Ilkay Gündogan (l., gegen Javier Martinez) und Borussia Dortmund gewannen zuletzt fünf von sieben Spielen gegen die Bayern. Nur im Supercup war man 1:2 unterlegen
Ilkay Gündogan (l., gegen Javier Martinez) und Borussia Dortmund gewannen zuletzt fünf von sieben Spielen gegen die Bayern. Nur im Supercup war man 1:2 unterlegen

"Die Bayern haben Respekt vor uns"

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Mönchengladbach - Bei der Generalprobe vor dem Pokal-Kracher am Mittwoch beim FC Bayern München musste sich Meister Borussia Dortmund mit einem 1:1 bei Borussia Mönchengladbach begnügen. "Es gibt schlimmere Dinge, als in Gladbach unentschieden zu spielen, aber glücklich sind wir auch nicht", sagte BVB-Coach Jürgen Klopp, der ohne Robert Lewandowski, Julian Schieber (beide gesperrt) und Jakub Blaszczykowski (verletzt) personell improvisieren musste.

Zudem musste Abwehrchef Mats Hummels in der ersten Hälfte angeschlagen raus. Gegen die Bayern dürfte eine deutliche Leistungssteigerung nötig sein, will der amtierende Pokalsieger das Halbfinale erreichen. Ilkay Gündogan gibt sich im Interview zuversichtlich und rechnet mit einem Duell auf Augenhöhe.

Frage: Herr Gündogan, warum hat es in Mönchengladbach nicht zum Sieg gereicht?

Ilkay Gündogan: Auch wenn wir ohne Stoßstürmer gespielt haben, wir haben aus unseren Möglichkeiten einfach zu wenig gemacht. Nach der Halbzeit wollten wir noch zulegen. Das ist uns nicht gelungen und so wurden wir mit dem Ausgleich bestraft. Es gibt Tage an denen so etwas passiert. Letztlich müssen wir mit dem einen Punkt leben.

Frage: War es schwer das bevorstehende Pokalspiel am Mittwoch auszublenden?

Gündogan: Nein, überhaupt nicht. Es war ein sehr wichtiges Bundesligaspiel gegen einen guten Gegner, der auch noch weiter nach oben will. Daher war das Spiel am Mittwoch noch nicht im Hinterkopf. Wir wollten einfach unsere Position festigen. Das ist uns leider nicht so richtig gelungen. Aber wir haben noch genug Spiele, in denen wir dreifach punkten können. Daher lassen wir den Kopf jetzt nicht hängen. Wir freuen uns jetzt auf das nächste Highlight im Pokal und wollen dort natürlich erfolgreich sein.

Frage: Wie wichtig ist es, dass Robert Lewandowski dann wieder dabei ist?

Gündogan: Robert ist ganz klar ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft und wir sind froh, dass wir so einen tollen Stürmer haben, der zudem auch defensiv seine Qualitäten. Ich bin mir sicher, dass er uns im Spiel am Mittwoch weiterbringen wird.

Frage: Wie gehen Sie an die schwere Aufgabe heran?

Gündogan: Das Viertelfinale gegen die Bayern ist eine tolle Herausforderung für uns, die wir gerne annehmen. Natürlich wollen wir in die nächste Runde, aber die Bayern sind nicht gerade der schwächste Gegner.

Frage: Wie groß ist der Respekt vor den Bayern nach deren 6:1 gegen Bremen?

Gündogan: Respekt haben wir sowieso, weil wir wissen, dass die Bayern jedes Jahr enorme Qualität haben. In den letzen beiden Jahren waren wir vor ihnen, nun sieht es anders aus. Momentan stehen sie zurecht da oben. Sie haben eine tolle Mannschaft. Ich glaube aber, dass sie genauso viel Respekt vor uns haben, wie wir vor ihnen. Es wird ein Duell auf Augenhöhe.

Frage: Der Rückstand in der Meisterschaft ist riesig. Ist der Pokal die einzige Chance, die Bayern noch zu ärgern?

Gündogan: Wir denken gar nicht daran, dass wir in der Meisterschaft so weit hinten sind. Wir wissen, was für ein toller Wettbewerb der Pokal ist und dass es sich sehr lohnt ins Finale zu kommen, zu gewinnen und den Pokal in Händen halten zu können. Das Gefühl kennen wir und wir werden alles daran setzen, um dies möglichst schnell wieder erleben zu dürfen.

Frage: Die Bayern haben noch einige Rechnungen mit dem BVB zu begleichen...

Gündogan: Sie haben von den letzten fünf Duellen gegen uns keins gewonnen. Klar werden sie etwas Wut im Bauch haben, weil sie zeigen wollen, dass sie auch gegen uns gewinnen können. Das wird aber nicht einfach.

Frage: In der Nationalmannschaft haben Sie zuletzt Bastian Schweinsteiger gut vertreten. Wird das Pokalspiel auch ein besonderes Duell zwischen Ihnen beiden?

Gündogan: Es ist ein Duell zwischen Bayern und Dortmund um den Einzug ins Pokalhalbfinale. Nicht mehr und nicht weniger.

Aufgezeichnet von Markus Hoffmann