzschuss von Wichniarek die unverdiente Führung erzielten. Nur Sekunden später vergab Zimmermann erneut (45.+2). Nach dem Seitenwechsel agierten die Amateure kurz unkonzentriert. Bielefeld nutzte routiniert diesen Vorteil und baute durch den Finnen Sadik die Führung aus. Anschließend bestimmten die Gastgeber wieder die Partie.