Bastian Schweinsteiger erzielte in der 12. Minute die 1:0-Führung
Bastian Schweinsteiger erzielte in der 12. Minute die 1:0-Führung

DFB-Team mit Arbeitssieg in Aserbaidschan

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Die deutsche Nationalmannschaft hat mit einem 2:0 (1:0)-Arbeitssieg gegen Aserbaidschan und ihren ehemaligen Bundestrainer Berti Vogts die erste Pflichtaufgabe auf der Zielgeraden im Rennen um das Direkt-Ticket für die WM-Endrunde in Südafrika erfolgreich absolviert.

Das Team von DFB-Chefcoach Joachim Löw baute trotz einer wenig überzeugenden Vorstellung die Tabellenführung in der Qualifikationsgruppe 4 auf vier Punkte vor den Russen aus. Bastian Schweinsteiger (12.) und Miroslav Klose (54.) erzielten die Tore im ersten Spiel überhaupt gegen die ehemalige Sowjetrepublik.

"Wir sind Mitte der zweiten Halbzeit ein bisschen ins Schwimmen gekommen. Wir hätten die Konter besser ausspielen und das Spiel besser kontrollieren müssen. Aber wir haben zu viele Fehler im Aufbauspiel gemacht. Es ist noch einiges an Luft nach oben da", sagte Philipp Lahm.

Ballack und Klose von Beginn an

Die Mannschaft von Löw, der sein 40. Spiel als Bundestrainer (Bilanz: 28 Siege, 6 Unentschieden, 6 Niederlagen) erlebte, muss sich für die letzten drei Qualifikationsspiele aber erheblich steigern. Am 9. September ist Vogts mit Aserbaidschan zu Gast in Hannover, bevor es am 10. Oktober auf Kunstrasen in Moskau zum Showdown um den Gruppensieg gegen Russland kommt. Zum Abschluss trifft Deutschland am 14. Oktober in Hamburg auf Finnland.

Stunden vor dem Spiel konnte Löw aufatmen. Michael Ballack meldete sich fit. Der Kapitän hatte am Dienstag das Abschluss-Training wegen Oberschenkelproblemen abbrechen müssen.

Auch Klose stand beim Anpfiff auf dem Platz. Der Stürmer hatte wegen einer Knochenhautentzündung beim Bundesliga-Auftakt von Bayern München am Wochenende bei 1899 Hoffenheim noch passen müssen. Eine kleine Überraschung in der Anfangsformation war die Aufstellung des Stuttgarters Serdar Tasci, der den Vorzug vor Berlins Kapitän Arne Friedrich erhielt.

Gastgeber starten furios

Die DFB-Elf hatte vor 30.000 Zuschauern im ausverkauften Tofik-Bachramow-Stadion gegen die bis in die Haarspitzen motivierten Außenseiter zu Beginn erhebliche Probleme. Innerhalb von drei Minuten sorgten zweimal Elwin Mammadow (7., 8.) und Wafig Jawadow (9.) für Gefahr vor dem Tor von Robert Enke.

Doch der deutsche Keeper musste in diesen Szenen nicht eingreifen, weil Per Mertesacker einen Schuss von Mammadow abblockte oder die Aktionen von den Aserbaidschanern nicht zuende gespielt wurden.

"Schweini" mit der befreienden Führung

Aus dem ersten guten Angriff entstand die deutsche Führung. Ballack lief mit dem Ball auf den Strafraum zu, bediente Schweinsteiger, und der Münchner Mittelfeldspieler traf mit einem abgefälschten Schuss von der Strafraumgrenze zum 1:0. Für Schweinsteiger war es das 19. Tor im 68. Länderspiel.

Danach erlahmte der Elan der Gastgeber ein wenig, und die deutsche Mannschaft bekam das Geschehen etwas besser in den Griff. Allerdings sprangen kaum weitere klare Torchancen heraus. Lediglich der Hamburger Piotr Trochowski sorgte mit Standardsituationen für Gefahr, in der 29. Minute mit einem Freistoß und in der 33. Minute mit einem Eckball. In beiden Fällen war Mario Gomez mit dem Kopf am Ball. In der Nachspielzeit setzte Klose einen Kopfball-Aufsetzer aus fünf Metern nach einer Trochowski-Flanke über das Tor.

Bayerische Co-Produktion

Besser machte es der Münchner in der 54. Minute: Nachdem sein Klubkollege Gomez aus der Drehung aufs Tor geschossen und nur die Latte getroffen hatte, drückte Klose den aufsetzenden Ball mit dem Kopf ins leere Tor. Für den 31-Jährigen war es der 45. Treffer im 89. Länderspiel, womit er in der ewigen Torjägerliste nun zusammen mit Karl-Heinz Rummenigge auf Rang fünf steht.

Doch auch nach der Vorentscheidung musste das DFB-Team gegen die engagierten Gastgeber einige brenzlige Situationen überstehen. Im deutschen Team ragten Trochowski und Mertesacker heraus. Ballack bekam das Spiel nur schwer in den Griff, und auch bei Gomez, der noch im letzten Länderspiel gegen die Vereinigten Arabischen Emirate (7:2) mit einem "Viererpack" seine Torflaute beendet hatte, war noch Luft nach oben. Bei den Geastgebern gefielen Schukurow und Mammadow.