Gegen den Hamburger SV spielten Simon Rolfes (l.) und die "Werkself" zum achten Mal in dieser Saison unentschieden
Gegen den Hamburger SV spielten Simon Rolfes (l.) und die "Werkself" zum achten Mal in dieser Saison unentschieden

"Die Antwort geben wir auf dem Platz"

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Leverkusen - Nach dem frühen Gegentor schaffte Bayer Leverkusen am vergangenen Samstag letztlich ein Remis gegen den HSV. Die direkte Qualifikation für die Champions League hat die "Werkself" damit noch nicht sicher, dennoch kein Grund für Nervenflattern.

"Wir haben eine sehr gute Saison gespielt und stehen auf Platz 2. Den werden wir auch am Saisonende belegen", sagt Simon Rolfes im bundesliga.de-Interview selbstbewusst. Der Bayer-Kapitän analysiert das 1:1 gegen Hamburg und blickt zuversichtlich auf die letzte Partie beim SC Freiburg.

bundesliga.de: Herr Rolfes, gegen den HSV lagen Sie und Ihr Team bereits nach zwei Minuten mit 0:1 zurück. Warum haben Sie die Anfangsphase verschlafen?

Simon Rolfes: Wir haben bei einem Standard nicht richtig reagiert. Das war ein Fehler, aber ohne Fehler gäbe es kaum Tore im Fußball.

bundesliga.de: Wie haben Sie sich zurück ins Spiel gekämpft?

Rolfes: Wir hatten zunächst einige Schwierigkeiten, aber wir haben Moral bewiesen und den HSV unter Druck gesetzt.

bundesliga.de: Der HSV hatte in der Schlussphase durch Pitroipa zwei sehr gute Möglichkeiten, drei Punkte mitzunehmen. Ist der eine Zähler für Ihre Mannschaft daher als glücklich einzuschätzen?

Rolfes: Glücklich oder nicht spielt keine Rolle. Nicht nur Pitroipa hatte seine Möglichkeiten. Ein reguläres Tor von Stefan Kießling wurde nicht gegeben, Arturo Vidal traf nur den Pfosten. Im Endeffekt ging das 1:1 in Ordnung.

bundesliga.de: Sie haben noch immer drei Punkte Vorsprung vor den Bayern und Rang 3, haben den 2. Platz aber noch nicht sicher. Wie groß ist der Druck vor der letzten Partie in Freiburg?

Rolfes: Druck, wie Sie es nennen, gibt es vor jedem Spiel. Die Bundesliga ist so ausgeglichen, dass man niemals leichtfertig Punkte liegen lassen darf. Deshalb ist die Situation nichts Außergewöhnliches.

bundesliga.de: Wie müssen Sie und Ihre Mannschaft das Spiel beim Sport-Club angehen, um mindestens den einen notwendigen Punkt einzufahren?

Rolfes: Mit dem uns eigenen Selbstbewusstsein. Wir haben eine sehr gute Saison gespielt und stehen auf Platz 2. Den werden wir auch am Saisonende belegen.

bundesliga.de: Wie schwer wird dieses Vorhaben werden?

Rolfes: Die Freiburger werden sich mit einem Sieg von ihren Fans verabschieden wollen. Die haben eine gute Mannschaft - aber wir auch.

bundesliga.de: Seit dem 2:1-Sieg gegen St. Pauli am 29. Spieltag hat Bayer nur vier Punkte geholt. Der Vorsprung auf die Bayern ist seit dem 29. Spieltag von acht auf drei Zähler zusammengeschmolzen. Was läuft in den vergangenen Wochen nicht mehr so gut wie zuvor?

Rolfes: Ich darf daran erinnern, dass wir immer noch die zweitbeste Rückrundenmannschaft sind. Es ist doch ganz normal, dass im Leistungsniveau über einen so langen Zeitraum auch mal eine kleine Delle entstehen kann. Aber das wird nichts daran ändern, dass wir unser Saisonziel erreichen und uns direkt für die Champions League qualifizieren werden.

bundesliga.de: Spielt die Entwicklung um den Trainer - dessen Abschied schon vor ein paar Wochen öffentlich gemacht wurde - mittlerweile doch eine Rolle?

Rolfes: Wir alle sind Profis, die derartige Entscheidungen nicht das erste Mal erleben. Damit können wir umgehen.

bundesliga.de: Man mag fast geneigt sein zu sagen, dass es das typische Bayer Leverkusen ist, was man derzeit sieht. Am Ende scheint der Mannschaft die Luft auszugehen. Was sagen Sie dazu?

Rolfes: Die Antwort werden wir am Samstag auf dem Platz geben.

bundesliga.de: Sollte es am Ende doch nicht zum 2. Platz reichen - wie groß wäre die Enttäuschung?

Rolfes: Mit dieser Eventualität beschäftige ich mich nicht.

Die Fragen stellte Gregor Nentwig