19.04. 18:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 16:30
21.04. 13:30
21.04. 15:30
21.04. 17:30
Tristesse im "Finale dahoam": Die Bayern stehen am Ende einer unbefriedigenden Saison mit leeren Händen da
Tristesse im "Finale dahoam": Die Bayern stehen am Ende einer unbefriedigenden Saison mit leeren Händen da

Die Bayern gehen leer aus

xwhatsappmailcopy-link

München - In der Bundesliga fallen die letzten Entscheidungen, die Bayern erleben nach der Pleite im DFB-Pokalendspiel auch in der Champions League ein dramatisches "Finale dahoam". In den Relegationsspielen geht es hoch her. Und die Nationalmannschaft bereitet sich auf die EM-Endrunde in Polen und der Ukraine vor.

Ballack verabschiedet sich aus der Bundesliga

Der 34. Spieltag der Bundesliga ist auch traditionell ein Tag des Abschieds. Michael Ballack, viele Jahre der mit Abstand beste deutsche Fußballer, beendete im Trikot von Bayer Leverkusen seine großartige Bundesliga-Karriere mit einem . 267 Mal lief der ehemalige "Capitano" der deutschen Nationalmannschaft in der Bundesliga auf, 77 Tore gelangen ihm dabei, sein letztes am 18. November 2011 beim .



Nach vier Deutschen Meisterschaften mit Kaiserslautern und den Bayern, drei Pokalsiegen, einer Meisterschaft und drei Cupgewinnen in England mit dem FC Chelsea und 98 Länderspielen war Schluss für Ballack, dem in seiner großen Karriere der Gewinn eines internationalen Titels verwehrt blieb. Mit Bayer Leverkusen, das auch seinen Keeper Rene Adler in Richtung Hamburg verabschiedete, erreichte der Mittelfeldspieler noch einmal Platz 5 und die direkte Qualifikation für die Europa League vor dem VfB Stuttgart und Hannover 96, die damit ebenfalls international vertreten waren.

Weitaus weniger erfreulich als bei Michael Ballack verlief der vorerst letzte Auftritt von Lukas Podolski im Trikot des 1. FC Köln. Nach einer beispiellos schlechten Rückrunde rutschten die "Geißböcke" nach einer punktgenau am letzten Spieltag noch auf den direkten Abstiegsplatz. Die Kölner Fans waren stinksauer.

Kölner Chaos-Saison gipfelt im Abstieg



Podolski wechselte in die Premier League zum FC Arsenal. Die Kölner, die in einer einzigen Saison einen Präsidenten samt Präsidium, einen Sportdirektor, einen Mediendirektor und zwei Trainer verschlissen, mussten nun in der 2. Bundesliga einen Neustart unternehmen. Holger Stanislawski wurde damit betraut. Auch der Mit-Absteiger 1. FC Kaiserslautern setzte auf einen Trainerwechsel und tauschte den glücklosen Krassimir Balakov durch Franco Foda aus.

Hertha BSC konnte zwar an Spieltag 34 den direkten Abstieg dank eines verhindern und sich auf den Relegationsplatz 16 retten. Der Zweitklassigkeit entgingen die Berliner dadurch dennoch nicht. Denn in der Relegation gegen Fortuna Düsseldorf, den Dritten der 2. Bundesliga, zog der Hauptstadtclub sportlich mit 1:2 und 2:2 den Kürzeren.

Relegation mit Nachspiel



Beim Rückspiel in Düsseldorf ging es turbulent zu. Schon während der 90 Minuten musste die Partie von Schiedsrichter Wolfgang Stark mehrmals unterbrochen werden. Eine siebenminütige Nachspielzeit wurde nötig. Die Düsseldorfer Fans konnten den Abpfiff nicht abwarten und stürmten zu früh den Platz, obwohl das Spiel noch nicht zu Ende war. Die Ordner räumten anschließend den Innenraum, Schiedsrichter Stark pfiff noch einmal für knapp zwei Minuten an.

Danach war es vorbei. Zumindest im Stadion. Nicht aber vor den Sportgerichten. Denn Hertha protestierte gegen die Wertung des Spiels, verlor jedoch in mehreren Instanzen. Der Abstieg war besiegelt. Otto Rehhagel hatte vermutlich zum letzten Mal auf einer Trainerbank Platz genommen. Er beendete sein Engagement bei der Hertha. Sein Nachfolger wurde Jos Luhukay, der unmittelbar nach dem letzten Bundesliga-Spieltag überraschend beim FC Augsburg gekündigt hatte.

Die Relegation zwischen dem 16. der 2. Bundesliga (Karlsruher SC) und dem Dritten der 3. Liga (Jahn Regensburg) entschied ebenfalls der klassentiefere Verein für sich. Nach zwei Unentschieden (1:1 und 2:2) gelang Jahn Regensburg der Aufstieg, die Oberpfälzer verloren aber ihren Coach Markus Weinzierl, den es zum FC Augsburg in die Bundesliga zog. Neben Regensburg stiegen auch der SV Sandhausen und der VfR Aalen auf.

Dortmund feiert das erste Double



Beim Pokalfinale im Berliner Olympiastadion standen sich Meister und Vizemeister gegenüber. Es wurde eine einseitige Angelegenheit. Borussia Dortmund überrollte den FC Bayern mit 5:2 und sicherte sich erstmals in seiner Vereinsgeschichte das Double. Robert Lewandowski erzielte drei Tore, Shinji Kagawa verabschiedete sich mit einem Treffer in Richtung Manchester United.

Nach zwei verpassten Titeln blieb den Münchnern noch eine Chance. Das Endspiel in der Champions League im eigenen Stadion gegen den FC Chelsea. Alle Vorteile schienen bei den Bayern zu liegen, am Ende sollte es nicht reichen. Trotz dreier "Matchbälle". Erst traf Thomas Müller in der 83. Minute zum späten 1:0. Doch Chelsea schlug zwei Minuten vor dem Abpfiff zurück, Didier Drogba glich aus. Matchball Nummer 1 war weg.

Dann bekam der FC Bayern in der Verlängerung einen Elfmeter zugesprochen, den Arjen Robben verschoss. Matchball Nummer 2 war weg. Und im entscheidenden Elfmeterschießen genügte dem deutschen Rekordmeister auch eine 3:1-Führung nicht. Ivica Olic scheiterte an Chelsea-Keeper Petr Cech, Bastian Schweinsteiger am Innenpfosten. Matchball Nummer 3 war vergeben, auch der dritte Titel nach Drogbas letztem verwandelten Elfer futsch und der Frust riesengroß.

Vorbereitungen auf EURO beginnen



Mit dieser Hypothek im Gepäck reisten die Bayern-Profis ins EM-Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft, die sich auf die EURO 2012 in Polen und der Ukraine vorbereitete. Die letzten beiden Testspiele verliefen eher besorgniserregend. Gegen die Schweiz gab es ohne die Bayern-Stars eine peinliche 3:5-Niederlage, gegen Israel ein schmuckloses 2:0.

Auch international fielen die letzten Entscheidungen im Vereinsfußball. Atletico Madrid gewann die Europa League nach einem 3:0-Erfolg gegen Athletic Bilbao. In England sicherte sich Manchester City den Titel in einem Herzschlagfinale vor Manchester United, das in den letzten sechs Runden noch acht Punkte Vorsprung verspielte.

In Italien triumphierte Juventus Turin und blieb in allen 38 Ligaspielen unbesiegt. In Spanien durchbrach Real Madrid die Vorherrschaft des FC Barcelona mit 100 Punkten und 121:32-Toren. Torschützenkönig wurde aber Barcas Lionel Messi mit 50 (!) Toren vor Reals Cristiano Ronaldo mit 46 (!) Treffern. Zum Vergleich: Der beste Bundesliga-Torschütze, Schalkes Klaas-Jan Huntelaar, traf 29 Mal.


Das Spiel des Monats Mai: Das 2. Relegationsspiel Fortuna Düsseldorf - Hertha BSC 2:2 (1:1)



Abgesehen von den wenig erfreulichen Begleitumständen abseits des Rasenvierecks liefern sich Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC ein rassiges Spiel im Kampf um den 18. Platz in der kommenden Bundesliga-Saison.

Die Fortuna erwischt einen Blitzstart. Maximilian Beister trifft in seinem letzten Spiel für die Rheinländer bereits nach 25 Sekunden zum 1:0. Doch die Führung gibt den Gastgebern keine Sicherheit, Hertha gleicht in der 22. Minute durch Änis Ben-Hatira aus. Mit 1:1 geht es in die Pause.

Im zweiten Durchgang legen erneut die Düsseldorfer vor. Ranislav Jovanovic besorgt das 2:1 nach gut einer Stunde Spielzeit. Trotz bester Kontermöglichkeiten verpasst die Fortuna die Entscheidung, Raffael egalisiert in der 85. Minute. Hertha fehlt nun nur noch ein Tor zum Klassenerhalt, kommt aber zu keiner weiteren Torchance mehr. Es bleibt beim 2:2, Düsseldorf feiert, Berlin trägt Trauer.

Tobias Gonscherowski


Das Jahr 2012 im Überblick